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Tirol / Österreich |
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Der Inn ist der wasserreichste Fluss Österreichs und bietet für den Wildwasserpaddler einige unterschiedlich schwere Abschnitte. Der aktuelle Wasserstand und damit die Möglichkeit einer Befahrung der nachfolgend beschriebenen Strecken des Inn kann am besten über die Website https://rivermap.org oder über die installierte App https://www.riverapp.net/de abgefragt werden. |
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Dieser Abschnitt liegt zwischen der schweiz-österreichischen Grenze und der Stadt Landeck. Eigentlich ganzjährig befahrbar ist dieser Wuchtwasserabschnitt des Inns aufgrund der manchmal nicht kalkulierbaren Wasserabgabe leider nicht immer befahrbar. Es kann beispielsweise sein, dass der Fluss um 11 Uhr zu wenig Wasser hat und eine Stunde später Mittelwasser führt. Dieses ist grad ab Spätsommer oft der Fall. Bei niedrigen Wasserständen im Herbst liegen die wildwassertechnischen Schwierigkeiten bei II-III(+). Bei mittleren Wasserständen im Sommer erreichen die Schwälle WW IV. Bei leicht erhöhten Wasserständen kann an einigen Stellen sogar WW IV+ erreicht werden. Eine mögliche Einstiegstelle befindet sich zwischen Pfunds und Ried, etwa 500 m bevor die Talstraße 180 - orographisch gesehen - den Fluss zur rechten Flussseite quert. Hier liegt zwischen der Talstraße und dem Fluss ein kleiner Parkplatz (> N 47° 00' 26'', E 10° 35' 53''). Auf der anderen Straßenseite steht ein auffälliges, schon von Weitem bei der Anfahrt sichtbares, einsam stehendes weißes Häuschen. Alle nachfolgenden Bilder wurden bei Niedrigwasser aufgenommen. Die Schwierigkeiten sind dann deutlich leichter als bei Mittelwasser. Auf den ersten ein paar hundert Meter geht es zunächst noch entspannt zu. |
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An der ersten Brücke (s. Bild oben) nimmt die Geschwindigkeit zu und es folgen die ersten schweren Passagen mit bei Mittelwasser großen Wellen und Walzen (siehe nachfolgende drei Bilder; hier aber bei Niedrigwasser). Vereinzelnd enden die wuchtigen Schwälle an imposanten Prallwänden. | ||||||||||||
Nach einem Kilometer lassen die Schwierigkeiten wieder etwas nach (s. Bild unten). |
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Auf
ca. 3,5 Kilometer fliesst der Inn nun mit mäßig-schweren Wildwasser
dahin. Dann folgen auf mehren hundert Metern noch einmal schwere
Wildwasserpassagen ähnlich wie am Anfang der Strecke (s. Bild unten). |
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Danach noch ca. 1,5 Kilometer mit wieder mäßig-schweren Wildwasser. Dann wird auch schon eine mögliche Ausstiegstelle erreicht. Diese befindet sich am linken Ufer an einem schönen Rastplatz (> N 47° 03' 20'', E 10° 38' 52'') 200m flussaufwärts der Straßenbrücke von Ried. |
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Hinweis: Alle Infos und Fotos sind vom 10.09.2021 und von Mathias Dieckmann. Der Flussabschnitt hatte an diesem Tag einen niedrigen Wasserstand. Der Pegel in Martina zeigte 28,3 cbm/sec. Alles war durchgehend befahrbar. Die wildwassertechnischen Bewertungen beziehen sich auf mittlere Wasserstände. | ||||||||||||
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Ein Klassiker-Abschnitt der großen Wildflüsse in den Alpen ist die Imster Schlucht des Inns. Die oft befahrene Imster Schlucht, liegt in Tirol genau in der Mitte zwischen den Städten Landeck und Innsbruck. Der Inn unterhalb der Stadt Imst stellt sich als breiter, sehr wasserreicher Fluss (fast) ohne jegliche Verblockung dar. Das besondere auf dem Abschnitt zwischen Imst und Haiming sind die vereinzelnd auftretenden wuchtigen, langen Schwälle mit hohen Wellen. Manche Wellen sind so hoch, dass man seine Mitpaddler nicht mehr sieht. Auch finden sich hier einige kräftige Walzen und große `Löcher´, die von Normalpaddlern besser in einem sicheren Abstand umfahren werden. Das durchschnittliche Gefälle dieser 14 Kilometer liegt bei lediglich 4 ‰. Dennoch sind die Schwallstrecken nicht zu unterschätzen. Der Wasserstand und damit der Schwierigkeitsgrad kann in der Imster Schlucht erheblich variieren. Im Frühjahr, vor dem Beginn der eigentlichen Schneeschmelze, und im Herbst, nach der Schneeschmelze, sind die Wasserstände zumeist deutlich niedriger als im Hochsommer. Aber auch im Hochsommer können die Wasserstände je nach Temperatur, Sonnenschein/Bewölkung, Tageszeit, zusätzlichem Regen, Wasserabgabe sich spürbar unterscheiden. Zum Ende der Imster Schlucht mündet von rechts die Ötztaler Ache in den Inn. Insbesondere an heißen Sommertagen und am Nachmittag bringt der Gletscherfluss umfangreiche zusätzliche Wassermengen. Je nach Wasserstand liegen die Schwierigkeiten der Imster Schlucht daher zwischen WW II-III oder WW III-IV. Wer von Landeck nach Imst zur Einstiegstelle fährt, darf sich nicht über den dort vorgefundenen Wasserstand täuschen lassen. Ein Großteil des Wassers des Inns wird vor Landeck ab- und erst in Imst wieder dem Fluss zugeleitet. Bei bis zu mittleren Wasserständen kann alles vom Kajak aus gerade so überschaut werden, sodass man rechtzeitig auf die jeweils leichtere Flussseite wechseln kann. Vereinzelnd ist dieses aber auch mitten in einem Schwall notwendig. Aufgrund der enormen Breite des Flusses und der streckenweise hohen Fließgeschwindigkeit ist das Beherrschen der Rolle von erheblichem Vorteil. Wer schwimmt, der schwimmt lange! Der übliche Einstieg zur Befahrung der Imster Schlucht befindet sich am linken Ufer auf der Höhe von Imst, ca. 200 m vor der hohen, auffälligen Straßenbrücke über den Inn. 100 m vor dem Ufer bietet ein großer Sandparkplatz ausreichende Parkmöglichkeiten (> N 47° 13' 06.0'', E 10° 45' 11.5''). Auf einem kleinen Weg - der zeitweise auch fahrbar ist und an einem Bach längsführt - können die Kajaks von hier zum nahen liegenden Fluss getragen werden. An dieser Einstiegstelle beginnen auch die Raft-Unternehmen ihre Wildwassertour. Die Anfahrt von Imst zum Parkplatz ist etwas kompliziert zu beschreiben. Am besten von Imst nach Süden fahren und immer westlich der Bundestraße bleiben. Die bisher schon 200 m nach Fahrtbeginn unter der oben genannten Brücke auftauchende erste Herausforderung - ein wuchtiger Blockwurf existiert nicht mehr. Die Stelle ist nun links ganz einfach zu fahren. Danach verengt sich schnell das Tal und der landschaftlich schönste Teil der Imster Schlucht, die eigentliche Schluchtstrecke, folgt (s. Bild unten). |
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Bis auf einen ersten wuchtigen Schwall mit hohen Wellen (s. Bild unten) sind die Schwierigkeiten in der eigentlichen Schlucht nur gering. |
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Danach öffnet sich die Schlucht wieder zu einem breiten Tal und es folgen in Abständen mehrere der für die Imster Schlucht typischen Schwälle mit hohen Wellen und erheblicher Wasserwucht (s. Bilder unten). Irgendwann strömt von rechts die Ötztaler Ache hinzu und ein letzter typischer Schwall erfordert noch einmal alles vom Paddler. |
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Danach, d.h. im letzten Drittel der Gesamtstrecke, lassen die Schwierigkeiten wieder etwas nach, aber auch hier folgen in größeren Abständen immer noch der eine oder andere langgezogene Schwall (s. Bild unten). |
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Die übliche Ausstiegstelle befindet sich zwischen zwei Steinbuhnen am linken Ufer kurz vor der Straßenbrücke des kleine Ortes Haiming. Oberhalb der Buhnen, zwischen denen auch die Rafter ihre Tour beenden, befindet sich ein großer Parkplatz (> N 47° 15' 25.0'', E 10° 52' 14.0''). Von Haiming wird diese Stelle erreicht, indem man einfach der Hauptstraße durch Haiming folgt, über den Inn auf die linke Flussseite und anschließend 300 m flussaufwärts bis zu dem vorgenannten Parkplatz fährt. Hinweis: Alle Infos und Fotos sind aus den frühen 20er-Jahren und von Mathias Dieckmann. Alles war durchgehend befahrbar. Die wildwassertechnischen Bewertungen beziehen sich auf mittlere Wasserstände. |
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