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Maggia


Tessin / Schweiz


Ein überwiegend leichter Fluss mit wunderschönem Bergpanorama.

Die Maggia liegt nördlich des Lago Maggiores, nördlich der Stadt Locarno. Im Frühjahr oder im zeitigen Frühsommer, wenn überall im Tessin noch die Wasserfälle die Berge herunterstürzen, ist das sehr schöne und zumeist breite offene Tal der Maggia eines der Ausgangspunkte für Wildwassertouren im Tessin.

Die Maggia entspringt in Bergen von ca. 2900 m Höhe. Das Wasser wird aber schon bald von Stauanlagen zurückgehalten und überwiegend abgeleitet. So besteht leider nur bis in den Juni hinein, bei ausreichendem Schmelzwasser, die Möglichkeit, den üblichen Abschnitt der Maggia zu befahren. Im Gegensatz zu den engen und steilen Wildbächen der Umgebung, die zumeist bis Anfang Mai fahrbar sind, verläuft die Maggia auf der hier beschriebenen Standartstrecke ab Bignasco in einem breiten, aber dennoch sehr schönen und natürlichen Kiesbett.

Kurz vor Locarno durchfließt die Maggia noch die sehr schwere, sehenswerte Klamm von Ponte Brolla. Nach dem Zufluss der Melezza mündet die Maggia schließlich bei Locarno in den Lago Maggiore.

Der aktuelle Wasserstand und damit die Möglichkeit einer Befahrung der Maggia kann aktuell über das Internet unter www.hydrodaten.admin.ch/d/2475.htm abgefragt werden. Die Pegelstation befindet sich in Bignasco. Der spätere Zufluss der Rovana ist in den hier ausgewiesenen Kubikmeterangaben noch nicht enthalten. Laut kajak.at gelten für eine Befahrung ab dem Dorf Someo, d.h. neun Kilometer unterhalb von Bignasco, folgende Bezugswerte: 15 cbm/sec = NW, 45 cbm/sec = MW, 60 cbm = HW. Nach Auffassung des Verfassers dieser Beschreibung sollten folgende Bezugswerte (bei einem Fahrtbeginn in Bignasco) zu Grunde gelegt werden:


Mindestwasser

5 cbm/sec


Niedrigwasser

10 cbm/sec


Mittelwasser

25 cbm/sec


Hochwasser

50 cbm/sec

Bei sehr niedrigen Wasserständen ist zu beachten, dass die vier Kilometer unterhalb von Bignasco in die Maggia einmündene Rovana an der Mündung etwa die gleiche Wassermenge wie die Maggia mitbringt, sonst wird eine Befahrung der Maggia doch zu sehr eine Steinschrabbelei. Bei höheren und auch schon bei guten mittleren Wasserständen wird der kurze Abschnitt nach Gordevio deutlich schwerer als angegeben!

Campingplätze gibt es in Gordevio (`Camping Bella Riva´; 2009 ab 3. April geöffnet; > N 46° 13' 17'', E 08° 44' 31'') und in Avegno (`Camping Piccolo Paradiso´; 2009 ab 1. März geöffnet; > N 46° 12' 01'', E 08° 44' 37''). Beide liegen direkt am Fluss. Die Telefonzelle an der Rezeption des Campingplatzes in Gordevio hat auch einen Internetanschluss, sodass hier gut die Pegelstände von anderen Schweizer Flüssen abgerufen werden können.


Abschnitt:

Bignasco - Gordevio

Länge und Schwierigkeit:

17,7 km WW II (III, IV-)

DKV-km:

km 28,7 - km 11,0 (oder 10,0)

Befahrbarkeit:

bis Juni

Landschaftsbewertung:

2+


Die übliche Einstiegstelle der Maggia liegt an der Straßenbrücke am südlichen Ortsrand von Bignasco. Hier befindet sich am linken Ufer neben der Pegelstation ein kleiner Parkplatz (> N 46° 20' 17.5'', E 08° 36' 30.5'').

Bis Gordevio fliesst die Maggia durchweg nur zwischen Kiesbänken und mäandriert dabei zwischen den Berghängen des Tales hin und her. Gelegentlich unterbrechen einige Kiesbankschwälle die Fahrt. Am Ende der Schwälle können sich in Außenkurven höhere Wellen, vereinzelnd auch einige Walzen bilden, die aber meistens auf der Innenkurve überwiegend umfahren werden können.

Die Schwierigkeiten auf dem hier beschriebenen Abschnitt liegen, soweit nicht anders erwähnt, bei WW II. Das in der Sonne leuchtende Grün der umgebenen Berglandschaft wird später immer in Erinnerung bleiben. Es bleibt immer genügend Zeit, die umgebende Landschaft zu genießen.

Zunächst folgt auf 2 Kilometer sehr schöne, aber auch leichte und übersichtliche Verblockung; WW II-II+(III-).

Später, wenn sich der Fluss den Berghängen am linken Ufer nähert, ein überraschend wuchtiger Abfall (ohne Foto; WW III).

Unterhalb vom Ort Cevio wechselt die Talstraße die Flussseite. Hier unter der Straßenbrücke strömt die Maggia in einem Schwall über eine breite, leicht verblockte, etwas unübersichtlich wirkende und steiler werdende Kiesbank. Der Schwall endet am linken Brückenpfeiler der nachfolgenden Eisenbahnbrücke mit kräftigen Wellen und einem Abfall in der Außenkurve (s. Bild unten; WW III+).

Sollte in Bignasco der Wasserstand für eine Befahrung noch nicht ausreichend sein, kann auch ein Einstieg unterhalb von Cevio, d.h. unterhalb des Zuflusses der Rovana, gewählt werden.

Leider befinden sich bald darauf auch große Steinbrüche, die das vormals schöne Landschaftsbild vorübergehend etwas eintrüben. Da diese Steinbrüche über künstlich angelegten Flussfurten angefahren und täglich verändert werden, ist hier an den Furten und insbesondere an den dahinter befindlichen, künstlich angeworfenen teilweise scharfkantigen Felsblöcken besondere Vorsicht zu walten (s. Bild unten). Kehrwasser sind direkt oberhalb der Blockpassage oft rar und die Durchfahrten evtl. nur schlecht erkennbar. Ende Juni 2009 konnte die erste Furt/Blockpassage befahren werden, die zweite sollte besser umtragen werden.

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Hiernach bietet ein hoher, imposanter Wasserfall am rechten Ufer die Möglichkeit etwas die Beine zu vertreten.

Danach wechseln Strömungsabschnitte mit einzelnen Schwällen ab (s. beide Bilder unten).

Einige Kilometer weiter folgt eine schöne hundert Meter lange Blockstrecke (WW III).

Bald danach heisst es dann aufgepasst. An der Straßenbrücke, die zum Dorf Moghegno führt, befindet sich die schwerste Stelle dieses Abschnittes, ein steiler Schwall mit überraschend sehr hohen und wuchtigen Wellen (s. Bild unten; WW IV-). Notfalls kann die Stelle rechts umtragen werden oder die Fahrt kurz vor der Brücke am rechten Ufer mit guten Parkmöglichkeiten (> N 46° 14' 27'', E 08° 42' 40'') auch beendet werden.

Danach nur noch geringe Schwierigkeiten, gelegentlich immer wieder ein Kiesbankschwall.

Wer seinen Standort auf dem Campingplatz am südlichen Ortsrand von Gordevio hat, wird die Kajaktour nach immerhin 18 Kilometern ab Bignasco sehr wahrscheinlich an diesem Campingplatz beenden. Wer hier auf dem Campingplatz nicht Gast ist, kann die Tour auch unmittelbar am Ende des Campingplatzes am linken Ufer abschließen. Von hier führt ein Trampelpfad 150 m am Zaun des Campingplatzes längs bis zu den Parkplätzen vor der Campingplatzzufahrt (> N 46° 13' 17'', E 08° 44' 31''). Beide Ausstiegstellen sollten aber vor Fahrtbeginn angesehen werden, da der Campingplatz versteckt hinter einem Hochwasserschutzdamm liegt.

Der im DKV-Führer bei DKV-km 47 aufgeführte bald danach an einer großen Hängebrücke folgende kleine Parkplatz (> N 46° 12' 53'', E 08° 44' 43'') bietet auch noch eine Ausstiegsmöglichkeit, ist aber auch oft von den Fahrzeugen der Wanderer zugeparkt. Dieser Parkplatz liegt oberhalb des weit sichtbaren Kieswerkes von Avegno und unterhalb des längeren Straßentunnels der Talstraße.


Abschnitt:

Gordevio - Avegno

Länge und Schwierigkeit:

3 km WW II / IV

DKV-km:

km 11 - km 8

Befahrbarkeit:

bis Juni

Landschaftsbewertung:

2-3


Ein weiterer bei Paddlern beliebter Campingplatz befindet sich etwas weiter flussabwärts bei Avegno. Wer hier seinen Standort hat, wird in der Regel hier die Wildwassertour beenden.

Laut DKV-Führer liegen die Schwierigkeiten zwischen der o.g. Hängebrücke und dem Campingplatz von Avegno bei Niedrigwasser mit starker Verblockung bei teilweise WW III/IV-, bei höheren Wasserständen mit wuchtigen Schwällen immerhin bei WW V.


Hinweis: Alle Fotos und Infos basieren auf den 22. Juni 2009. Der Fluss hatte an diesem Tag einen sehr niedrigen Wasserstand. Der o.g. Internetpegel zeigte 6,5 cbm/sec an. Bei Cevio kam durch die Rovana noch einmal die gleiche Menge an Wasser hinzu. Es wurde lediglich der Abschnitt bis Gordevio befahren. Auf diesem Abschnitt konnte alles durchgehend befahren werden. Da auf der Maggia zumeist nur niedrige, manchmal noch mittlere Wasserstände vorgefunden weden, beziehen sich die Bewertungen ausnahmsweise auf einen Wasserstand, der zwischen niedrig und mittel liegt.

Infos und Fotos von Mathias Dieckmann.


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