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Breitach


Vorarlberg / Österreich


Die Breitach gehört mit zu den sowohl wildwassertechnisch als auch landschaftlich interessantesten Flüssen im deutsch-österreichischen Grenzgebiet.

Die unten beschriebene obere Wildwasserstrecke der Breitach liegt im Kleinen
Walsertal südwestlich von Oberstdorf (Allgäu). Das Kleine Walsertal befindet sich hoheitlich in Österreich, ist aber mit dem Auto ausschließlich nur von Norden, von Deutschland, erreichbar. Zumeist wird die Breitach über die Autobahn A 7 Memmingen - Kempten und dann weiter über Oberstdorf angefahren.

Der Fluss entspringt in den Allgäuer Alpen zwischen Bergen von bis zu 2530 m Höhe, ist bei einem guten Wasserstand ab dem Dorf Baad auf fast 15 Kilometer Länge befahrbar, durchbricht danach die 3 Kilometer unfahrbare(!) und sehenswerte Breitachklamm und vereint sich nach weiteren 6,5 wieder paddelbaren Kilometern bei Oberstdorf mit der Stillach zur Iller. Oft wird die Untere Breitach bzw. die dann folgende Oberste Iller dann bis zum Ort Fischen befahren.

Der Wasserstand kann über das Internet über die rivermap.org oder über die RiverApp bei der Pegelanlage Tiefenbach abgerufen werden. Dabei ist zu beachten, dass sich der Wasserstand aufgrund der Schneeschmelze im Laufe des Tages erheblich verändern und zum Nachmittag deutlich zunehmen kann.


Abschnitt:

Obere Breitach

Länge und Schwierigkeit:

bis 14,4 km WW III-IV(+)

DKV-km:

21,0 - 6,6

Befahrbarkeit:

evtl. bis Juni

Landschaftsbewertung:

2 u. 1-2


Stand 2005: Je nach Wasserstand kann der Einstieg für die Obere Breitach weiter oben oder unten gewählt werden. Der übliche Ausstieg befindet sich jedoch vor dem südwestlichen Eingang der Breitachklamm. Dieser Eingang wird über einen 15-Minuten dauernden und steilen Fußweg von einem der beiden gebührenpflichtigen Parkplätzen (> N 47° 23' 11'', E 10° 13' 44'') an der Gaststätte Walserschanze erreicht. Die auffällige Gaststätte liegt unmittelbar vor der Grenze von Österreich nach Deutschland an der Straße 201, später 19.

Um später den Ausstieg nicht zu verpassen, sollte bei einer Erstbefahrung die Ausstiegstelle kurz besichtigt werden. Hierzu mit den vielen Touris den Fußweg zum Fluss hinunterwandern und unten an der Wegeabzweigung 200 m flussaufwärts gehen. Hier befindet sich im Kiesbett des linken Ufers ein auffälliger ca. 1,5 m hoher Pfeiler einer ehemaligen Brücke. Hier oder spätestens kurz danach sollte die Wildwassertour später beendet werden (DKV-km 6,6).

Übrigens muss auf der Breitach immer wieder mit querliegenden Bäumen gerechnet werden. Auf die aktuelle Situation kann in dieser Beschreibung nicht eingegangen werden, da sich diese ständig ändert. Insbesondere im unteren Abschnitt tauchen einige Bäume sehr plötzlich und evtl. direkt in Kurven auf. 2-3 Bäume sind eigentlich bei jeder Tour zu umtragen.

Bei einem guten Wasserstand kann die Wildwassertour auf der Oberen Breitach bereits an der obersten Einstiegstelle am Kreisel (DKV-km 21 >
N 47° 18' 33'', E 10° 07' 19'') in Baad begonnen werden. Dieses Dorf liegt am Talende, am Ende der Straße 201. Ein Wanderweg begleitet nun auf den nächsten Kilometern den Fluss am linken Ufer.

Vorsicht! Bis Anfang Juni kann kurz nach Fahrtbeginn, evtl. aber auch noch im Verlauf der nachfolgenden ersten Kilometern, im Flussbett noch mit Schneefelder gerechnet werden. Diese können evtl. auch unterspült sein.

Mit schönen WW II-III geht es bald am Campingplatz von Baad vorbei (s. Bild unten).

Auf der Höhe einer Lawinengalerie der Talstraße, einige hundert Meter nach dem Campingplatz, macht der Fluss eine scharfe Rechtskurve (s. Bild unten). Direkt vor der Kurve verengt sich das Flussbett zwischen den Felsen. Vor der Kurve sollte zunächst am linken Ufer ein Kehrwasser angefahren werden und zumindest die nachfolgenden ersten 100 Meter bis zu einem kleinen Steg von einem kleinen Wanderweg am linken Ufer erkundet werden. Es folgt ein enger, stark verblockter, 300 m langer Katarakt mit abnehmenden Schwierigkeiten (WW IV+ auf III-IV).

Nach den steilen und engen ersten hundert Metern wird der Fluss offener, breiter und etwas leichter (s. Bild oben). Der Katarakt kann auch über das linke Ufer bis zur nachfolgenden kleinen Straßenbrücke umtragen werden.

Danach gehen die Schwierigkeiten wieder auf WW II-III zurück. Etwas später folgt auf grader Strecke eine ca. 40 m lange Schräge mit überraschend wuchtigen Wellen (s. Bild unten; WW III+).

Bald darauf wird dann eine bei normalen Wasserständen beliebte Einstiegstelle bei Mittelberg-Bödmen erreicht (DKV-km 18,2). Wer hier einsteigen will, fährt auf der Straße von Hirschegg nach Baad. Kurz nach dem das links unterhalb der Straße liegende, riesige `Aparthotel Kleinwalsertal´ auftaucht, links in Richtung Schwendle-Höfle abbiegen. Bald darauf wird eine kleine Straßenbrücke (> N 47° 19' 07'', E 10° 09' 21'') über die Breitach erreicht.

Direkt hinter der Straßenbrücke folgt ein 400 m langer, stärker verblockter, aber weitgehend übersichtlicher Katarakt (s. beide nachfolgenden Bilder; WW III-IV). Die schwerste und vom Kajak nicht übersehbare Stelle, ein 1,2 m hoher Abfall mit verwalztem Unterwasser, folgt bereits ca. 70 m nach der Brücke und sollte evtl. zuvor hinsichtlich der besten Fahrroute kurz besichtigt werden (s. Bild unten).

Oft wird die Wildwassertour auch erst unterhalb dieses Kataraktes begonnen. Hierzu können die Kajaks ggf. über den Wanderweg am linken Ufer bis zum Ende des Katarakts getragen werden.

Danach dann weiter mit schönem WW II-III.

Am kommenden Campingplatz (>
N 47° 21' 03'', E 10° 10' 48'') auf der rechten Flussseite etwas oberhalb von Riezlern befindet sich eine weitere Einstiegstelle (DKV-km 13,4). Die Fahrzeuge sollen hier aber angeblich schlecht abgestellt werden können. Kurz danach taucht einige Meter über dem Fluss ein merkwürdiges Mobile aus Schlachtermessern und Ochsengerippe auf. Daraufhin verläuft der Fluss langsam immer mehr in einer Schlucht. Auf den nächsten Kilometern verläuft der Wanderweg nun weitgehend abseits des Flusses.

400 m hinter dem Campingplatz wird die hochgelegene Bundesstraße 201 unterfahren. Die Schwierigkeiten nehmen langsam auf WW III-IV zu.

300 m nach der hohen Straßenbrücke wird am rechten Ufer das Klärwerk von Riezlern erreicht (DKV-km 12,5). Hier befindet sich insbesondere bei weniger guten Wasserständen eine weitere beliebte Einstiegstelle. Das Klärwerk wird erreicht, indem man in Riezlern nach dem Casino rechts abbiegt und in Richtung Schule/Klärwerk fährt (> N 47° 21' 28'', E 10° 10' 49'').

Bald darauf schließlich der 500 m lange sogenannte `Bauhauskatarakt´ (s. Bilder unten; WW IV). Dieser ist mit seinen vielen Kurven bedingt auf Sicht zu fahren. Es stehen nur kleine Kehrwässer zur Verfügung.

Hier ist insbesondere auch auf querliegende Bäume in den scharfen Kurven aufzupassen!

Danach geht es dann wieder mit WW III-IV weiter. Schließlich wird die Straßenbrücke Riezlern-Schwende erreicht (DKV-km 10,6). Bei niedrigen Wasserständen soll hier ebenfalls noch eine Einstiegsmöglichkeit bestehen. Hier bringt der von links hinzufließende Schwarzwasserbach noch einiges an Wasser hinzu.

Nach weiteren 500 m wird schließlich der schönste Teil der Oberen Breitach erreicht, die 500 m lange `Schwende-Schlucht´, mit steilen Felswänden und nur wenigen kleinen Kehrwässern (WW IV; s. beide nachfolgende Bilder). Die Schluchtstrecke wird mit einem wuchtigen Schwall (1 m Stufe, Mitte bis rechts gut befahrbar) eingeleitet.

Zum Ende der 500 m folgt noch das `Fischerloch´ mit einer 1,5 m hohen Stufe, die in der Mitte auf der rechten Hälfte der Strömungszunge gut fahrbar ist (s. Bild oben; vom Paddler ist hier nur noch der obere Teil des Helmes sichtbar). Danach öffnet sich die enge Schlucht wieder ein wenig.

Die Schluchtstrecke kann ggf. über einen Wanderweg am linken Ufer zuvor besichtigt werden. Wegen den steilen Uferböschungen muss aber rechtzeitig vor Schluchtbeginn angelandet werden.

Auf der verbleibenden Strecke von 4 Kilometern bis zum Ausstieg folgen mit dem `Waldhauskatarkt´ (s. Bild unten) noch einige schöne kleine Stufen (WW III-IV).

Wenn schließlich der 1,5 m hohe, einsam stehende Brückenpfeiler am linken Ufer auftaucht, heißt es die Wildwassertour zu beenden (km 19,0).

200 m später beginnt die unfahrbare Breitachklamm (s. Bild unten).

Sollte eine Befahrung schon ab Baad möglich sein, bietet sich eine Übernachtung auf den landschaftlich sehr schön gelegenen Campingplatz (> N 47° 18' 44'', E 10° 08' 01'') 1,5 Kilometer östlich von Baad an. Andernfalls kommt auch der Campingplatz zwischen Riezlern und Hirschegg in Frage. Wer mit seinem Wohnmobil einen ruhigen und schönen Stellplatz sucht, findet diesen zusammen mit einer neuen Sanitäranlage am Kreisel in Baad.

Hinweise: Die Infos und die Fotos beziehen sich auf eine Befahrung am 29.05.2005 und sind von Mathias Dieckmann (Bilder Nr. 2, 10-13 von Reinhard Böling). Die Obere Breitach hatte auf ihrer Standartstrecke ab Riezlern einen sehr guten mittleren Wasserstand. Auf der oberen Strecke war der Wasserstand entsprechend geringer. Am Einstieg beim Campingplatz in Baad hatten wir gutes Niedrigwasser. Am Tag der Befahrung mussten zwei Bäume umtragen werden. 2 weitere Bäume konnten knapp umfahren werden.


Abschnitt:

Untere Breitach u. Oberste Iller

Länge und Schwierigkeit:

8,5 km WW II-III

DKV-km:

km 4,6 - 0,0 u. km 147,1 - 143,2

Befahrbarkeit:

bis Juni

Landschaftsbewertung:

2


Mai 2024: Der Einstieg für diesen Abschnitt befindet sich in der Nähe der großen Parkplatzanlage am unteren Ausgang der Breitach-Klamm. Auf der Fahrt zu dieser wird kurz vorher ein Bach überfahren. 80 m danach, in Sichtweite der Parkplätze, zweigt links ein kleiner Fahrweg namens `Schellenoy´ ab. Dieser führt in die Nähe des Flusses. Hier sollten beim Parken die möglichen Rangierflächen von Verleihern mit Hängern sowie landwirtschaftlichen Fahrzeugen berücksichtigt werden. Falls die Zufahrt mit einer Kette versperrt ist, bleibt nur das Parken auf der großen, kostenpflichtigen Parkplatzanlage vor der Breitachklamm.

Es beginnt sofort mit vielen aufeinanderfolgenden Schwällen. Das früher auf dem Abschnitt existierende große Wehr besteht seit 2015 nicht mehr.

Im weiteren Verlauf des gesamten Abschnittes befinden sich auch einige Blockreihen sowie einige zumeist befahrbare stufenförmigen Sohlrampen. Die erste stufenartige Sohlrampe folgt nach ca. 2 Kilometern, 200 m nach einer auffälligen scharfen Linkskurve. Diese Passage (s. Bild unten) sollte vorher vom rechten Ufer hinsichtlich der besten Fahrroute angesehen werden. Bei einem guten Wasserstand bilden sich hier in der Mitte wuchtige Wellen und rückläufige Walzen. Am Rand kann man diese, evtl. auch etwas holprig, umfahren.
Kurz darauf eine weitere Sohlrampe, die aber deutlich einfacher zu befahren ist (s. Bild unten).

500 m nach dieser wieder eine Sohlrampe, die wohl wieder ein klein wenig schwerer aber rechts gut zu befahren ist (s. Bild unten).

600 m nach der Straßenbrücke der B19, die nach Oberstdorf führt, erfolgt von rechts der Zufluss von Trettach und Stillach. Ab hier heisst der Fluss nun Iller. Hiernach folgen wieder einige Blockwurfreihen (s. Bild unten).

30 m nach der nächsten Fußgängerbrücke sollte unbedingt am linken Ufer angelegt und die hier befindliche schwer zu befahrene stufenartige Sohlrampe `Rubistufe´ angesehen werden (s. Bild unten)! Diese Passage wird bei Mittelwasser wohl nur Paddlern vorbehalten sein, die sich auf WW IV wohlfühlen. Die Passage kann linksufrig auf 50 m gut umtragen werden.

Auf den verbleibenden 2,5 Kilometern bis zum Austieg betragen die Schwierigkeiten dann nur noch WW I-II.

Der übliche Ausstieg liegt ca. 70 m vor der Straßenbrücke vom Ort Fischen am rechten Ufer an einer auffälligen Steinrampe. Hinter dem Damm liegt ein gebührenpflichtiger Parkplatz (zZt. 4 Std. = 2 €).

Hinweise: Die Infos und die Fotos beziehen sich auf die letzte Befahrung am 30.05.2024 und sind von Mathias Dieckmann. Der v. g. Abschnitt hatte an diesem Tag einen guten mittleren Wasserstand (Pegel Tiefenbach 18,5 cbm bzw. 54 cm). Am Tag der Befahrung wurde auf der Iller der kurz nach dem Zufluss von Trettach und Stillach folgende Blockwurf umtragen.


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