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Aude


Nordöstliche Pyrenäen / Frankreich


Die abwechslungsreiche Aude bietet Abschnitte mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden und ist zumeist die erste Anlaufstation für eine anstehende Pyrenäenwildwassertour.

Die Aude entspringt in bis zu 2800 m hohen Bergen östlich des Kleinstaates Andorra, erreicht nach 126 Kilometern die Großstadt Carcassonne und nach insgesamt 223 Kilometern das Mittelmeer. Von Deutschland wird die Aude über die Rhone-Autobahn und dann weiter über Montpellier und Carcassonne angefahren.

Zwei Wildwasserabschnitte im Oberlauf sind nur bei ausreichender und seltener Wasserabgabe zweier Talsperren oder nach starken Regenfällen fahrbar. Hierbei handelt es sich laut den Autoren von `WhiteWater Pyrenees´ um einen 9 Kilometer langen Abschnitt mit WW III+ zwischen dem Kraftwerk an der Abzweigung nach Campagna de Sault und dem Kraftwerk von Gesse sowie um einen 4 Kilometer langen Abschnitt mit WW III zwischen dem Kraftwerk von Gesse und dem Kraftwerk von Nantilla. Da diese beiden Abschnitte aber nur selten ausreichend Wasser haben, beschränkt sich eine Befahrung fast immer auf die darunter liegenden Abschnitte.

Da das auf den darüberliegenden Abschnitten zumeist umgeleitete Wasser beim Kraftwerk von Nantilla wieder zugeleitet wird, kann oft einige hundert Meter unterhalb des Kraftwerkes von Nantilla, an der Brücke Pont Baira (DKV-km 52,5), eine mögliche Wildwassertour begonnen werden. Nach Informationen von Paddlern gibt es in Nantilla im Sommer zweimal täglich einen Wasserablass für die örtlichen Raft- und Kayakunternehmen. Das bedeutet, dass die Strecke bis Limoux (DKV-km 99) im Sommer praktisch täglich fahrbar ist, auch wenn der Pegel bei eauxvives.org etwas anderes anzeigt.

Bis zur ehemaligen Eisenbahnbrücke von St. Martin-Lys folgen auf 9,5 Kilometer WW III-II. Eine Pegelschwelle mit gefährlichem Rücklauf an einem Steg, ca. 1,5 Kilometer nach Fahrtbeginn, sollte schon auf der Anfahrt angesehen und eventuell rechts umtragen werden.

Wer nur die schwere Schlucht von Pierre Lys befahren möchte oder auch erst hier einen ausreichenden Wasserstand vorfindet, kann die Tour in St. Martin-Lys starten und hier vom großen Parkplatz über einen steilen Pfad zum Fluss gelangen. Nach 1,5 Kilometern mittelschwerem Wildwasser beginnt dann die 1,5 Kilometer lange, klammartige Schlucht Pierre Lys (s. Bild unten; bei Mindestwasser) - bei mittleren Wasserständen WW IV(+).

Da die Straße immer unmittelbar neben dem Fluss verläuft, können die schwersten Stellen zuvor von der Straße besichtigt werden. Spätestens 1,5 Kilometer nach Schluchtende, am Wehr von Belvianes, sollte die Wildwassertour dann beendet werden.

Deutlich moderatere Schwierigkeiten bieten die Abschnitte unterhalb von Quillan (WW II-III, später WW 0-I-II). Dabei nehmen die Schwierigkeiten kontinuierlich von Qullian an ab und der Anteil der Zahmwasserstrecken zu. Die Fahrten werden in der Regel spätestens in Limoux, 28 Kilometer unterhalb von Quillan, beendet. Auf diesem Abschnitt befinden sich eine Vielzahl von Wehren (mit Rückstau) sowie einige wenige natürliche und künstliche Stufen.

Der Wasserstand kann unter www.rdbrmc.com/hydroreel2/listestation.php > Aude-Quillan abgerufen werden.

Nach der franz. Kajakwebsite www.eauxvives.org sollen an der Pegelstation von Quillan mindestens 6 cbm/sec und maximal 20 cbm/sec vorhanden sein. Bei einer Pegelanzeige von 6 cbm/sec dürfte die Schluchtstrecke von Pierre-Lys so grad fahrbar sein und die Abschnitte unterhalb Quillan Niedrigwasser haben. Hinsichtlich einer Befahrung des Abschnittes direkt oberhalb der Schlucht Pierre-Lys sollten in Quillan noch mindestens 2-3 Kubikmeter mehr angezeigt werden.

Hinsichtlich einer guten Lage zu den Standartabschnitten bietet sich der Campingplatz in Quillan an (`Municipal La Sapinette´, **, am südwestlichen Ortsrand gelegen, im Jahr 2006 ab 1. April geöffnet).

Die wichtigste Sehenswürdigkeit ist sicherlich die am Unterlauf der Aude gelegene Großstadt Carcassonne mit ihrer berühmten riesigen Festungsanlage.

Der aktuell wichtigste Wildwasserführer über die spanischen und französischen Flüsse der Pyrenäen ist der im Jahre 2000 erschienene englischsprachige `WhiteWater Pyrenees´ von Patrick Santal (ISBN: 0-9519413-5-6).


Abschnitt:

Quillan - Esperaza

Länge und Schwierigkeit:

9,8 km WW II-III (+)

DKV-km:

km 156,0 - km 146,2

Befahrbarkeit:

meist ganzjährig

Landschaftsbewertung:

2-3


Der Einstieg zu dieser häufig befahrenen Strecke befindet sich an der Slalomstrecke der Kleinstadt Quillan. Die Slalomstrecke liegt am südöstlichen Rand des Ortszentrums. Hier existieren am rechten Ufer ausreichend Parkplätze (> N 42° 52' 22'', E 02° 11' 07''). Bei einer einspurigen Straßenbrücke am Beginn der Slalomstrecke führt ein bequemer Weg zum Fluss.

Nach der netten Slalomstrecke mit zwei interessanten Spielstellen (s. Bild oben; die erste Stelle) wird dem Fluss am Ortsende noch etwas Zuschusswasser zugeführt.

Auf der nachfolgenden Strecke bis Esperaza folgen mehrere hohe Steilwehre, die bis auf eines in der Regel alle zumeist über Rutschen befahrbar sind. Durch den Rückstau vor den Wehren kann man sich bei bis zu mittleren Wasserständen langsam den Wehrkronen nähern und nach der geeigneten Fahrroute suchen.

Schon kurz nach Quillan folgt das erste Wehr, das über eine halbrechts liegende Rutsche mit stark aufgewühltem Unterwasser befahren werden kann (s. Bild unten).

Das später folgende zweite Wehr kann über eine Rutsche am linken Rand des Wehres befahren werden (s. Bild unten). Per Knopfdruck(!) kann hier ein Schott geöffnet und damit die Rutsche mit ausreichend Wasser für eine Befahrung geflutet werden.

Nach einigen Minuten schließt sich das Schott wieder automatisch.

Eine nachfolgende höhere Blockstufe (WW III+) kann halbrechts gefahren werden, notfalls auch rechtsufrig umtragen werden (s. Bild unten).

Nach einer längeren Strecke folgt wieder ein Wehr (s. Bild unten). Dieses ist unfahrbar und muß über das rechte Ufer umtragen werden.

Bei den `schwereren´ und nicht weiter erwähnten Stellen auf diesem Abschnitt (s. zum Beipiel Bild unten) handelt es sich zumeist um Schwälle, öfters um kleine Stufen bzw. quer oder schräg zur Strömung liegende Felsrippen. Zwischen diesen Stellen liegen zumeist unterschiedlich lange Strömungsabschnitte.

Nach einer weiteren längeren Strecke taucht wieder ein Wehr auf (s. Bild unten). Dieses kann halbrechts über Felsen (s. linke Bildmitte) umtragen werden. Laut dem DKV-Führer soll das Wehr auch über das linke Ufer umtragen werden können.

Durch die vielen Rückstaus vor den Wehren und den längeren Strömungsstrecken wirkt dieser Wildwasserabschnitt insgesamt etwas leichter als andere typischen WW II-III´er-Flüsse.

Die Fahrt kann schließlich im Zentrum von Esperaza an der baumbestandenen Promenade am rechten Ufer beendet werden. Auch hier stehen ausreichende Parkplätze (> N 42° 56' 02'', E 02° 13' 02'') zur Verfügung.




Hinweis: Alle Fotos und Infos basieren auf den 27. Mai 2007. Der oben beschriebene Abschnitt hatte an diesem Tag Niedrigwasser, der Abschnitt oberhalb von St. Martin-Lys zu wenig Wasser, die Schlucht Pierre-Lys so grad Mindestwasser. Der Internetpegel in Quillan zeigte an diesem Tag 6,2 cbm/sec an. Die wildwassertechnischen Bewertungen beziehen sich auf mittlere Wasserstände.


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