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Fier


Savoyen / Frankreich


Landschaftliche sehr schöner Wildfluss!

Die Fier liegt in der Nähe der Großstadt Annecy, ca. 30 Kilometer südlich von Genf. Der Einzugsbereich der Fier umfasst Berge von bis zu 2600 m Höhe. Nur wenige Kilometer östlich der Stadt Annecy durchfließt er die schöne Schlucht `Defile de Dingy´.

Vom Anfang der Schlucht bis zum Stadtrand von Annecy befindet sich die übliche, von den Kanuvereinen aus Annecy und anderen Paddlern befahrene Wildwasserstrecke. Auch die untere Strecke des Fier ist sehr interessant, birgt aber eine schwere Stelle, die nicht umtragen werden kann.

Einige Kilometer westlich von Annecy durchbricht der Fluss die unfahrbare Schlucht `Gorges du Fier´, nimmt danach noch von links das Wasser des Cheran auf und mündet schließlich nach insgesamt 73 Kilometern als linker Nebenfluss in die Rhone.

Am Lac d´Annecy stehen einige schön gelegenen Campingplätze zur Verfügung. 2022 hatten auf der Südwestseite des Sees, bei Sevrier, wenige Kilometer südöstlich von Annecy, z.B. der `Camping Les Rives du Lac´ ab 26. März und der `Camping au Coeur du Lac´ ab 1. April geöffnet.

Wer sich in der Region von Fier und Cheran aufhält, sollte möglichst auch Annecy, eine der schönsten Städte der französischen Alpen, einen Besuch abstatten. Leider sehr viel Verkehr und nur wenige freie Parkmöglichkeiten. Neben der Altstadt, mit dem auf einer kleinen Insel befindlichen `Palais de I´Isle´, der davon südwestlich gelegenen arkadengesäumten Hauptstraße `Rue Ste-Claire´ und der direkt südlich hiervon auf einem Hügel befindlichen Burg, mit dem `Chateau-Musee d´Annecy´, sollten auch die Parkanlagen am Seeufer besucht werden. Schluchtliebhaber können die `Gorges du Fier´, ca. 7 Kilometer westlich von Annecy, auf (kostenpflichtigen) Holzstegen durchwandern.


Abschnitt:

Obere Fier


Brücke St. Clair - Eisenbahnbrücke Brogny

Länge u. Schwierigkeit:

10,3 km WW II u. II-III(+)

DKV-km:

km 47,2 - km 36,9

Befahrbarkeit:

bis Anfang Juni

Landschaftsbewertung:

2 (1)


April 2025: Zur üblichen Einstiegstelle gelangt man, in dem man von Annecy auf der D 16 in Richtung Thones fährt. Irgendwann verengt sich das Tal zu einer kurzen steilen Felsschlucht. Am Ende der Schlucht zweigt links über eine Brücke die kleine Straße nach Dingy-Saint-Clair ab. Die übliche Einstiegstelle befindet sich an einer Schotterfläche (> N 45° 54' 13'', E 06° 12' 38'') am rechten Ufer gleich unterhalb der Straßenbrücke.

Bei guten Wasserständen kann man auch noch 8 Kilometer weiter oberhalb die Tour beginnen (näheres siehe DKV-Führer).

Ein Pegel für diesen Abschnitt kann im Internet bei `RiverApp´ oder `Rivermap´ am Pegel Dingy-Saint-Clair abgerufen werden. Der Pegel liegt in der Nähe des oberen Einstieges. Nach Einschätzung des Verfassers dieser Beschreibung können folgende Wasserstände bei folgenden Pegelangaben angenommen werden: Mindestwasser 4,5 cbm/sec, NW 8 cbm/sec, MW 15-20 cbm/sec, HW ab 30 cbm/sec.

Am Anfang beginnt der Fluss mit leichter Verblockung und für WW II verhältnismäßig gutem Gefälle. Alle nachfolgenen Bilder, soweit nicht anders erwähnt, bei 5,5 cbm/sec, d.h. etwas mehr als Mindestwasser).

200 m unterhalb der neuen Straßenbrücke nach St. Clair liegt zwischen steilen Felswänden (s. Bild oben) die nicht mehr mit dem Auto befahrbare alte Straßenbrücke mit einem ersten verblockten Schwall. Hier auf der linken Seite befindet sich auch der maßgebliche mit dem Internetpegel identische Pegel.

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Schon 200 m nach dieser Brücke, nachdem sich die enge Felsschlucht geöffnet und zu einer Waldschlucht gewandelt hat, folgt die schwerste Passage der Fier auf diesem Abschnitt, ein bei der Anfahrt zunächst vollkommen unübersichtlich erscheinende, 80 m lange Blockstrecke mit großen Felsen (hier bei 18 cbm/sec, d.h. Mittelwasser).

Bei mittleren Wasserständen liegen hier die Schwierigkeiten bei WW III+. Bei Nutzung von 2, 3 oder auch 4 Kehrwassern kann man aber alles rechtzeitig erkennen und den wuchtigsten Stellen zumindest etwas ausweichen. Notfalls kann man die Passage auch etwas mühsam über das linke Ufer umtragen, vorausgesetzt, dass man rechtzeitig ein Kehrwasser anfährt. Bei höheren Wasserständen bieten Chicken Lines sogar alternative Routen.

Hiernach lassen die Schwierigkeiten deutlich nach und liegen auf den nächsten Kilometern bei WW I-II und WW II. In größeren Abständen folgen aber auch einige wenige III-´er-Stellen, deren Anzahl in der 2. Hälfte etwas zunehmen. Bis zum Fahrtende ist nun alles von Weitem schon rechtzeitig erkennbar. Fast allen Stellen kann man, wenn man möchte, bei der Flussbreite ausweichen. In den Außenkurven sollte ein wenig auf Prallwände und mögliche Unterspülungen achtgegeben werden.

Die Fier fließt zunächst in großen Kurven mit einigen Schwällen durch eine schöne Waldschlucht (s. Bild unten; hier bei 18 cbm/sec, d.h. Mittelwasser).

Nach einigen wenigen Kilometern öffnet sich die Waldschlucht. Regelmäßig folgen kleine Walzen und überströmte Felsblöcke. Bald ist eine kleine einfache Slalomstrecke zu durchfahren. Hier wurde am Anfang und am Ende eine verblockte Stufe angelegt (s. Bild unten; WW III-; hier bei 18 cbm/sec, d.h. Mittelwasser).

Anschließend fließt die Fier durch eine weite, leicht hügelige Landschaft in einem oft breitem Flussbett.

Später folgt unter einer Straßenbrücke noch ein Blockwurf. Dieser kann je nach Wasserstand evtl. in der Mitte befahren werden (s. Bild unten; WW III-).

Mit dem Zufluss der Filliere von rechts (ca. 2,5 Kilometer vor der Ausstiegstelle) wird die Landschaft vorübergehend etwas belanglos. Anschließend wird die längere Slalomstrecke der Kanuvereine von Annecy durchfahren. Über die Ostertage finden hier Slalomwettkämpfe statt. Dann ist die Strecke rechtsufrig zu umtragen.

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Direkt nach dem Unterfahren der Schnellstraßenbrücke, bietet am darauffolgenden Ende einer Rechtskurve eine kräftige Walze am linken Flussrand bzw. die daneben liegende Welle bei mittleren Wasserständen eine interessante Surfstelle (hier bei ca. 18 cbm/sec, d.h. Mittelwasser).

Am linken Ufer verläuft nun bis zur Ausstiegstelle eine steile Felswand. Vereinzelnd bilden sich hinter Felsrippen und Felsblöcken einige Abfälle oder auch Surfwellen (s. Bild unten; hier bei ca. 5,5 cbm/sec am Pegel, d.h. etwas mehr als Mindestwasser).

Bei höheren Wasserständen werden diese Stellen sehr wuchtig. Alle können aber aufgrund der relativ großen Breite des Flusses immer auf der Innenkurve oder auf einer einfacheren Fahrroute gut umfahren werden.

Zum Ende verläuft die Fier, trotz der Nähe zur Großstadt Annecy, mit geringer Strömung wieder durch eine schöne romantische Schlucht (s. Bild unten).

100 m vor der hohen, plötzlich im Hintergrund auftauchenden Eisenbahnbrücke wird dann am rechten Ufer an einer großen Kiesbank die Ausstiegstelle unterhalb des o.g. Parkplatzes erreicht.

Die Paddeltour wird üblicherweise hier, d.h. am nördlichen Stadtrand von Annecy an der D 2203, 100 m östlich der auffällig hohen Eisenbahnbrücke von Brogny, beendet. Hier befindet sich östlich der hohen Eisenbahnbrücke, auf der südlichen und dem Fluss zugewandten Seite der D 2203 ein großer Parkplatz (> N 45° 56' 03'', E 06° 07' 54''). Von hier führt ein 300 m langer fußläufiger Weg zum tiefer gelegenen Fluss.

Zum Einstieg von hier der Straße weiter nach Osten, von Annecy wegfahren und dabei immer in Richtung Thones halten.

Hinweis: Alle Infos basieren auf die letzte Befahrung am 19. April 2025 und sind von M. Dieckmann. An diesem Tag war alles durchgehend befahrbar. Die wildwassertechnischen Bewertungen beziehen sich auf mittlere Wasserstände.

Die Fotos Nr. 1, 5-8 und 10-11 sind aus dem Jahre 2009. Der Fluss hatte an diesem Tag etwas mehr als Mindestwasser. Der Pegel zeigte 5,5 cbm/sec an.
Die Fotos Nr. 2, 3, 4 und 8 sind aus dem Jahre 2006. An diesem Tag hatte die Fier einen mittleren Wasserstand. Der Pegel zeigte ca. 18 cbm/sec an.
Foto Nr. 1-2, 5-8 und 10 von M. Dieckmann. Foto Nr. 11 von R. Böling. Alle anderen Fotos von A. Engels.


Abschnitt:

Untere Fier


Südl. Lovagny - Westl. Hauteville-sur-Fier

Länge u. Schwierigkeit:

7,7 km WW II (III, IV)

DKV-km:

km 23,8 - km 16,1

Befahrbarkeit:

bis Juni, evtl. Juli

Landschaftsbewertung:

1 (2)


April 2025: Bei Paddlern ist dieser Abschnitt weniger bekannt. Dieses liegt vor allem an die schwierig zu findenen Ein- und Ausstiegstellen. Landschaftlich ist dieser Abschnitt wunderschön - ein wenig vergleichbar mit dem Unteren Cheran! Leider findet sich auf diesem Abschnitt eine schwierige Passage (WW IV), die nicht erkundet oder umtragen werden kann! Trotz allgemein geringer wildwassertechnischen Schwierigkeiten auf diesem Abschnitt, sollte man sich bei einer Befahrung dieser schweren und vor allem nicht einsehbaren Stelle bewusst sein.

Die Befahrbarkeit für diesen Abschnitt kann über die `RiverApp´ abgerufen werden. Dabei gilt: Niedrigwasser 6
cbm/s, Mittelwasser 10 cbm/s, Hochwasser 15 cbm/s. Der maßgebliche Pegel Dingy-St-Clair befindet sich ca. 24 Kilometer oberhalb dieses Abschnittes. Aufgrund von Zuflüssen wird auf diesem Abschnitt deutlich mehr Wasser als am Pegel angezeigt vorhanden sein. Wer sich bei einer WW IV-Stelle nicht ganz sicher fühlt und diesen Abschnitt dennoch gerne befahren möchte, sollte die Erstbefahrung unbedingt bei Niedrigwasser durchführen.

Einstiegstelle: Von (z.B.) Étercy nach Süden fahren und nach 600 m von der D 238 scharf links abbiegen und nach Cretets fahren. 500 m nach Cretets an der folgenden Kreuzung links halten. Nach 350 m rechts abbiegen. Dieser Fahrweg endet nach 300 m bei einigen Häusern. Vor den Häusern befindet sich rechts eine Parkmöglichkeit für 3 Fahrzeuge (> N 45° 53' 41.5'', E 06° 01' 41.2''), wenn diese denn alle frei sind.

Die Kajaks sind dann hinter den Häusern einem Weg, unter einer Eisenbahnbrücke hindurch, hinunterzutragen. Am Ende der nachfolgenden Kurve führt links ein Trampelpfad zum Fluss hinunter.
Achtung: Manche Navis zeigen eine Zufahrt hierhin auch von Norden an. Diese existiert aber nicht!




Die Einstiegstelle ist zugleich der landschaftliche Höhepunkt.

Kleine Wasserfälle rieseln hier die Felswände hinunter ....






Das weiter oben abgeleitete Wasser des Flusses wird hier wieder zugeleitet.

Wer will kann noch ein kleines Stück in die oberhalb und nur wenig Wasser führende ganz enge Klamm hineinpaddeln.
Wie auf dem Unteren Cheran findet man hier hohe ausgewaschene Fels- und Lehmwände vor. Zunächst liegen die Schwierigkeiten eher im II´er-Bereich. Später folgen einige III´-Stellen.



Ca. 2,6 Kilometer nach Fahrtbeginn, unter der 3. Eisenbahnbrücke, folgt die schwierigste Passage (WW IV). Diese kann nicht eingesehen und umtragen werden. Bei ausgesprochenem Niedrigwasser könnte es evtl. sein, dass diese am rechten Rand im Wasser umgangen werden kann. Näheres ist aber nicht bekannt. Bei Mittelwasser kann vor der Brücke am linken Ufer angelegt werden. Bis auf Weiß hinter einer Abbruchkante in der Entfernung sieht man aber nicht.


Hinter dem linken Brückenjoch befindet sich eine breite hohe und sehr rückläufige Stufe (siehe Foto unten, hier ganz rechts)! Auch beim Befahren des mittleren Brückjochs zieht die starke Strömung nach dem Brückenjoch sehr stark nach links zu dieser Stufe. Am besten wählt man daher die Durchfahrt durch das rechte Brückenjoch! Aber auch hier zieht die Strömung vehement sehr stark nach links in eine wuchtige hohe Walze (siehe Foto unten). Daher frühzeitig und energisch versuchen, nicht nach links gezogen zu werden. Rechts hiervon befinden sich mehrere halbhohe Stufen, leider einige nur knapp überspülte Felsblöcke sowie kleinere Walzen.
Im weiteren Verlauf werden die Fels- und Lehmwände niedriger. Die bewaldeten Hügel treten etwas in den Hintergrund. Aber auch hier folgt noch der eine oder andere schöne Schwall (s. Bild unten).


Ausstiegstelle: Eine gute Ausstiegstelle zum Ende der Wildwasserstrecke, noch vor Beginn des Rückstaus vor dem nachfolgendem Wehr, befindet sich rechtsufrig, vom Fluss aus gesehen, 1400m unterhalb der Brücke von Hauteville-sur-Fier. In Hauteville auf der D14 300m nach Westen fahren, hier an einer Buswendemöglichkeit links in die kleine Straße `Chem. du Moulinet´ abbiegen und dieser 700 m bis zu einem Baustellenlagerplatz folgen (> N 45° 54' 07'', E 05° 57' 42'').

100 m vor dem Lagerplatz befinden sich Parkmöglichkeiten. Vor der Einfahrt des Lagerplatzes können auch 1-2 Fahrzeuge parken. Am linken Ende des Lagerplatzes führt ein Trampelpfad zum Fluss. Auf dem Trampelpfad an Abzweigungen immer links/flussaufwärts halten. Am besten die Ausstiegstelle (kleiner wilder Grillplatz) am Ufer markieren.


Hinweis: Alle Infos zu diesem Abschnitt basieren auf die  Befahrung am 20. April 2025 und sind von M. Dieckmann. Foto Nr. 6 u. 7 sind von A. Engel. Die anderen von M. Diekmann. An diesem Tag war alles (im Prinzip) durchgehend befahrbar. Der im Oberlauf der Fier befindliche Bezugspegel zeigte 13 cbm/s an. Die wildwassertechnischen Bewertungen beziehen sich auf mittlere Wasserstände.

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