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Kössener Ache / Tiroler Ache


Tirol / Österreich




Leichter Wildfluss mit sehr schöner Schlucht an der Grenze von Österreich zu Deutschland.

Die Kössener Ache, im Tiroler Mittellauf auch als Großache bezeichnet, liegt südlich des Chiemsees. Drei Quellflüsse, die teilweise aus den bis zu 2400 m hohen Kitzbühler Alpen entspringen, bilden ab St. Johann die Kössener Ache. Ab hier ist die Ache oft ganzjährig, 20 Kilometer unterhalb, d.h. ab Kössen, sogar ganzjährig fahrbar.

Besonders die nur 2,5 Kilometer lange und landschaftlich hervorragend schöne `Entenlochklamm´ (s. Bild unten), dem Durchbruch durch die Chiemgauer Berge direkt unterhalb von Kössen, zieht die Kanufahrer zu diesem sportlichen Wanderfluss. Neben Kajaks, Canadier finden sich auch Rafts auf dem beliebten Unterlauf der Ache.




Der aktuelle Wasserstand und damit die Möglichkeit einer Befahrung der Kössener Ache kann derzeitig über das Internet bei www.hnd.bayern.de/pegel .... abgerufen werden. Dieser Pegel zeigt auch cbm/sec an, liegt aber bei Grassau-Staudach (DKV-km 9,2), d. h. 20 Kilometer unterhalb der Ausstiegstelle der `Entenlochklamm´. Wesentliche Zuflüsse existieren auf diesen 20 Kilometern aber nicht mehr.
Nach der Website rivermap.org soll ein Wasserstand von 100 cm am Pegel Kössen-Hütte (liegt etwas unterhalb der Loferbachmündung) einen mittleren Wasserstand darstellen.

Entsprechend den Befahrungsregeln für die Kössener Ache / Tiroler Ache (hier nur Auszug; Stand: Mai 2019) darf der Flussabschnitt ab der Einstiegstelle Loferbach nur vom 1. Juni bis 14. September befahren werden.

Neben einem günstig gelegenen Campingplatz, ca. 2 Kilometer südöstlich von Kössen, gibt es in der weiteren Umgebung von Kössen etliche weitere Campingplätze.




Abschnitt:

`Hager´-Brücke nördl. Erpfendorf - Loferbachmündung

Länge u. Schwierigkeit:

6,3 km WW 0-I+/I+ (II-)

DKV-km:

km 35,5 - km 29,2

Befahrbarkeit:

oft ganzjährig

Landschaftsbewertung:

2+


Der nachfolgend beschriebene Abschnitt der Kössener Ache liegt südlich des Ortes Kössen. Dieser Abschnitt wird zumeist nicht gesondert, sondern nur im Zusammenhang mit dem nachfolgenden Abschnitt, der `Entenlochklamm´, befahren.

Die übliche Einstiegstelle für diesen Abschnitt wird von Kössen erreicht, indem man der Kössener Ache flussaufwärts in Richtung St.Johann/Lofer folgt. Nach 8 Kilometern quert die Fernverkehrsstraße die Ache vom Ostufer zum Westufer. Hier befindet sich an der Straßenbrücke ein Parkplatz (> N 47° 37' 17'', E 12° 27' 52''), wo die Kajaks an einer Steinböschung zu Wasser gelassen werden können.

Auf den ersten 6,3 Kilometern bis zum Beginn der Kössen-Durchfahrt und der anschließenden ´Entenlochklamm´ bietet die Kössener Ache weitgehend eine eher geruhsame Fahrt. Lediglich einige wenige leichte Schwälle, einige Kehrwasser, je nach Wasserstand auch einige im Flussbett liegende Steine, sorgen dabei für etwas Unterhaltung (s. die drei nachfolgenden Bilder). Ein idealer Flussabschnitt für Wanderfahrer und Anfänger im Wildwassersport.




Hinweis: Alle Infos und Fotos zu diesem Abschnitt sind von der letzten Befahrung am 05.06.2015 und von Mathias Dieckmann. Der Fluss hatte auf diesem Abschnitt damals einen Wasserstand, der zwischen Niedrig- und Mittelwasser lag. Alles war durchgehend befahrbar. Die wildwassertechnischen Bewertungen beziehen sich auf mittlere Wasserstände.


Abschnitt:

Kössendurchfahrt u. `Entenlochklamm´


Loferbachmündung - Brücke B 307

Länge und Schwierigkeit:

7,7 km WW I-II

DKV-km:

km 29,2 - km 21,5

Befahrbarkeit:

ganzjährig

Landschaftsbewertung:

3+ u. 1-2


Die übliche Einstiegstelle für die `Entenlochklamm´ befand sich früher am städtischen Bauhof am nördlichen Ortsrand von Kössen. Ein Einstieg ist hier jedoch nicht mehr erlaubt, da diese Stelle im Zuge der Hochwasserschutzmaßnahmen verbaut wurde. Die danach für einige Zeit genutzte alternative Einstiegstelle `Staffenbrücke´ in Kössen, 200 m südlich/flussaufwärts des städtischen Bauhofes, befindet sich in einem Laichschonstättengebiet. In diesem Bereich sind Zu- und Ausstiege grundsätzlich nicht mehr erlaubt, daher wurde im Herbst 2018 eine Sperre auch dieser Einstiegstelle vorgenommen.

Eine rechtlich mögliche und nun übliche Einstiegstelle befindet sich an der Loferbachmündung (nicht zu verwechseln mit dem Loferbach bei Lofer) direkt vor Kössen. Hier kreuzt die Straße 172 (Kössen - Reit im Winkel) den Fluss. 30 m vor der Einmündung des kleinen Loferbaches quert eine kleine Fußgängerbrücke den Fluss. Auf beiden Seiten des Flusses befinden sich hier Parkplätze.

Die Parkplätze auf der Nordseite der Fußgängerbrücke (> N 47° 39' 44'', E 12° 25' 14'') werden von der v. g. Straßenbrücke der 172 über eine kleine Brücke erreicht, die 300 m westlich über den Fluss nach Kössen führt. Hier befindet sich nördlich der Brücke ein großes auffälliges Raftingcenter, an derem Rand eine Straße am Center vorbei, den Fluss hoch zu Parkplätzen an der o. g. Fußgängerbrücke führt.

Die Parkplätze auf der Südseite der Fußgängerbrücke (> N 47° 39' 41'', E 12° 25' 18'') liegen gegenüber einem großen Hotel nahe der Straße 172. Bitte hier nur auf der westlichen Seite, dem Flussufer, parken und nicht die Hotelzufahrten versperren.

Am südlichen Ufer der o. g. Fußgängerbrücke über dem Loferbach führt ein Weg zum Fluss hinunter.

Im Bereich von Kössen wurden vor einigen Jahren umfangreiche Renaturierungsmaßnahmen durchgeführt. Das Flussbett wurde deutlich verbreitert (s. Bild unten, Foto von 2015).
Die Uferböschungen sind inzwischen grün bewachsen. Große Gehölze und Bäume und damit ein natürliches Erscheinungsbild hat sich aber aktuell (2022) hier noch nicht entwickelt.
Bei eher Zahmwasser begleiten zunächst noch regulierte Ufer den Fluss. Später am Ortsende von Kössen beginnt ein Bereich mit einzelnen Flussaufweitungen. Hier befinden sich einige flachgeneigte Sohlschwellen (WW I+), die gut befahren werden können. Eine Stelle kann auch hier evtl. WW II- erreichen (s. Bild unten).
Hinter dem Ortsende vonKössen rücken die Felswände näher an den Fluss und die landschaftlich beeindruckende `Entenlochklamm´ beginnt (s. nachfolgende Bilder). Der einzige Weg durch die Schlucht ist nun nur noch das Boot.


Zu den wassertechnischen Schwierigkeiten in dieser Schlucht gehören insbesondere die aufgrund der vielen Kurven an einzelnen Stellen in der Schlucht auftretenden und nur schwer einschätzbaren Strömungsverschneidungen und `Pilze´ (bis WW II).

Mit Pilzen sind die Stellen gemeint, in denen das von einzelnen Felswänden heruntergedrückte Wasser wieder pilzförmig auftaucht und es hierbei in diesen Bereichen zu etwas schwer kalkulierbaren Strömungen kommt. Insbesondere bei höheren Wasserständen sind diese Schwierigkeiten nicht zu unterschätzen. Bei bis zu mittleren Wasserständen und gewissen Grundkenntnissen im Umgang mit dem Kajak oder Canadier kann diesen vereinzelt nur an den Felswänden auftretenen Stellen zumeist ausgewichen oder diese mit kräftigen Paddelschlägen auch ohne größere Probleme überfahren werden.


Zum Genießen der Landschaft verbleibt auf jeden Fall genügend Zeit. Tipp: Wer möchte, kann inmitten der Schlucht unmittelbar an einer Hängebrücke (s. Bild oben im Hintergrund) am rechten Ufer an der Kiesbank aussteigen, die Boote hier liegen lassen, den kleinen Weg zu einem kleinen, schön gelegenen Gasthaus ca. 100 m oberhalb des Flusses hinaufgehen und hier eine schöne Brotzeit machen.

100 m nach der Weiterfahrt folgt, abgesehen von den bisherigen Pilzen, vermutlich die schwerste Stelle der Klamm (s. Bild unten; WW II). Ein kräftiger Schwall.
Danach lassen die Schwierigkeiten langsam nach. Es bleibt jedoch weiterhin wunderschön.


Nachdem die Felswände wieder zurücktreten, der Blick auf die schönen Berge in den Vordergrund rücken (s. Bild oben) und vereinzelnd Kiesbänke auftauchen, wird bald die übliche Ausstiegsstelle der Kössener Ache erreicht. Diese befindet sich unmittelbar an der folgenden großen Straßenbrücke am rechten Ufer. Hier kurz hinter der Grenze von Österreich nach Deutschland quert die Bundesstraße 307 die Kössener Ache. Direkt nordöstlich der Brücke wurde ein großer Parkplatz (> N 47° 42' 29'', E 12° 23' 37'') für die Kanufahrer und Rafts angelegt.

Vereinzelnd wird die Fahrt noch um 8,2 Kilometer bei WW I bis kurz vor dem unfahrbaren Wehr vor Marquartstein fortgesetzt.

Hinweis: Alle Infos zu diesem Abschnitt sind von der letzten Befahrung am 12.07.2022. Die Fotos sind vom 05.06.2015. Der Fluss hatte auf den Fotos geringfügig mehr als Mittelwasser. Alles war durchgehend befahrbar. Die wildwassertechnischen Bewertungen beziehen sich auf mittlere Wasserstände. Infos und Fotos von Mathias Dieckmann.


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