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Südöstliches Zentralmassiv / Frankreich |
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Wanderfluss mit einzelnen leichten Wildwasserschwällen in einer sehr schönen, offenen Wald- und Felsschlucht. Der Gardon, auf einem Teilabschnitt auch als Gard bezeichnet, entspringt mit seinen Quellflüssen in den zentralen Cevennen in Bergen von bis zu 1350 m Höhe, fliesst in südöstliche Richtung und mündet nach 127 Kilometern schließlich in die Rhone. Zwischen Russan und Collias begibt sich der Gardon durch eine 20 Kilometer lange beeindruckende, fast vollständig einsame Karstschlucht. Lediglich auf halber Strecke, an der Brücke von Pont St. Nicolas, kann die herrliche Paddeltour ggf. unterbrochen und ggf. am nächsten Tag fortgesetzt werden. Landschaftlich ist die Gardonschlucht hier fast so imposant wie die Ardecheschlucht weiter nördlich. Daher ebenfalls unbedingt lohnenswert! |
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Der Wasserstand ist über das Internet an den
Pegelstationen von Russon und Remoulins abrufbar. Die Pegelanlage von Russon befindet sich nahe des Einstieges des
Mittleren Gardon, die Pegelstation von Remoulins einige Kilometer unterhalb des Ausstieges
des Unteren Gardon. Als sehr schön gelegener Campingplatz bietet sich der Camping La Sousta am rechten Ufer des Gardon, 2 Kilometer oberhalb von Remoulins an. Von hier kann auch das berühmte römische Aquädukt Pont du Gard fussläufig erreicht werden ohne die sonst so hohen Parkplatzgebühren bezahlen zu müssen. |
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Ein guter Einstieg befindet sich 200 m unterhalb der Brücke der D 418 beim Ortsteil Russon des Ortes Sainte-Anastasie (> N 43° 55' 52'', E 04° 19' 20''). Zwischen Ort und Brücke zweigt rechts eine kleine Fahrstraße ab. Dieser zunächst 100 folgen, dann links auf einen Kiesweg abbiegen. Dieser Weg führt nach 300m direkt an den Fluss. Der Gardon fliesst ab hier zumeist mit langsamer Strömung durch eine bewaldete offene Schlucht. Im Vergleich zu dem nachfolgenden Abschnitt ab St. Nicolas begleiten hier auf einer Seite zumeist Kiesbänke den Fluss. Bei mittleren Wasserständen unterbrechen einige I´er- und II´er-Schwälle die ruhige Fahrt. |
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Viele weiße Reiher, vielleicht auch mal ein Gänsegeier und ein Biber, begleiten den Paddler auf seiner Tour. |
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Insbesondere auf der zweiten Hälfte dieses Abschnittes beeindrucken die sehr hohen Felswände in den Berghängen, vereinzelnd auch an den Ufern. Kleine und große Höhlen werden in den Felsen immer wieder sichtbar. |
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Die Kanutour kann direkt nach der Brücke von Pont St. Nicolas (s. Bild oben) am rechten Ufer beendet werden. Von der Kiesbank führt zunächst ein Trampelpfad die Böschung hoch. Oben dann diesem Trampelpfad und späteren Weg 250 m flussabwärts bis zu einem Parkplatz an der D 979 folgen (> N 43° 56' 33'', E 04° 22' 51''). Hinweis: Alle Informationen und Fotos von Mathias Dieckmann. Die Fotos sind vom 29. Mai 2013. Der Flussabschnitt hatte an diesem Tag einen Wasserstand der zwischen niedrig und mittel lag. Der Pegel in Russon zeigte 18 cbm/sec, der in Remoulins 23,5 cbm/sec an. Alles war durchgehend befahrbar. Die wildwassertechnischen Bewertungen beziehen sich auf mittlere Wasserstände. |
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Die übliche Einstiegstelle liegt einige Kilometer südlich des Dorfes Blauzac nahe der Brücke von Pont St. Nicolas. Am rechten Ufer auf der D 979 noch 300m weiter nach Osten bis zu einem Parkplatz fahren (> N 43° 56' 33'', E 04° 22' 51''). Ein 280 m langer Weg führt von hier flussaufwärts und parallel zur Straße zur Einstiegstelle unterhalb der Brücke. Auf diesem Abschnitt sind die wildwassertechnischen Schwierigkeiten ähnlich wie auf dem vorherigen Abschnitt. Lediglich ein langer S-förmiger Schwall (WW II+) erfordert eine besondere Aufmerksamkeit. Der vorgenannte Schwall (s. Bild unten) liegt am Anfang des Abschnittes direkt nach der ersten Rechtskurve. Hier befinden sich plötzlich große Felsblöcke im Wasser, die aber rechts gut umfahren werden können. Nach einem ersten Schwall sollten weniger geübte Paddler an der Kiesbank am linken Ufer anlegen und sich den nachfolgenden leicht verblockten S-förmigen Schwall (WW II+) ansehen. Ggf. kann dieser hier auch über die Kiesbank umtragen werden. |
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Bei Niedrigwasser schauen im Schwall reihenartig und unüberfahrbar etliche Felsblöcke bzw. Felsrippen aus der schnellen Strömung. Bei Mittelwasser bilden sich hinter den dann zumeist überfahrbaren Felsreihen kräftige Walzen. In beiden Fällen können die Felsen bzw. Walzen aber gut umfahren werden. Danach bleiben die Schwierigkeiten bis zu dem Wehr am Ende des Abschnittes abgesehen von einzelnen leichten Schwällen gering. Sollte der Wasserstand im Bereich der o.g. Brücke im Sommer nicht mehr ausreichend sein, kann man zumeist noch ein Stück weiter flussaufwärts die Fahrt durch die Schlucht beginnen. Etwa ab 1,7 Kilometer unterhalb der o.g. Brücke kommt reichlich Wasser aus Karstquellen. Um hierhin zu kommen trägt man die Kajaks entweder vom o.g. Parkplatz (> N 43° 56' 33'', E 04° 22' 51'') über Trampelpfade 500 m flussabwärts und dann noch 300 m durch das weitgehend trockene Flussbett. Oder man fährt auf der D 979 von der Brücke 1,5 Kilometer bis zu einem Parkstreifen (> N 43° 56' 06'', E 04° 23' 05'') in einer Kurve nach Osten und trägt von hier die Kajaks zum Fluss hinunter. Auf dem nachfolgenden Abschnitt fliesst der Gardon nun zumeist nur mit langsamer Strömung durch eine grüne Schlucht mit teilweisen hohen steilen Felswänden in den Berghängen. Auch die Ufer bestehen, wie bei einem Naturkanal (s. Bild unten), zumeist aus Fels. Kiesbänke sind hier selten. Einige Schwälle im Bereich von WW I bis II unterbrechen auch hier gelegentlich die sonst zumeist ruhige Paddeltour. |
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Auf halber Strecke wird linksufrig inmitten einer riesigen Felswand eine in die Wand gebaute große Treppe sichtbar (s. Bild unten). Diese führt zur 150 m tiefen Höhle La Baume. Diese kann, falls wegen einer Reglementierung nicht versperrt, mit Taschenlampe besichtigt werden. |
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Das (unfahrbare) Wehr (s. Bild unten) liegt genau am Ende der Schlucht, 500 m vor dem Ausstieg. Bei nur geringer Strömung kann links vom Wehr an einer kleinen halblinks gelegenen Insel angelegt und hierüber das Wehr umtragen werden. An der Anlegestelle wurde von den Verleihern ein großen rotes STOP aufgesprüht. |
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Hiernach folgt noch ein wuchtiger Schwall (WW II; s. Bild unten), der am besten mittig befahren wird. |
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Direkt danach, d.h. an der folgenden Straßenbrücke (s. Bild oben), der D3 im Ort Collias, sollte dann die Paddeltour am linken Ufer, an einer Kanu-Verleihstation, beendet werden. Über einen Weg am Rand der Brücke können die Kajaks hier zu einem Parkplatz (> N 43° 57' 12'', E 04° 28' 53'') auf dem linken Brückenkopf hinaufgetragen werden. Alternativ kann die Paddeltour auch 200 m weiter flussabwärts am rechten Ufer bei einem anderen Kanu-Verleiher beendet werden. Hier müssen die Fahrzeuge auf dem Gelände des Verleihers geparkt werden (> N 43° 57' 15'', E 04° 29' 03''). Wer seinen Standort auf dem o.g. Campingplatz hat, kann die Paddeltour auch noch um 6,6 Kilometer bis zu dem Campingplatz La Sousta fortsetzen. Der Gardon fliesst nun wohl außerhalb der Schlucht durch eine offene Landschaft, dabei kann jedoch auch der beeindruckende Pont du Gardon durchpaddelt werden. Wer seinen Standort nicht auf dem Campingplatz hat, kann auf der gegenüberliegenden linken Flussseite die Tour beenden. Diese Ausstiegstelle (> N 43° 57' 07'', E 04° 32' 46'') wird über eine kleine Fahrstraße erreicht, die vom großen Kreisverkehr der Straßen D 19 / D 19A / D 228 nach Süden zum Fluss abzweigt. Hinweis: Alle Informationen und Fotos von Mathias Dieckmann. Die Fotos sind, bis auf das Foto vom Wehr, vom 25. Mai 2013. Der Flussabschnitt hatte an diesem Tag einen mittleren Wasserstand. Der Pegel in Russon zeigte 23 cbm/sec, der in Remoulins 30 cbm/sec an. Das Foto vom Wehr ist vom 31.Mai 2013. An diesem Tag führte der Fluss Niedrigwasser. Der Pegel in Russon zeigte 12,5 cbm/sec, der in Remoulins 18,5 cbm/sec an. Bis auf das Wehr am Ende was alles durchgehend befahrbar. Die wildwassertechnischen Bewertungen beziehen sich auf mittlere Wasserstände. |
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