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Noce


Westliches Südtirol / Italien


Der vielleicht beliebteste Fluss zum Raften in Italien. Zu den wenigen Flüssen in den Alpen die auch noch im Hoch- und Spätsommer gut befahrbar sind gehört die Noce im Val di Sol im Nordwesten Südtirols.

Von Deutschland ist das Val di Sol am schnellsten über den Brenner und die Stadt Bozen zu erreichen. Die beiden Standardstrecken der Noce liegen etwa 70 Kilometer westlich von Bozen.

Die Noce bietet zwei längere interessante Abschnitte mit mittleren Schwierigkeiten. Die Abgeschiedenheit und eine natürlich belassene Flusslandschaft wie auf einigen anderen Flüssen wird der Paddler hier nicht so sehr finden, dafür bietet die Noce endlos lange Schwälle mit höheren Wellen und vielen wuchtigen, bei mittleren Wasserständen mit wenigen Ausnahmen (s. unten) durchweg fairen Walzen zum Spielen oder auch nur zum Durchpaddeln.

Schade, dass die Noce so weit von Deutschland entfernt liegt.

In den italienischen Sommerferien, d.h. im Juli und August, wird das Tal touristisch und damit auch verkehrlich sehr in Anspruch genommen. Zugleich ist dieses aber auch die Zeit, in der die Noce den optimalsten, d.h. einen um mittleren Wasserstand hat. Gleich mehrere Raftunternehmen haben sich an dem Fluss angesiedelt. Aber auch viele Wanderer, Radfahrer nutzen in dieser Zeit das Tal und die umliegenden Berge. Auf dem Fluss ist davon, abgesehen von einigen Rafts oder gelegentlichen Radfahrern an den Ufern, aber kaum etwas zu bemerken.

Die Noce wird durch die beiden Quellflüsse Noce Bianco und Vermigliana gebildet. Der Gletscherfluss Noce Bianco entspringt in der hier bis zu 3770 m hohen Ortlergruppe, die Vermigliana in dem bis zu 3560 m hohen Presanella-Massiv. Schon kurz nach dem Zusammenfluss dieser beiden Quellflüsse folgen die beiden Standardstrecken der Noce. Im Bereich der zweiten Standardstrecke fließt von links noch der Rabbies hinzu. Einige Kilometer nach dieser Strecke mündet die Noce in einen großen Stausee, nach weiteren 26 Kilometern schließlich in die Etsch (Adige).

Der Wasserstand kann im Internet über die Seite www.floods.it/public/index.php am Pegel Male oder auch vor Ort abgelesen werden.


Wasserstand

Obere Strecke


Untere Strecke



Hochwasser:

ab 80 cm


ab 85 cm



Mittelwasser:

60 cm


65 cm



Niedrigwasser:

40 cm


45 cm



Mindestwasser:

30 cm


35 cm


Vor Ort befindet sich der Pegel 20 Meter stromaufwärts von der Brücke die vom Ort Male zum Sportplatz führt. Er ist vom Fahrradweg aus sichtbar. Fotos von unterschiedlichen Wasserständen und deren Bezugswerte sowie eine Jahresübersicht findet man hier.

Campingplätze nahe der Noce gibt es in Dimaro `Dolomiti di Brenta´ (> N 46° 19' 32'', E 10° 51' 45'' ; nahe des Ausstieges der Obersten Strecke) und in Ossana `Camping Cevedale´ (nahe des Einstieges der Obersten Strecke). Ausführliche Tourismusinfos findet man unter www.valdisole.net.


Abschnitt:

Obere Standardstrecke


Cusiano - Westlich Dimaro

Länge und Schwierigkeit:

8,5 km WW II-III-IV

DKV-km:

km 0,5 - km 9,0

Befahrbarkeit:

evtl. ganzjährig

Landschaftsbewertung:

2-


Der Unterlauf der Vermigliana wurde vor kurzem erheblich verbaut. Hiervon ist auch der unmittelbare Anfang der Noce betroffen. Der übliche Einstieg für die Obere Standardstrecke befindet sich daher im Ort Cusiano, 500 m unterhalb des Zusammenflusses der beiden Quellflüsse. Hier kann normalerweise an der Brücke (> N 46° 18' 35'', E 10° 44' 43''), die mitten im Ort auf die Südseite des Flusses führt, die Wildwassertour begonnen werden. Im Sommer 2006 befand sich hier eine große Baustelle, so dass auf eine andere Einstiegstelle ausgewichen werden mußte.

Die nächste Möglichkeit flussabwärts besteht über eine kleine Straße, die etwas unauffällig zwischen den Häusern am westlichen Ortsrand von Pellizzano nach 50 m zu einer tiefer liegenden Parallelstraße führt. Hier rechts abbiegen und noch 100 m fahren. Linkerhand befindet sich nun zwischen der Parallelstraße und dem kleinen Damm des Flusses das etwas verwildete Grundstück eines Raftunternehmen. Hier ganz am Ende (> N 46° 18' 35'', E 10° 45' 09'') können die Fahrzeuge am Rand des Dammes abgestellt werden. Beim Parken sollte beachtet werden, dass die gelegentlich auftauchenden Hängerfahrzeuge des Raftunternehmens nicht behindert werden.

Wer diese Stelle nicht findet, kann auch an der auffälligen Fußgängerbrücke am östlichen Ortsrand von Pellizzano die Tour beginnen. Hier am linken Ufer befindet sich normalerweise auch ein Lattenpegel. Nach dem DKV-Führer bedeuten hier 40 cm das Minimum für die obere Strecke, 70 cm MW. Leider war im Sommer 2006 die eigentliche Latte aus der Vorrichtung entnommen.

Auf den ersten, je nach Einstieg, 2,5 bis 3 Kilometern stellt sich die Befahrung der Noce zunächst als relativ leicht dar (s. beide Bilder unten): Leichte Verblockung, überronnende Felsblöcke, kleine Wellen und Walzen, mal ein Schwall (WW II-III). Zwischendurch befindet sich hier auch ein längeres gradliniges, einfaches Stück. Die Noce fließt teilweise zwischen regulierten Ufern durch ein breites, zunächst noch offenes Tal.

Auf diesen ersten Kilometern ist auch ein niedriger Blockwurf, der bei höheren Wasserständen einen starken Rücklauf bildet, zu überwinden. Am besten vor einer Befahrung kurz besichtigen.

Später, kurz vor Mezzana, verengt sich das Flussbett ein wenig. Die Schwierigkeiten nehmen zu (WW III-IV). Hier befindet sich auch die interessante Slalomstrecke von Mezzana (s. Bild unten). Im Fluss liegen größere Felsblöcke hinter denen sich ausgeprägte Kehrwasser bilden. Aufgrund des etwas stärkeren Gefälles bilden sich teilweise auch kräftige Walzen. Alles kann aber vom Kajak und Kehrwasser aus gut übersehen werden.

Am Ende der eigentlichen Slalomstrecke wartet unter einer Brücke ein hoher Blockwurf (s. Bild oben; WW IV). Hinsichtlich der besten Fahrroute zwischen den etwas steckgefährlichen Felsblöcken, sollte diese Stelle unbedingt vor einer Befahrung angesehen werden. Gegebenfalls kann die Stelle über beide Ufer umtragen werden.

Obwohl die Slalomstrecke nun eigentlich zu Ende ist, bietet die Noce noch weiterhin, auf rund 1 Kilometer, interessantes Wildwasser, mit mäßig-schwerer Verblockung, vielen kräftigen, aber gutmütigen Walzen und wuchtigen Schwällen (s. nachfolgende 3 Bilder).

Dann gehen die Schwierigkeiten auf den verbleibenden 4 Kilometern bis zum Ausstieg langsam auf WW II-III, teilweise auch WW II herunter. Am Anfang befindet sich aber auch noch einmal ein verblockter, etwas steckgefährlicher Abfall (WW IV). Dieser sollte vor der Befahrung kurz besichtigt werden. Gegebenfalls kann er über das rechte Ufer umtragen werden.

Im weiteren Verlauf ist auch noch auf ein großes, breites Wehr hinzuweisen. Dieses kann bei mäßiger Strömung rechtzeitig in dem nun wieder offenen Tal entdeckt werden und sollte wegen dem steinigen Unterwasser rechts über die gut zu fahrende breite Bootsrutsche befahren werden.

Nach dem Wehr wird der Fluss vorübergehend sehr breit und ruhig. Nachdem er sich wieder verengt hat, werden 3 ganz nah beieinander liegende Brücken unterfahren. Hier gehen die Schwierigkeiten noch einmal ganz kurz auf bis zu WW III hoch.

Kurz danach wird dann auch schon an der Kiesbank am rechten Ufer bzw. an der kleinen hier gelegenen kleinen Bacheinmündung die untere Ausstiegstelle der Oberen Standardstrecke erreicht. Um diese nicht zu verfehlen, sollte die Stelle schon beim Umsetzen kurz angesehen werden. Von hier können die Kajaks über eine kleine Wiese, durch einen Straßentunnel hinauf zu einem Parkplatz (> N 46° 19' 34'', E 10° 51' 42'') östlich einer Gaststätte getragen werden. Dieser Parkplatz liegt am westlichen Ortsrand von Diamaro, direkt auf der Höhe der auf der anderen Seite der Straße Nr. 42 liegenden auffälligen Raftstation bzw. des Hauptgebäudes des Campingplatzes von Dimaro.

Achtung: Kurz nach dieser Ausstiegstelle folgt der schwere Sägewerkskatarakt (IV-V).

Alternativ kann man auch schon direkt nach dem großen Wehr die Fahrt beenden. Eine kleine Straße führt direkt östlich der Brücke der Straße Nr. 42 von dieser am rechten Ufer des Flusses flussaufwärts.



Abschnitt:

Untere Standardstrecke


Monclassico - Ponte Stori (Bozzana)

Länge und Schwierigkeit:

10 km WW III-IV(+)

DKV-km:

km 11,0 - km 21,0

Befahrbarkeit:

evtl. ganzjährig

Landschaftsbewertung:

2+


Nachfolgende kursive Ergänzungen von H. Schön von seiner letzten Befahrung im Sommer 2019.

Die Einstiegstelle für diese Tour liegt auf der Höhe der Ortsmitte von Monclassico. Hier führt eine Straße zum Bahnhof und zu einer Brücke über den Fluss. Direkt unterhalb der Brücke befindet sich ein großes Schrägwehr mit starkem und daher gefährlichem Rücklauf (s. Bild unten; hier bei hohem Mittelwasserstand).

Wegen steiler Ufermauern vor dem Wehr ist dieses Wehr hier nicht umtragbar. Von den Raftunternehmen wurde ein breiter Weg zum linken Ufer direkt unterhalb des Rücklaufes angelegt (s. Bild oben; hier links oben im Bild). Hier können die Kajaks bequem eingesetzt werden. Die Fahrzeuge sollten auf dem kleinen Parkplatz (> N 46° 19' 55'', E 10° 53' 21'') auf der Westseite der Straße abgestellt werden. Die Flächen gegenüber, dort, wo der Weg zum Fluss führt, ist den Raftunternehmen vorbehalten.

Die ersten rund 3 Kilometer sind zunächst noch wieder relativ einfach (WW II-III).

Nach der zweiten Brücke, am Ortsanfang von Male, befindet sich die maßgebliche Pegelanlage und danach ein Wehr, das bei Niedrigwasser links befahrbar ist. Danach sieht man am linken Ufer künstlich aufgeschichtete Steine und etwas weiter eine hohe und schmale Brücke. Hiernach folgen 3 kurz hintereinander liegende hohe Abfälle mit jeweils hohen und breiten Walzen im Unterwasser (WW IV+) auf. Der erste Abfall ist ca. 1,5 m hoch, der zweite ca. 1,2 m (s. Bild unten; hier im Vordergrund), der dritte ca. 1,0 m. Die Abstände untereinander betragen ca. 10-12 m. Direkt unterhalb der Abfälle befinden sich an den rechten Rändern dieses Stückes immer große Kehrwasser.

Das ganze Stück kann notfalls über das rechte Ufer umtragen werden. Man muß nur rechtzeitig die großen künstlich aufgeschichteten Felsblöcke am Ufer erkennen und rechtzeitig ein Kehrwasser anfahren. Um den sehr kräftigen(!) Walzen zu entgehen, kann man auch an den rechten Rändern der Abfälle mit dem Kajak hinunterfahren. Das ganze Stück wurde wahrscheinlich für die Rafts angelegt, um den Raftkunden ein wenig zusätzliches Adrenalin anzubieten. Einige Rafts bäumen sich in den Walzen auch richtig schön kundengerecht auf.

Vom Ort Male bis zum Ausstieg in Ponte Stori fließt die Noce nun durch ein schönes Waldtal, den landschaftlich schönsten Kilometern auf den beiden Standardstrecken. Bald darauf nehmen die Schwierigkeiten wieder zu (WW III-IV): Gleichmäßig schnelle Strömung, überspülte Felsblöcke, mäßig-schwere Verblockung, einzelne größere Felsblöcke, kräftige Walzen und mittelhohe Wellen (s. Bild unten). Bei bis zu mittleren Wasserständen bleibt aber alles, mit ganz wenigen Ausnahmen, fair und rechtzeitig einschätzbar.

Wenn links das hohe und lange Brückenbauwerk der Straße Nr. 42 sichtbar wird, folgt nach der folgenden Rechtskurve ein schwieriger bzw. sehr wuchtiger Katarakt, die `Mille Buco´ (s. Bild unten). Zwei sehr kräftige Walzen bzw. Löcher sind hier nicht zu unterschätzen. Der schwerste Teil des Kataraktes kann gegebenfalls über die Steine am linken Ufer umtragen werden.

Danach geht´s dann weiter wie zuvor - mit herrlichem Wildwasser (s. Bild unten), später mit etwas nachlassenen Schwierigkeiten.

Auf der Höhe eines auffällig großzügig angelegten Raft- und Outdoorgeländes am rechten Ufer, folgt ein niedrige, etwas rückläufige Blockwurfstufe über den ganzen, hier vorübergehend recht breiten Fluss (ohne Bild). Am Rand ist diese Stelle gut fahrbar. Danach folgt eine Straßenbrücke, deren Straße vom Ort Caldes zum Outdoorgelände von `Riverland´ hinunterführt (Bild unten; Blick von der Brücke flussabwärts; an der Brücke hängt ein Gerät - evtl. eine Pegelmesseinrichtung).

Leider mußte die Tour vom Verfasser dieser Beschreibung an dieser Stelle aus zeitlichen Gründen abgebrochen werden. Eine Beschreibung der noch fehlenden 4 Kilometern bis zur üblichen Austiegstelle in Ponte Stori liegt daher zur Zeit nicht vor. Nach H. Schön nehmen hiernach die Schwierigkeiten wieder etwas zu.

Nach verschiedenen Quellen ist davon auszugehen, dass die Schwiergkeiten auf dem nachfolgenden Stück weiterhin maximal WW III-IV betragen. Hinweise zu besonderen Stellen sind nicht bekannt. Lediglich auf den Katarakt direkt vor der Brücke bei Ponte Stori wird im Besonderen hingewiesen (s. Bild unten).

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Die Paddeltour wird üblicherweise nach der Straßenbrücke beendet. Direkt vor der Straßenbrücke befindet sich noch einmal ein überraschend steiler und wuchtiger Katarakt (s. Bild rechts; hier bei hohem Mittelwasserstand; noch WW IV oder schon IV+?). Nach H. Schön ähnlich schwer wie die `Mille Buco´.

Die Ausstiegstelle in Ponte Stori wird über den Ort Bozzana ereicht. Hier oben an der Straße Nr. 42 am kleinen Schild Ponte Stori abbiegen und der Straße bis zur Brücke unten am Fluss folgen. Auf der rechten Flussseite, etwas flussaufwärts und zurückliegend befindet sich eine Raftstation, zwischen Brücke und Raftstation eine große Parkfläche. Fahrzeuge von Paddlern sollten ganz am hinteren Rand (> N 46° 23' 03'', E 10° 56' 57'') abgestellt werden, da auf dem großen Platz gelegentlich Raftunternehmen rangieren. Am Ausstieg in Ponte Stori soll im Juni 2008 ein sehr schöner Rastplatz mit Sitzgelegenheiten, Grillmöglichkeit und Hütte errichtet worden sein.

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Nach dem Ende der Unteren Standardstrecke folgt bis zum großen Stausee die ca. 3,5 Kilometer lange schwere Noce-Schlucht mit WW IV-V (s. Bild links; hier bei hohem Mittelwasserstand).

Von der am Ende des Tales liegenden Straßenbrücke (Ponte di Mostizzolo) der Straße Nr. 42 kann man ein wenig in einen Teil der Schlucht hineinsehen und dabei einen guten Eindruck von der Tiefe und den Schwierigkeiten der Schlucht gewinnen.





Hinweise: Alle Infos und Fotos von der Oberen Standardstrecke basieren auf den 19. August 2006. Der Wasserstand lag hier genau zwischen niedrig und mittel. Der Internetpegel in Male zeigte 50 cm an.


Alle Fotos und Infos von der Unteren Standardstrecke, mit Ausnahme des ersten, des vorletzten und des letzten Bildes, basieren auf den 21. August 2006. Der Abschnitt hatte hier einen leicht niedrigen Mittelwasserstand. Der Internetpegel in Male zeigte 62 cm an. Alles war durchgehend fahrbar. Der untere Abschnitt wurde jedoch nur bis Caldes befahren.


Die drei vorgenannten Bilder wurden am 20. August nach Regen (daher das braune Wasser) bei einem Pegel von 80 cm aufgenommen. Dieses soll ein hoher Mittelwasserstand sein.

Alle Infos und Foto von Mathias Dieckmann

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