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Chisone

Westliches Piemont / Italien

Ein breiter Fluss in einem offenen, leicht verbauten Tal mit einer schönen und wildwassertechnisch anspruchsvollen kleinen Schluchtstrecke zum Ende.

Ca. 40 Kilometer westlich von Turin verläuft der in Deutschland kaum bekannte Chisone. Der Fluss entspringt in der Nähe des bekannten Wintersportortes Sestriere in den kottischen Bergen in bis zu 3150 m Höhe.

Bis zum Stausee oberhalb von Fenestrelle wartet der Chisone mit vermutlich leichtem bis mäßig-schweren Wildwasser noch auf mehreren Kilometern auf eine Erstbefahrung. Danach baut der Fluss in mehreren nacheinander folgenen Schluchten Gefälle ab. Das Wasser wird von Wasserkraftwerken zum großen Teil zurückgehalten und umgeleitet. Erst an der Einmündung der landschaftlich hervorragend schönen und wildwassertechnisch interessanten Germanasca beim Ort Perosa hat sich wieder ausreichend Wasser angesammelt, dass eine Befahrung im nun breiten Tal des Valle del Chisone möglich wird. Leider wurde das Tal unterhalb von Perosa etwas durch den Bau der neuen Schnellstraße und von Gewerbegebieten beeinträchtigt. Auch einige Wehre sind hier in den letzten Jahrzehnten entstanden.

Oberhalb vom Dorf Porto (und nicht unterhalb, wie es im DKV-Führer steht) fließt die Chisone vorübergehend durch eine schöne kurze und niedrige Schlucht. Danach öffnet sich das Tal endgültig zur flachen Poebene.

Eine aktuelle Information über den Wasserstand von der Chisone bei San Martino (nahe der Ausstiegstelle) kann unter www.arpa.piemonte.it/upload/dl/Bollettini/Bollettino_idro.pdf abgerufen werden. In dem Zusammenhang ist zu beachten, dass die Wassermenge vom frühen Morgen bis zum Nachmittag unter Umständen um bis zu 10 cbm/sec zunehmen kann.

Die nächstgelegenen Campingplätze befinden sich im südlich benachbarten Pellicetal oder einige Kilometer nördlich von Fenestrelle (teuer).

Abschnitt:

Unterhalb Perosa - Schnellstraßenbrücke Porte

Länge u. Schwierigkeit:

10 km WW II-III-IV(+)

DKV-km:

km 41 - km 51

Befahrbarkeit:

bis Juni

Landschaftsbewertung:

2-3

Ab Perosa strömt der Chisone durch einen vom Schnellstraßenbau zunächst noch etwas beeinträchtigten Landschaftsraum. Aus diesem Grund und auch da das breite Kiesbett später etwas schmaler wird, ist es besser, die Wildwassertour erst 2-2,5 Kilometer unterhalb von Perosa zu starten.

Durch die in Dammlage verlaufende Schnellstraße ist eine Zugänglichkeit zum Fluss hier auf mehreren Kilometern nur an sehr wenigen Stellen gegeben. Eine Möglichkeit befindet sich zum Beispiel in der Nähe eines Kreisverkehres, von dem eine kleine Straße bergauf zu einem kleinen, von weitem sichtbaren Friedhof führt. Genau auf der anderen Seite des Kreisverkehres führt eine kleiner Fahrweg zu einer kleinen Unterführung unter die Schnellstraße. Auf der anderen Seite des Dammes sind es nur wenige Meter von dem Fahrweg zum Fluss.

Die Schwierigkeiten in dem breiten Kiesbett liegen zunächst bei WW II. Einzelne verblockte, teilweise auch recht wuchtige Schwälle (WW III) unterbrechen gelegentlich die schnelle Fahrt.

Schon bald wird ein erstes Wehr erreicht (s. Bild unten). Dieses kann evtl. auf der linken Hälfte, am Rand einer Mauer, über eine Rampe befahren werden. Am Anfang und am Ende der Rampe befindet sich jeweils eine 0,4 m hohe Stufe. Andernfalls muß das Wehr rechtzeitig, d.h vor Beginn der Ufermauer, auf 100 m umtragen werden.

Etwas später folgt noch eine rückläufige schräge Stufe (s. Bild unten), die bei nicht zu hohen Wasserständen evtl. an einigen Stellen befahren werden kann. Andernfalls kann die Stufe über das rechte Ufer umtragen werden.

Im weiteren Verlauf nimmt die Wasserwucht der Schwälle etwas zu (WW III-IV).

Bei einer breiten Straßenbrücke mit Betonstützen verzweigt sich vorübergehend der Fluss im Unterholz der Kiesbänke.

Danach geht es wieder weiter wie zuvor. Immer wieder unterbrechen wuchtige, leicht bis mäßig verblockte Schwälle mit hohen Wellen die Fahrt.

100 m vor dem erneuten Unterqueren einer breiten Straßenbrücke mit Betonstützen heißt es dann aufgepasst! Hier befindet sich auf der rechten Flusshälfte ein 1 m hoher Blockwurf, am linken Rand ein 2x3 m hohes Bauwerk mit einem Schott. Nach dem befahrbaren Blockwurf und unmittelbar am Ende des folgenden Kurvenschwall nach links taucht ganz plötzlich direkt unter der Straßenbrücke eine gefährliche provisorische Röhrenbrücke auf (s. Bild unten).

Da ein Schwimmen in dem Schwall lebensgefährlich(!) ist und je nach Wasserstand am rechten Rand vor der Röhrenbrücke ein nur kleines Kehrwasser zur Verfügung steht, ist es besser, schon den Schwall zusammen mit der Röhrenbrücke rechtsufrig zu umtragen.

Bald darauf taucht wieder ein Wehr auf (s. Bild unten), dass über das rechte Ufer umtragen werden muß.

1,5 Kilometer vor dem Ausstieg beginnt die niedrige Schlucht vor Porte. Auf den nächsten 500 Kilometern liegen die Schwierigkeiten bei mittleren Wasserständen nun bei WW IV(+). Schon bei mittleren Wasserständen sind hier einige Abfälle bzw. Walzen sehr rückläufig. Auch aufquellende Pilze und luftdurchsetztes Wasser im Unterwasser erschweren die Navigation des Kajaks. Notfalls können die schwersten Stellen aber mehr oder weniger mühsam über die Felsblöcke am linken Ufer umtragen werden.

Eingeleitet wird diese Strecke durch einen leicht S-förmigen, überraschend steilen und wuchtigen Schwall (s. Bild unten).

Die drei-vier schwersten oder besser schwer zu kalkulierenden Stellen (s. Bild oben und unten; unten die letzte Stelle) liegen etwas auseinander und sollten vor einer Befahrung unbedingt besichtigt werden. Auch zwischen diesen Stellen befinden sich kleine Stufen und zumindest mäßig-schwere Verblockung.

Nach diesen 500 m gehen die Schwierigkeiten bis zur Ausstiegstelle deutlich zurück. Lediglich eine Blockstelle (s. Bild unten) hebt sich auf dem verbleibenden Abschnitt noch besonders hervor.

Die Wildwassertour sollte beim Dorf Porte, 200 m nach der Brücke `S.Martine´ (kleines Schild an der Brücke), am rechten Ufer, direkt unterhalb der großen Schnellstraßenbrücke beendet werden (> N 44° 53' 05'', E 07° 17' 01''). Von der rechtsufrigen Straße führt hier eine kurze Zufahrt unter die Schnellstraßenbrücke.

Dann öffnet sich das Valle del Chisone zur weten Poebene. Bald nach der Schnellstraßenbrücke folgt noch ein schwierig zu umtragenes Wehr.

Hinweis: Alle Fotos und Infos basieren auf den 24. Mai 2006. Der Fluss hatte an diesem Tag einen mittleren Wasserstand. Der Internetpegel in San Martino zeigte an diesem Tag eine Wassermenge von 20-26 cbm/sec an. Ein Wehr und eine Röhrenbrücke mußten umtragen werden.

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