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Dauphiné-Voralpen / Frankreich |
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Der Bez ist ein wildwassertechnisch netter, aber nicht all zu langer Wildfluss nahe der Drome. Die etwas schwerere, sehr schmale Archiane kann dabei als mögliche Vorfahrt dienen. Der Bez ist der wichtigste Zufluss in die Drome. Zumeist wird der Bez im Zusammenhang mit einem Aufenthalt an der Drome befahren. Der wichtigste Zufluss zur Bez ist wiederum die Archiane. Zumeist bringt die Archiane an der Einmündung in den Bez mehr Wasser als der Oberlauf der Bez. Sollte der Oberlauf der Bez keinen ausreichenden Wasserstand mehr haben, ist die Archiane evtl. noch fahrbar. Der Pegelstand der Bez kann unter www.rdbrmc.com/hydroreel2/listestation.php abgerufen werden. An der Pegelstation von Chatillon_En_Diois sollten mindestens 6 cbm/sec vorhanden sein, dann hat die Bez einen für eine Befahrung gerade so ausreichenden Mindestwasserstand - ist dann aber nur bedingt lohnenswert. Bei ca. 8 cbm/sec dürfte ein niedriger und bei ca. 11 cbm/sec ein mittlerer Wasserstand vorliegen. Die aktuellen Schneehöhen vom Vercors-Gebirge können zumindest bis Ende April unter www.meteofrance.com/FR/montagne/selMontagne.jsp?LIEUID=ALPES-SUD > Vercors angesehen werden. Hinsichtlich Informationen zur Lage, zu möglichen Sehenswürdigkeiten und zu Campingplätzen siehe Flussbeschreibung zur Drome. |
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Die kleine Archiane hat ihren Ursprung am südlichen Rand des hier bis zu 2040 m hohen Vercors-Gebirge. Im kleinen Dorf Menee, ca. 3,5 Kilometer oberhalb der Einmündung in den Bez, mündet von links der wichtigste Zufluss in die Archiane, sodass eine Befahrung der Archiane seh oft ab hier möglich ist. Von dem Ort Chatillon an der Bez kann das Dorf Menee über die Straße D 120 erreicht werden. Schon auf der Fahrt zur Einstiegstelle sollte die Archiane, soweit wie möglich, auf evtl. Baumhindernisse abgesucht werden. Sollte in Menee ein guter Wasserstand vorliegen, kann die Fahrt sogar noch 4,5 Kilometer weiter flussaufwärts, im Dorf Archiane, im wunderschönen Cirque d´Achiane begonnen werden. Hier sprudelt die Archiane direkt aus dem Berghang und fließt zunächst mit starkem Gefälle auf Grundgestein und Schwierigkeiten von bis zu WW IV+ in Richtung Menee. Auf diesem Abschnitt bis Menee soll sich auch noch ein Wehr befinden. Bei nicht so guten Wasserständen kann die Wildwassertour zumindest im Dorf Menee begonnen werden. Ein möglicher Einstieg befindet sich am nördlichen Rand des Dorfes, ca. 100 m oberhalb des Zuflusses (> N 44° 42' 59'', E 05° 31' 43''). Hier müssen die Kajaks ca. 50 m weit über eine (private) Wiese zu einer kleinen Hängebrücke getragen werden. Über eine steile Böschung am linken Ufer kann man die Kajaks zu Wasser lassen. Die Archiane ist ihrem ganzen Verlauf recht eng, d.h. nur 3-4, gelegentlich auch mal 5 Meter breit. Das Flussbett ist oft grabenartig ausgebildet und hat ein weitgehend gleichmäßig gutes Gefälle. Wegen der verhältnismäßig schnellen Strömung, den wenigen und nur kleinen Kehrwässern ist die Archiane nur etwas für kleine Gruppen, auch da nach jeder Kurve mit einem querliegenden Baum gerechnet werden muss. Insbesondere bei guten mittleren oder auch höheren Wasserständen können die Bäume wegen dann evtl. fehlender Kehrwasser eine erhebliche Gefahr darstellen! Insgesamt ist die zweite Hälfte des Abschnittes von Menee bis zur Einmündung in den Bez etwas schwieriger als die erste Hälfte. Auf halber Strecke zwischen Menee und Mensa folgt ein in der Mitte fahrbares Schrägwehr mit abschließender Steilstufe (s. beide Bilder unten). Schon auf der Anfahrt mit dem Auto kann dieses Wehr von der Straße aus gesichtet werden. Über einen kleinen Fahrweg, der kurz danach zu einem Wohnhaus führt, sollte das Wehr möglichst schon vor einer Befahrung angefahren und besichtigt werden. |
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Nach dem Wehr nimmt die Verblockung zu. In der Rechtskurve unter der nachfolgenden Brücke folgt dann die schwerste Stelle der Unteren Archiane, eine kurze, stärker verblockte Gefällstrecke (WW IV). Später folgt noch ein weiteres Wehr. Hierbei handelt es sich um ein 1,5 m hohes Steilwehr mit stärkerem Rücklauf. Bei niedrigen Wasserständen kann es in der Mitte mit Schwung gut befahren werden. Alternativ bietet am äußersten(!) rechten Rand des Wehres eine 0,6 m breite Rampe eine weitere Befahrungsmöglichkeit. Aber Vorsicht. Unmittelbar neben dieser schmalen Rampe lauern einige Felsblöcke. Ein Besichtigen oder auch Umtragen des Wehres kann evtl. über das rechte Ufer erfolgen, dabei muss aber insbesondere bei mittleren oder gar höheren Wasserständen rechtzeitig eines der wenigen und kleinen Kehrwasser vor dem Wehr erwischt werden. Nach weiteren ca. 0,5 Kilometern wird schließlich das offene Flussbett der Bez beim Dorf Mensa erreicht. In der Regel wird hier die Befahrung auf der Bez fortgesetzt. |
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Die Bez entspringt in Bergen von bis zu 2050 m Höhe und durchfließt zunächst kleine Schluchten und enge Waldtäler. Bei einem guten Wasserstand kann die Bez bereits 4 oder sogar 8 Kilometer oberhalb des Zuflusses der Archiane befahren werden (näheres siehe DKV-Führer). Bei weniger guten Wasserständen ist eine Befahrung evtl. erst am Zufluss der Archiane möglich. Zumeist führt dieser Zufluss mehr Wasser als der Oberlauf der Bez. Der Zufluss mündet 3 Kilometer oberhalb es Ortes Chatillon beim Dorf Mensa in die Bez. Eine mögliche Einstiegstelle befindet sich noch oberhalb des Zuflusses an der Straßenbrücke der D 539 (> N 44° 40' 52'', E 05° 31' 19''), einige hundert Meter südöstlich des Dorfes (DKV-km 11,6). Hat hier die Bez noch nicht genügend Wasser, muss direkt an der Einmündung der Archiane die Wildwassertour begonnen werden (DKV-km 10,5). Hierzu müssen die Autos am westlichen Dorfrand von Mensa auf der D 120 geparkt (> N 44° 41' 16'', E 05° 30' 57'') und von hier die Kajaks über eine private Grundstückszufahrt zur Kiesbank direkt an der Einmündung der Archiane getragen werden. Ab hier geht es nun zunächst auf 2 Kilometer mit schneller Strömung zwischen kleinen Kiesbänken dem Ort Chatillon entgegen (s. Bild unten; im Hintergrund Mensa). |
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Dann verengt sich das Flussbett und bald darauf taucht die erste der beiden Brücken von Chatillon auf (s. Bild unten). Unmittelbar nach dieser Brücke der Straße D 539 befindet sich eine ca. 0,3 m hohe, je nach Wasserstand rückläufige künstliche Stufe. Bei niedrigen Wasserständen stellt der Rücklauf kein Problem dar. Die kleine Stufe ist dann gut fahrbar. Ab mittleren Wasserständen sollte die Stufe besser auf der Anfahrt mit dem Auto kurz besichtigt werden. |
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Schon 200 m nach der vorgenannten Brücke folgt der nächste künstliche Einbau. Dieser besteht aus einer mehrere Meter langen flachgeneigten Betonplatte, die in einer 3/4 Meter hohen Stufe aus Felsblöcken endet (s. Bild unten). |
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Zumindest bei bis zu mittleren Wasserständen ist dieses Wehr am besten genau in der Mitte und im Bereich der Stufe auf der Stromzunge zu befahren. An der Kante der Stufe beidseitig der Stromzunge befinden sich einige steckgefährliche, scharfkantige Felsblöcke. Im rechten Drittel stecken darüber hinaus einige gefährliche Eisen. Die Stufe ist auf jeden Fall auf der Anfahrt mit dem Auto von einer kleinen Nebenstraße des Ortes, auf der Südseite des Flusses, zu besichtigen. Ggf. kann der künstliche Einbau auch über das rechte Ufer umtragen werden. Sichere Ausstiegstellen sollten aber schon auf der Anfahrt mit dem Auto kurz erkundet werden, da ab mittleren Wasserständen nur noch sehr kleine oder evtl. auch gar keine Kehrwasser mehr zur Verfügung stehen. Nach der Durchfahrung der zweiten Straßenbrücke von Chatillon öffnet sich das Tal, dennoch bietet die Bez schönes Wildwasser. |
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. . . Knapp überronnende Felsen müssen umfahren werden. Alles bleibt überschaubar. Der Fluss bietet bei Sonnenschein und klarem Wasser ein fast schon kitschiges Farbenspiel (s. Bild unten). |
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Anderthalb Kilometer nach dem Durchfahren der nächsten Straßenbrücke (D 69) folgt dann etwas überraschend ein 100 m langer Katarakt (WW IV). Da kurz vorher das Flussbett Kiesbänke gebildet hat, rechnet man gar nicht mehr mit einer derart anspruchsvollen Passage. Je nach Wasserstand sind die hier flach liegenden Felsen mehr oder weniger mit Wasser überströmt. Aufgrund des guten Gefälles und der schnellen Strömung bilden sich hier höhere Wellen und kräftige Walzen. Die verhältnismäßig breite Passage kann notfalls über die Kiesbank am rechten Ufer umtragen werden. Danach lassen die Schwierigkeiten deutlich nach. Direkt vor der nächsten Straßenbrücke (D 140 / D 214) kann dann die Tour an einer Kiesbank am linken, weitgehend zugewachsenen und steilen Ufer beendet werden. Oberhalb der Böschung befindet sich ein kleines Wäldchen (> N 44° 40' 54'', E 05° 26' 49'') und die Straße mit einem Hinweisschild zu einem Campingplatz. Eine bessere Ausstiegstelle müsste erkundet werden (evtl. > N 44° 40' 55'', E 05° 27' 04.5'' ). Hinweis: Alle oben aufgeführten Fotos und Infos basieren auf den 16. April 2006 und sind von Mathias Dieckmann. Die Archiane hatte an diesem Tag einen niedrigen Wasserstand, die Bez einen Wasserstand zwischen Niedrigwasser und Mittelwasser - laut Internetpegel ca. 8,5 cbm/sec in Chatillon. Auf den Abschnitten beider Flüsse war alles durchgehend befahrbar. Alle Schwierigkeitsangaben immer bezogen auf mittlere Wasserstände. Fotos Nr. 2-6 von Reinhard Böling, Fotos Nr. 7-8 von Marcus Thiel |
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Auf den nachfolgenden 4,5 Kilometern bis zur Einmündung des Flusses in die Drome fließt der Bez durch eine breite, urwüchsige und absolut einsame Kiesbanklandschaft. Auf 360 Grad kann hier der Blick auf die umliegenden Berge geworfen werden. Auch hier hat der Bez noch eine durchweg schnelle Strömung und einige enge Kurven. Auf diesem Abschnitt liegen vielen Baumleichen auf den Kiesbänken. Vorsicht vor einigen Wurzeln, Baumstämmen und Ästen, die in der Strömung liegen. |
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Wer also Lust hat, sollte die Tour ruhig noch 8,5 Kilometer bis zur Brücke der Straße D 93 über der Drome fortsetzen oder eine Tour auf der Drome bereits auf der Bez beginnen. An der Brücke der D 93, dem Pont de Quart, kann die Paddeltour am linken Ufer (> N 44° 42' 29'', E 05° 24' 01'') beendet werden (s. hierzu auch Infos bei der Drome). Hinweis: Die Infos und das Foto zur Unteren Bez sind vom 15. April 2009. Das Foto ist von Reinhard Böling. Der Bez hatte an diesem Tag einen guten niedrigen Wasserstand. |
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