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Gave de Pau


Nördliche Pyrenäen / Frankreich


Relativ kurzer Abschnitt, einige wenige, wenn auch interessante Stellen, aber auch ganzjährig fahrbar.

Der unten beschriebene Abschnitt der hier schon breiten Gave de Pau liegt 25 Kilometer südwestlich der Großstadt Tarbes bzw. 10 Kilometer westlich des berühmten Wallfahrtsortes Lourdes. Der Fluss entspringt unterhalb von bis zu 3250 m hohen Bergen mit zahlreichen hohen Wasserfällen im sehenswerten Felshalbrund `Cirque de Gavarnie´, durchfließt den Ort Lourdes und die Großstadt Pau und mündet schließlich in den Adour.

In der weiträumigen Umgebung dieses Flussabschnittes existieren eine Vielzahl von Campingplätzen.

Wer neben dem Paddeln noch Zeit hat, sollte sich das Treiben in Lourdes, einem der bedeutensten katholischen Wallfahrtsorte der Welt, ansehen. 6 Millionen Gläubige aus allen Kontinenten bahnen sich rund ums Jahr vorbei an Unmengen kitschiger Devotionalien ihren Weg zur Grotte der Heiligen Bernadette.

Ein kleines Naturwunder, in der Nähe des unten beschriebenen Abschnittes, sind die `Grottes de Betharram´, ein ganzes System gewaltiger Tropfsteinhöhlen, zu deren Besichtigung sowohl die Nutzung eines Schienenbootes und eine Zugfahrt gehören (Dauer der Führung ca. 1,5 Std., bis 17:30 Uhr geöffnet).

60 Kilometer südlich von Lourdes liegt die Pyrenäen-Sehenswürdigkeit Nr. 1, der gigantische Felsenkessel `Cirque de Gavarnie´. Mehrere 3000er bilden um das Dorf Gavarnie ein riesiges Amphitheater aus Felswänden, die fast senkrecht 1400m aufsteigen. Beeindruckend ist hier vor allem auch die `Grande Cascade´, mit 422m Fallhöhe der größte Wasserfall Europas.


Abschnitt:

Rieulhes - Wehr Betharram

Länge und Schwierigkeit:

7,3 km WW I-III(+)

DKV-km:

km 126,7 - km 119,4

Befahrbarkeit:

ganzjährig

Landschaftsbewertung:

2


Zur Einstiegstelle für diesen Abschnitt auf der Gave de Pau gelangt man, in dem man von Lourdes auf der Straße D 937 nach Westen fahrend an einer beschilderten Abzweigung nach Süden zum Ort Rieulhes abzweigt. Kurz danach wird eine Brücke über den Fluss erreicht (s. Bild unten; im Hintergrund). Hier kann am linken Ufer direkt unterhalb der Brücke eingebootet werden (> N 43° 06' 08'', E 00° 08' 35''). Die Fahrzeuge müssen aufgrund fehlender Parkmöglichkeiten ca. 100 m weiter oben im Dorf abgestellt werden.

Alternative und wahrscheinlich der bessere Einstieg: Laut DKV-Führer soll man hier vom Dorf auch noch 800 m weiter flussaufwärts fahren und dort an einem Picknickplatz die Fahrt beginnen können.

Zumeist handelt es sich bei dem folgenden Abschnitt um längere Strömungsabschnitte mit gelegentlichen Schwällen, die WW II+ nicht überschreiten. Das besondere an diesem Abschnitt sind aber eher die Stellen, die künstlich verändert wurden. Diese sind zum Teil deutlich schwieriger, aber überwiegend auch interessanter.

Als erstes folgt eine kurze und leichte Slalomstrecke (s. Bild unten), die aber eher für Anfänger geeignet ist.

Bald darauf taucht dann eine breite 2 m hohe künstliche Stufe mit eine breiten Strömungszunge in der Mitte auf (s. Bild unten). Am Ende dieser Strömungszunge erhebt sich eine hohe Welle. Die Stelle sollte vor einer Befahrung hinsichtlich der besten Fahrroute kurz vom rechten Ufer besichtigt werden.

Später verläuft der Fluss durch eine längere recht anspruchsvolle Slalomstrecke (WW III+) mit ausgeprägten Kehrwassern, teilweise Verblockung, kräftigen Walzen und höheren wuchtigen Wellen (s. Bild unten; am Ende der Slalomstrecke).

1 Kilometer später ist ein 5 m hohen Steilwehr zu überwinden (s. Bild unten). Dieses kann über eine relativ steile Bootsrutsche am linken Rand gut befahren werden. Etwas ungewöhnlich ist dabei die starke Neigung der Rutsche, die darüber hinaus im Verlauf auch noch sehr stark hinsichtlich des Neigungswinkels variert.

Nachdem an dem schönen Kloster Notre-Dame de Betharram (s. Bild oben) vorbeigefahren wurde, folgt zum Abschluss noch eine sehr breite Wehranlage mit zwei verschiedenen Befahrungsmöglichkeiten im linken Viertel. Hier kann zunächst am äußersten linken Rand eine Reihe von bis zu 60 cm hohen Stufen befahren werden (s. Bild unten). Teilweise sind diese etwas oder auch stärker rückläufig. Die geeignete Stelle zur Befahrung jeder Stufe sollte daher schon direkt vor jeder Stufe überlegt werden.

Alternativ dazu kann man auch nach der ersten Stufe rechts abbiegen und dort die Schrägstufe hinunterfahren (s. Bild oben).

Da sich hier auch eine gute Ausstiegstelle befindet, sollte man sich die Gesamtsituation möglichst schon beim Abstellen der Fahrzeuge ansehen und die mögliche Fahrroute prüfen, da sich die Situation und die Rückläufe je nach Wasserstand verändern können.

Die Fahrt kann schließlich am Ende der Stufenreihe am linken Ufer an einer Grünfläche beendet werden. Hierhier können auch die Fahrzeuge zum Beladen hinunter gefahren werden (> N 43° 07' 35'', E 00° 12' 26''). Zum längeren Abstellen der Fahrzeuge sollte lieber der schattige Parkplatz 150 m flussaufwärts an der Straße D 937 genutzt werden. Der Parkplatz liegt 150 m westlich bzw. flussabwärts vom Kloster Notre-Dame de Betharram.




Hinweis: Alle Fotos und Infos basieren auf den 06. Juni 2007. Der Fluss hatte an diesem Tag einen etwas erhöhten mittleren Wasserstand. Alles war durchgehend fahrbar. Die wildwassertechnischen Bewertungen beziehen sich auf mittlere Wasserstände.

Bilder Nr. 3 u. 5 von Rainer Knecht

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