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Tirol / Österreich |
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Wer im Frühsommer in der Nähe von Innsbruck ist oder über die Inntalautobahn dort vorbeikommt, sollte der Sill einen Besuch abstatten. Es lohnt sich! Die Untere Sill bietet interessantes Wildwasser in einer schönen Wald- und teilweise auch Felsschlucht. Der Abschnitt der Unteren Sill endet unmittelbar am südlichen Rand der Innenstadt von Innsbruck. Lediglich auf den letzten paar hundert Metern wird der Einfluss der Großstadt (Wanderer, Aussteiger, Wochenendausflügler u.a.) spürbar. |
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. . . Auf den Kilometern zuvor begleitet teilweise nur ein Wanderweg den weitgehend natürlich belassenen Fluss. |
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Der aktuelle Wasserstand und damit die Möglichkeit
einer Befahrung der Unteren Sill kann aktuell über das Internet bei http://4-paddlers.com unter > Sill / Innsbruck
abgefragt werden. Die dort gemachten Angaben zu den Wasserständen
stimmen jedoch nicht mehr. Aktuell (Stand: 2016) müssten 280 cm einen
guten Niedrigwasserstand darstellen. Dabei wird´s aber auf der
Ruetz-Zufahrt unter der Stefansbrücke schon steinig. Die Sill selbst
bringt meist kaum Wasser. |
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Der seit einigen Jahren übliche Einstieg für eine Befahrung der Unteren Sill befindet nicht mehr, wie im DKV-Führer beschrieben, auf einem weiträumigen Werksgelände unterhalb der hochgelegenden Europa-Brücke sondern auf dem Ruetzbach, etwas oberhalb der Mündung dieses Flusses in die Sill. Um
hierher zu gelangen, fährt man, von Innsbruck kommend, auf der Straße
Nr. 182 nach Süden in Richtung Matrei und biegt direkt vor der den
Ruetzbach querenden Stephansbrücke rechts in eine kleine Asphaltstraße.
Dieser folgt man etwa 800 m bis zu einer Brücke, wo sich flusslinks der
Einstieg befindet (> N 47° 12' 20'', E 11° 23' 20'')
Bitte nicht über das flussrechte Ufer anfahren. Die Zufahrt über das
Gasthaus "Stephansbrücke" ist eine für Kfz gesperrte Privatstraße
(Stand: 2016). Booteladen und Parken kann
man auf einer eigens für Kajakfahrer angemieteten Grasfläche, die sich
etwa 100 m unterhalb der Holzbrücke flussrechts befindet. Die drei
Parkplätze sind von Mai bis August durch den Verein "WET-Wildwasser
Erhalten Tirol" eigens für Sillpaddler gemietet. Großen Dank hierfür an
Bernie Steidl! Weitere Infos: Rettet die Sillschlucht! Bis auf eine nicht ganz 100 m lange Passage zum Ende der Unteren Sill liegen die wildwassertechnischen Schwierigkeiten auf dem Ende des Ruetzbaches und dem folgenden Abschnitt der Unteren Sill bei mittleren Wasserständen bei maximal WW III(+). |
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. . . Auf den ersten ein paar hundert Metern verläuft der Ruetzbach zunächst noch etwas untypisch, d.h. verhältnismäßig gradlinig, mit einem gleichbleibenden stärkerem Gefälle, leichter bis mäßiger und gleichmäßig übersichtlicher Verblockung durch ein Wiesental. |
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Dann geht der Fluss langsam in eine Waldschlucht über. Der Charakter des Flusses ändert sich sowohl wildwassertechnisch als auch landschaftlich. Bald darauf fliesst von rechts auch die Sill hinzu. Nach wildwassertechnischen einfacheren, leicht verblockten Fließstrecken folgen auf den nächsten Kilometern immer wieder steilere und verblocktere Abfälle bzw. Schwälle (s. Bild unten). |
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Gelegentlich sind hier die einfachsten Befahrungsmöglichkeiten nur mit langem Hals zu erkennen (s. Bild unten). |
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Der Fluss mäandriert nun zwischen Waldhängen und einzelnen zumeist niedrigen Felswänden hinundher. Einige wenige Felswände am Ende von Schwällen sind dabei ein wenig unterspült, können aber in der Regel gut umfahren werden. |
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Im Verlauf der nächsten Kilometern nehmen die Schwierigkeiten insgesamt langsam ab. Die Abstände zwischen den typischen steil-verblockten Abfällen bzw. Schwällen werden immer größer. Dennoch folgen auch hier immer wieder etwas anspruchsvollere Stellen (s. übernächstes Bild). |
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Zum Ende des Abschnittes ist jedoch noch Konzentration erforderlich, damit nicht der rechtzeitige Ausstieg vor der schwersten Passage dieses Abschnittes verpasst wird. Hierbei handelt es sich um eine nicht ganz 100 m lange steile Blockpassage (je nach Wasserstand WW IV bis V). |
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Der Fluss verläuft hier durch ein verhältnismäßig schmales V-förmiges Talstück. Das linke Ufer ist durch einen Bergrutsch, das rechte Ufer durch eine recht lichte, nur niedrig bewachsenen Böschung gekennzeichnet. Die Passage liegt etwa 400 m nach einer Fußgängerbrücke. Die Anfahrt auf diese Passage verläuft gradlinig. Bei vorausschauender Aufmerksamkeit ist die Abbruchkante der ersten Blockstufe am Horizont gut erkennbar. Bei niedrigen Wasserständen stehen am rechten Ufer genügend Kehrwasser zur Verfügung. Bei höheren Wasserständen am besten schon vor Fahrtbeginn von der Ausstiegstelle am Wehr über den Wanderweg aus erkunden. Am rechten Ufer verläuft etwas oberhalb der Uferfelsblöcke ein Wanderweg, über den die Passage erkundet und ggf. auch umtragen werden kann. Am Ende der Passage folgt eine Fußgängerbrücke. 20 m hinter dieser Brücke kann einigermaßen bequem wieder eingesetzt und die Fahrt fortgesetzt werden. Auf den letzten 500 m sind die Schwierigkeiten nur noch gering. Der Ausstieg erfolgt hinter der Autobahnbrücke, rechtzeitig vor einem nach 180 m folgenden unfahrbaren Steilwehr, am rechten Ufer. Wegen den Böschungen die beste Austiegstelle vor dem Umsetzen am besten kurz ansehen. Oben befinden sich Parkmöglichkeiten (> N 47° 15' 03'', E 11° 24' 10,6''). Die Ausstiegstelle befindet sich am südlichen Ortsrand von Innsbruck. Man fährt von der östlichen Innenstadt immer in Richtung des Ortes Igls, dann am rechts liegenden Tivoli-Stadion vorbei und zweigt schließlich am Kreisverkehr unter der Autobahn halbrechts auf die L9. Nach 200 m zweigt recht eine kleine Straße (Viller Berg) ab. Diese führt nach 500 m zur o.g. Austiegstelle. |
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Vor einigen Jahren wurde das in Innsbruck befindliche Tivoli-Wehr, etwa
einen Kilometer flussabwärts der o.g. Ausstiegstelle, zur fisch- und
paddlerfreundlichen Rampe umgebaut. Nun ist eine Weiterfahrt bis zur
Mündung in den Inn möglich. Dazu umträgt man das Wehr an der o. g. Ausstiegstelle, trägt die Kajaks die steile Böschung hinunter und setzt die Fahrt weiter fort. Das am Ende der Ruetzschlucht und am Sillwerk entzogene Wasser wird hier in die Sill zurückgeleitet. Man paddelt nun bis zum Inn auf einem Vielfachen der Wassermenge. Das umgebaute Tivoli-Wehr lässt sich rechtsufrig besichtigen. Eine Fahrt durch die hohen Wellen im Hauptwasser (WW III) war im Frühjahr 2017 problemlos. Auf schneller Strömung durchquert man Innsbruck. Die letzten 300 m bis zum Inn sollen angeblich behördlich für eine Befahrung gesperrt sein. Wer es dennoch wagen will, sollte sich die Bestimmungen auf jeden Fall vorher ansehen. Ein gefahrloser und guter Ausstieg befindet sich 50 m vor der Mündung, rechts vor der Teilung des Flusses durch einen Betonbau. Rechtsufig neben der „Sillwelle“ haben die Innsbrucker Kajakvereine ihren Sitz. Die Adresse fürs Navi lautet General-Eccher-Str. 1, 6020 Innsbruck (> N 47° 16' 38'', E 11° 25' 01''). Unmittelbar an der Mündung in den Inn befindet sich die neugestaltete `Sillwelle´. Bei diesem leider nicht zum Erfolg geführten Playspot-Projekt handelt es um eine in zwei Arme geteilte Rampe. Die „Welle“ befindet sich im rechten Arm und ist bei den meisten Wasserständen ein gefährlicher Rücklauf. Der linke Arm leitet über eine mehrfach gestufte Rampe mit hohen Wellen und – je nach Wasserstand – einem mächtigen Loch. |
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