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Graubünden / Schweiz |
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Die `Waldschlucht´ - hier bei sommerlichem Mindestwasserablass. Ein schöner, wenn auch kurzer, bei stärkerer Verblockung slalomartig zu befahrener Wildbach. Die Albula entspringt in der Nähe des Albula-Passes in Bergen von bis zu 3400 m Höhe und mündet nach ca. 40 Kilometern bei Thusis in den Hinterrhein. Zumeist wird eine Befahrung der Albula im Zusammenhang mit einem Aufenthalt in der Vorderrhein-Region verbunden. Die unten beschriebene `Waldschlucht´ liegt ca. 30 Kilometer südlich von Chur östlich des Ortes Tiefencastel. Nachfolgend wird die `Waldschlucht´ bei einer sommerlichen Pflichtwassermenge von 5 cbm/sec beschrieben. Achtung: Bei mittleren oder gar höheren Wasserständen im Frühjahr und Frühsommer liegen die Schwierigkeiten hier deutlich höher! In dem Zusammenhang einige Hinweise zu den Wasserableitungen im Bereich der Albula: Beim Dorf Filisur, ca. 15 Kilometern unterhalb der Quelle der Albula, kurz vor der Einmündung der Landwasser von rechts, wird das Wasser der Albula zumeist bis auf eine geringe Pflichtwassermenge bis zum 10 Kilometer unterhalb liegenden Ort Tiefencastel umgeleitet. Zur Zeit der Hauptschneeschmelze, d.h. bis Juni, wird der nachfolgende Flussabschnitt bis Tiefencastel im Wesentlichen von der Landwasser mit Wasser versorgt. Bei mittleren Wasserständen liegen dann die Schwierigkeiten auf den ersten Kilometern bei WW III (IV-) und den letzten Kilometern vor Tiefencastel, der sogenannten `Waldschlucht´, bei WW III-IV+. Nach Ende der eigentlichen Hauptschneeschmelze, d.h. in den Sommermonaten, muß die Kraftwerksindustrie aber anscheinend für eine Pflichtwassermenge von 5 cbm/sec im vorgenannten Flussabschnitt sorgen. D.h., wenn die Landwasser an der Einmündung in die Albula zum Beispiel nur noch 3 cbm/sec führt, wird vom Kraftwerk in Filisur zusätzlich 2 cbm/sec in das Bett der Albula abgegeben. Diese Wassermenge reicht in den Sommermonaten so grade für eine noch einigermaßen genußreiche Wildwassertour im Bereich der kurzen `Waldschlucht´. Auch dann lassen sich jedoch viele Steinberührungen nicht vermeiden. Die Schwierigkeiten liegen dann in der `Waldschlucht´ bei WW II-III(+). Schon 4 Kilometer nach der Zuleitung des Wassers in Tiefencastel wird das Wasser auf fast 8 Kilometer bis kurz vor Thusis schon wieder umgeleitet. Die auf diesen 8 Kilometer befindliche sehr schwere `Schinschlucht´ (WW IV-V) ist nur bei einem ausreichenden und seltenen Überlauf des vorherigen Stausees befahrbar. Ein Pegel ist von der Albula beim Pegel Tiefencastel (und auch von der Landwasser beim Pegel Frauenkirch) wohl über das Internet abrufbar, dieser sagt jedoch nichts über die Befahrbarkeit der `Waldschlucht´ oder der `Schinschlucht´ aus. Die nächstgelegenen Campingplätze liegen in Filisur, in Thusis und in Lenzerheide. |
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Wer in den Sommermonaten die Albula aufsucht, um die `Waldschlucht´ zu befahren, kann zunächst vom Dorf Surava noch einmal einmal 5-6 Kilometer weiter flussaufwärts in Richtung Filisur / Albulapass fahren, um am Ende des großen Golfplatzes, an der dortigen Straßenbrücke über die Landwasser, die Wassermenge zu prüfen. Vielleicht hat es in der Nacht zuvor etwas geregnet und eine Befahrung ist schon ab hier möglich. Sollte hier ein grad ausreichender oder auch niedriger Wasserstand vorliegen, folgen auf den nächsten 5,7 Kilometern bis zur Brücke im Dorf Surava WW II+(III-). Bei mittleren oder gar höheren Wasserständen liegen die Schwierigkeiten auf diesem Abschnitt natürlich deutlich höher. 1 Kilometer nach der Brücke mündet die Landwasser in die Albula. Bis zum Dorf Surava hat die Albula ein gleichmäßiges Gefälle, in einem zunächst teilweise etwas reguliertem und weitgehend übersichtlichem Flussbett. Manche Stellen sind recht seicht. Vor Surava wird das Flussbett langsam enger. Die Verblockung nimmt etwas zu. In der Regel kann die Befahrung der `Waldschlucht´ erst an der Brücke (> N 46° 39' 53.0'', E 09° 36' 46.5'') in Surava begonnen werden. Die Pflichtwassermenge von 5 cbm/sec reicht in dem nachfolgenden engen Flussbett so grad für eine Befahrung. Diese Menge ist in dem noch offenen Flussbett an der Einstiegstelle dann gegeben, wenn der Wasserstand für eine Befahrung mit häufigen Grundberührungen gerade ausreicht. Die Schwierigkeiten liegen dann in der `Waldschlucht´ bei WW II-III(+). Sollten hier mehr als 5-8 cbm/sec fließen, ein mittlerer oder gar höherer Wasserstand vorgefunden werden, sind die Schwierigkeiten auf diesem Abschnitt natürlich entsprechend höher. Ab dem Dorf Surava nimmt das Gefälle zu. Das Gefälle erfolgt insgesamt eher stufenförmig. Die Albula fließt nun durch ein abgelegenes Waldtal in einem natürlichen, teilweisen engen Flussbett. |
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Stärkere, teilweise starke Verblockung, kleine und mittelhohe Stufen, oft auch in Kurven, evtl. nah dem Hauptstromzug liegende Bäume bilden hier die entscheidenen Kriterien. Oft stehen nur sehr schmale Durchfahrten und kleine Kehrwasser zur Verfügung. Nach jedem Hochwasser ist vor plötzlich auftauchenden neuen Bäumen aufzupassen. |
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Bis auf eine Stelle, ca. 500 m vor dem Ausstieg, kann im Prinzip alles vom Kehrwasser aus rechtzeitig erkannt werden. Diese eine Stelle, ein steiler Katarakt (WW III+) in einer Rechtskurve, sollte vor einer Befahrung vom linken Ufer erkundet werden (s. kleiner Teilausschnitt des Kataraktes im Bild unten). |
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Bald danach wird die große Felswand zur Linken erreicht (s. Bild unten). Hiernach lassen die Schwierigkeiten spürbar nach. |
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Die Ausstiegstelle liegt am östlichen Rand des Ortes Tiefencastel. Hier am Kreisverkehr in das kleine Gewerbegebiet östlich des Ortes abbiegen. Schon direkt am Anfang liegt hier rechts eine kleine Brücke (> N 46° 39' 41.0'', E 09° 34' 49.5''). Spätestens hier sollte später die Wildwassertour beendet werden. Eine bessere Ausstiegstelle befindet sich etwas weiter flussaufwärts, z.B. direkt hinter der nachfolgenden Gewerbehalle. Direkt nach dem Ausstieg wird das bei Filisur abgeleitete Wasser wieder zugeleitet. Auf den nächsten 400 m fließt die Albula mit scheinbar interessantem Wildwasser, aber zwischen hohen steilen Ufermauern, durch den Ort Tiefencastel, um dann an einem nicht umtragbaren Wehr mit gefährlichem Rücklauf 3 m in Tiefe zu stürzen.1,5 Kilometer darauf beginnt dann auch schon der Stausee von Tiefencastel. |
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Hinweis: Alle Fotos und Infos basieren auf den 15. August 2006. Die `Waldschlucht´ führten an diesem Tag lediglich 5 cbm/sec - die Pflichtwassermenge. Für die `Waldschlucht´ bedeutet dieses Niedrigwasser. Für den darüber liegenden Abschnitt ab Landwasserbrücke war die Wassermenge führ ein Befahrung etwas zu gering. Von Alvaneu-Bad (oberhalb von Surava) bis Tiefencastel war an diesem Tag alles durchgehend befahrbar. |
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