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Dora Baltea

Aosta / Italien

Wuchtiger Gletscherfluss mit schöner Schlucht im äußersten Nordwesten Italiens.

Die Dora Baltea entspringt u.a. an den Gletschern des Mont Blanc, dem mit 4807 m höchsten Berg Europas. Dementsprechend führt der Fluss insbesondere an heißen Nachmittagen im Frühsommer sehr viel Schmelzwasser. Da die Dora Baltea dann für eine Befahrung oft zuviel Wasser hat, wird der Fluss gelegentlich im Frühjahr, zumeist aber erst im Spätsommer befahren. Je nach vorgefundenem Wasserstand kann der Schwierigkeitsgrad um bis zu einem Grad nach oben oder unten abweichen.

Von Deutschland ist der Abschnitt am besten über Bern - Montreux - Martigny - Tunnel Gd. St. Bernard (Maut!) - Aosta zu erreichen.

Der hier beschriebene Abschnitt ist bei Kajakern und Raftunternehmen der beliebteste Abschnitt des Flusses. Der Fluss verläuft hier auf der ersten Hälfte in überwiegend engen Waldtälern und teilweise auch kurzen Schluchten mit senkrechten Felswänden. Oft wird die Wildwassertour auch schon 1 km oberhalb der unten beschriebenen Einstiegstelle nahe des Kraftwerkes von Avise begonnen. Auf diesem Stück liegen die Schwierigkeiten durchweg bei WW IV-IV+. Die Dora Baltea fließt hier mit hohem Tempo und wuchtigem Walzen durch eine schmale und tiefe Schlucht, dem `Canyon de l´inferno´, mit beidseitig hohen, teilweise bis ins Wasser ragenden senkrechten Felswänden.

Weitere, öfters befahrene, ebenfalls schwere Abschnitte liegen oberhalb dieses Abschnittes.

Unterhalb des unten beschriebenen Abschnittes ist die Dora Baltea mit vielen Wehren versehen. Nach 180 Kilometern mündet der Fluss schließlich in den Po. Ein Pegel mit Bezugswerten ist nicht bekannt.

Im Sommer bieten im Aostatal und den etwas ruhigeren Nebentälern mehrere Campingplätze Übernachtungsmöglichkeiten.

Abschnitt:

Leverogne - unterhalb Villeneuve

Länge und Schwierigkeit:

ca. 6,5 km WW III-IV(+)

DKV-km:

ca. km 43,5 - km 50,0

Befahrbarkeit:

am besten im Mai und ab Ende Juli

Landschaftsbewertung:

2 (1)

Die Einstiegstelle am Ende der größten und tiefsten Schlucht der Dora Baltea wird vom Zentrum der Stadt Aosta wie folgt erreicht: Man fährt ca. 16 Kilometer auf der Schnellstraße Nr. 26 flussaufwärts bis auf die Höhe des südlich der Schnellstraße liegenden kleinen Ortes Leverogne (... von der Autobahnabfahrt Aosta-West sind es alternativ ca. 10 km).

Genau auf der Höhe des Ortes führt die Schnellstraße über eine auffällig hohe, längere Brücke. Unmittelbar nach der Brücke scharf rechts auf eine kleine Fahrstraße abbiegen. An der gleich darauf folgenden kleinen Kreuzung führt links ein kleiner, auch für PKW´s möglicher Fahrweg auf ca. 300 m Länge zum Fluss hinunter. Offiziell ist hier die Befahrung verboten. Daher die Kajaks unten nur abladen und dann die PKW´s zum Parken wieder hinauf, am besten zu den Häusern südlich der vorgenannten Kreuzung bringen.

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Unten müssen die Kajaks über eine Brücke auf die andere Flussseite und hier auf einer von den Raftunternehmen erstellten Treppe hinunter zum Fluss getragen werden (s. Bild rechts; Blick von der Brücke auf die Einstiegstelle am linken Ufer).

Ausgehend von mittleren Wasserständen zeigt der Fluss schon am Einstieg seine Wasserwucht. Satte Walzen, einige rückläufige Löcher, ausgeprägte Kehrwasser, später auch stark verblockte Katarakte und hohe Wellen prägen diesen Flussabschnitt. Zunächst erreichen die Schwierigkeiten aber nur WW III+.

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Bald nach Fahrtbeginn und nach Rückgang der Schwierigkeiten wird eine 300 m lange niedrige Felsschlucht erreicht (s. Bild links). Bedingt durch die große Wassermenge und den Windungen des Flusses entstehen hier riesige Kehrwasser, aufquellene Pilze und schwer einzuschätzende Strömungen.

Kurz darauf folgt dann auf mehrere hundert Meter bei mittleren Wasserständen mit WW III-IV(+) der schwerste Teilabschnitt. Hier finden sich in kurzen Abständen immer wieder unterschiedlich schwere Katarakte (s. Beispiel unten). Neben der Wasserwucht sind hier insbesondere die rückläufigen Walzen und ergänzend dazu das nur schwer zu kalkulierende luftdurchsetzte Unterwasser das Kriterium.

Ein Teil der Katarakte sollte vor einer Befahrung kurz besichtigt werden. Die schwersten Stellen lassen sich notfalls zumeist am linken Ufer über Felsblöcke und durch das Böschungsgehölz mehr oder weniger mühsam umtragen.

Später lassen die Katarakte und die Schwierigkeiten bis auf die nachfolgend erwähnten Stellen etwas nach. Der Fluss fließt nun auf einige hundert Meter durch ein offenes Waldtal (s. Bild unten), dann folgt wieder eine zweite kleine Schlucht, dann wieder ein offenes Waldtal mit Weinanbauterrassen.

2,5 Kilometer nach Fahrtbeginn, nachdem der Fluss wieder in eine enge Waldschlucht eingetreten ist, taucht am rechten Felsufer die bauliche Anlage der Wasserzuleitung von Mecosse auf (s. Bild unten). Hier wird dem Fluss zumeist umfangreiches Zuschusswasser zugeleitet. Auf der linken Flusshälfte befindet sich an manchen Tagen eine Sperre. Hierbei handelt es sich um eine Art großen Gummischlauch, der an manchen Tagen schlaff und fast unsichtbar auf dem Flussbett liegt (s. Situation auf dem Bild unten). An anderen Tagen wiederum ist der Schlauch 2 m hoch aufgeblasen und bildet für Paddler eine gefährliche Barriere.

Auf jeden Fall vor Beginn der Uferbefestigungen am linken Ufer anlanden und die Situation erkunden. Sollte die Barriere stehen, kann einfach auf einem Weg am linken Ufer umtragen werden.

Sollte die Barriere nicht vorhanden sein, am besten hier in der Mitte der Flussaufweitung, nahe einer sich hier gebildeten kleinen Kiesbank fahren und die nachfolgende, rechte, steile Felswand ansteuern. Da in der Hauptströmung im Verlauf dieser Felswand große rückläufige Walzen lauern, möglichst ganz nahe an der rechten Felswand längsfahren.

Etwas später verlässt der Fluss die Waldschlucht und verläuft nun immer mehr durch ein breiteres, gelegentlich auch besiedeltes Tal.

Nachdem das Tal und der Fluss breiter geworden sind, ist eine niedrige Blockwurfstufe mit teilweise starkem Rücklauf zu überwinden (s. Bild unten). Zumeist ist eine einfache Befahrung auf einer Breite von ca. 2 m am linken Rand möglich. Andernfalls ist rechtzeitig vor Beginn der Uferbefestigungen am linken Ufer anzulanden und zu umtragen.

Anschließend begleiten teilweise immer wieder Ufermauern den Fluss. Von rechts fließt die Dora di Rhemes zur Dora Baltea hinzu. Obwohl die Schwierigkeiten nun überwiegend gering sind, gibt es auch hier noch die eine oder andere Herausforderung (s. Beispiel unten). Aufgrund der Breite des Flusses kann aber vieles auch umfahren werden.

Zum Ende des Abschnittes ist noch auf eine etwas schwierigere Stelle namens `Moby Dick´ hinzuweisen (WW IV), eine steile wuchtige Geröllbremse mit einem großen Loch am Ende. Diese befindet sich unter der unteren Straßenbrücke des Ortes Villeneuve. Da man beim Umsetzen sowieso über diese Brücke fährt, sollte man unbedingt auch gleich einen Blick auf diese Stelle werfen, auch da sich diese Stelle von Jahr zu Jahr immer wieder ändert. Unter der Brücke bildet die Geröllbremse einen wuchtigen Schwall mit zunehmendem Gefälle und bis zu 1,5 m hohen Wellen. Ganz am Ende des Schwalls lauert in der Hauptströmung eine mehrere Meter breite, stark rückläufige Walze. Am besten hier die Brücke zunächst mittig ansteuern und dann im Schwall zügig zum rechten Rand rüberpaddeln.

Anschließend wird das Flussbett noch breiter und bietet bis zur Ausstiegstelle einen herrlichen breiten Schwall mit schönen Wellen und einigen, überwiegend harmlosen Walzen (s. Bild unten). Einige hier befindliche rückläufige Walzen können im gebührenden Abstand umfahren werden.

Die übliche Ausstiegstelle befindet sich am rechten Ufer östlich vom Ort Villeneuve, ca. 10 Kilometer westlich vom Zentrum Aostas (... bzw. ca. 4 Kilometer westlich der Autobahnabfahrt Aosta-West).

Auf der Höhe von Villeneuve wechselt die Schnellstraße Nr. 26 in Fahrtrichtung Aosta vom rechten zum linken Flussufer. Einige hundert Meter weiter zweigt eine Straße scharf rechts über den Fluss ab (hier befindet sich die o.g. Gefällbremse). Auf der anderen Flussseite dann nach links, flussabwärts abbiegen und dieser Straße noch ca. einen 3/4 Kilometer bis zu einer großen, baumbestandenen Wiese zwischen Straße und Fluss folgen (ca. 150 m vor der oben im Hintergrund abgebildeten Brücke). Hier kann die Paddeltour bequem beendet werden. Auch die Raftunternehmen beenden hier ihre Touren.

Hinweis: Alle Fotos und Infos basieren auf den 26. Mai 2006. Der Fluss hatte an diesem Tag einen guten mittleren Wasserstand. Alles war durchgehend fahrbar.

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