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Östliches Zentralmassiv / Frankreich |
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Einer der beliebtesten Flüsse zum Paddeln in Europa! Die Ardeche in Südfrankreich mit der 26 Kilometer langen, imposanten Ardecheschlucht. Wenn es im Sommer während der Ferienzeit im Ardechetal von Touristen nur so wimmelt und Massen von Touristen mit Leihbooten bei sommerlichen Niedrigstwasserständen in der großen Ardecheschlucht unterwegs sind, ist man hier im Frühjahr und im Frühsommer als Kajakfahrer noch weitestgehend unter sich. Auch wenn im Frühjahr bei klarem Nachthimmel die Zelte morgens evtl. schon mal mit Raureif bedeckt sind, so steigen die Temperaturen über die Mittagszeit oft schon auf sommerliche Werte. Für jeden Paddler, auch den absolut unerfahrenen, wird hier die Fahrt durch die rund 26 km lange, landschaftlich hervorragend schöne, riesige Ardecheschlucht (s. Bild unten) mit dem berühmten Felsdurchbruch, dem Pont d´ Arc, unvergesslich in Erinnerung bleiben. Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird eine Befahrung der Ardecheschlucht auch dazu führen, dass man vom `Paddelvirus´ befallen wird, sich bald schon ein eigenes Kajak kauft und dann ständig immer wieder auf´s Wasser MUSS. |
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Die Ardeche liegt ca. 170 km südlich von Lyon, westlich des Rhone-Tals, in den östlichen Ausläufern des Zentralmassiv. Wer einen der üblichen Campingplätze oberhalb der großen Ardecheschlucht als Standort ausgewählt hat, wird die Rhone-Tal-Autobahn bereits an der Abfahrt Montelimar-Nord verlassen. Von hier zunächst 14 Kilometer auf der N 7 bis zur Höhe der Altstadt von Montelimar, dann 25 Kilometer weiter auf N 102 in Richtung Aubenas fahren. Kurz hinter Villeneuve, nach Überfahren der Eisenbahnschienen, schließlich in Richtung Ruoms abbiegen. Insbesondere unterhalb von Ruoms, bis zum Ort Vallon-Pont-d`Arc, vereinzelnd aber auch schon oberhalb von Ruoms, gibt eine Vielzahl von Campingplätzen. Da dieser Fluss insbesondere für Anfänger im Wildwassersport und für sportliche Wanderfahrer von großem Interesse ist, bieten die meisten Kajakschulen aus Deutschland insbesondere Ostern einwöchige Touren zur Ardeche an. Zumeist wird dann auch, zumindest an einem Tag, der in der Nähe gelegene Fluss Chassezac befahren. Sollte nach starken Regenfällen die Ardeche vorübergehend Hochwasser führen, bietet sich als Alternative zu einem Ruhetag auch die Befahrung der kleinen Ibie nordöstlich von Vallon an. Die wildwassertechnischen Schwierigkeiten gehen auf den Standartabschnitten der Ardeche (bis zu 65 Kilometer ab Vogue), des Chassezac (bis zu 30 Kilometer ab Marvignes) und der Ibie nicht über leichtes Wildwasser, d.h. WW II, hinaus. Bei guten Wasserständen stehen für erfahrene Paddler weitere Flüsse in der Umgebung und der Oberlauf der Ardeche mit höheren wildwassertechnischen Schwierigkeiten zur Auswahl. Weitere Informationen, wie Pegel u.a., siehe am Ende dieser Seite. |
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Bei guten Wassserständen können auch schon Abschnitte auf der oberen Ardeche befahren werden. So kann z.B. bereits zwischen der Kleinstadt Vals-les-Bains und Saint-Didier eine sportliche Wildwasserstrecke befahren werden. Leider befinden sich auf diesem Abschnitt aber recht viele Wehre. Ein möglicher Einstieg befindet sich südöstlich des Ortes Kleinstadt Vals-les-Bains bzw. genau südöstlich der Mündung des Kleinflusses Volane in die Ardeche. Hier befindet sich am linken Ufer an der D 578B ein Parkplatz (> N 44° 39' 08'', E 04° 22' 03'') neben einer Skateranlage. Da die Uferböschungen hier recht steil sind ist ein besserer Einstieg z.B. auf der rechten Flussseite erkundenswert. |
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Auf den ersten 4 Kilometern folgen nach Rückstaus 4 Wehre. Das erste Wehr kann links über eine Bootsrutsche befahren werden. Das zweite Wehr ist bei mittleren Wasserständen recht rückläufig. Es kann evtl. ganz links befahren oder ggf. auch über das linke Ufer umtragen werden. Das dritte Wehr bietet rechts wieder eine Bootsrutsche (s. Bild unten). Das vierte Wehr kann zumeist befahren werden. |
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Der Abschnitt bietet bei mittleren Wasserständen wuchtige Schwälle mit hohen Wellen. An den vielen Felsrippen im Fluss bilden sich herrliche Surfwellen. |
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Üblicherweise wird die Wildwassertour nicht in Saint-Didier sondern bis nach Vogue fortgesetzt. Hinweis: Alle Infos und Fotos zu diesem Abschnitt basieren auf eine Befahrung am 14. April 2009. Unabhängig von den Wehren konnte alles befahren werden. Der Fluss hatte an diesem Tag einen etwas mehr als mittleren Wasserstand. Der u.g. Internetpegel in Vogué zeigte 37 cbm/sec an. Die wildwassertechnischen Bewertungen beziehen sich auf mittlere Wasserstände. |
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Oft kann im Frühjahr auch an der großen Straßenbrücke (> N 44° 36' 14'', E 04° 25' 09'') der N 102 östlich von Aubenas die Fahrt begonnen. Parken und ein Einstieg müssten am linken Ufer direkt vor der Brücke möglich sein. |
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Die Ardeche bietet auf diesem Abschnitt ein breites und übersichtliches Flussbett ohne Hindernisse, wie Wehre, dafür aber je nach Wasserstand viele Schwallstrecken und sehr viele Felsrippen im Flussbett, auf deren flachen Wellen herrlich gesurft werden kann. |
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Zumeist wird die Tour in Vogué an der alten Straßenbrücke am linken Ufer beendet. Hinweis: Alle Infos und (fast) alle Fotos zu diesem Abschnitt basieren auf eine Befahrung am 14. April 2009. Alles konnte durchgehend befahren werden. Der Fluss hatte an diesem Tag einen etwas mehr als mittleren Wasserstand. Der u.g. Internetpegel in Vogué zeigte 37 cbm/sec an. Die wildwassertechnischen Bewertungen beziehen sich auf mittlere Wasserstände. |
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April 2023: Neben der großen Ardecheschlucht wird die
Ardeche zumeist auch ab Vogué befahren. Im schönem Ort kann unter der alten
Brücke die Paddeltour am linken Ufer begonnen werden (> N 44° 33' 01'', E 04° 24' 48''). Hier stehen an der Zufahrtsstraße sowie rechts hinter der Brücke Parkplätze zur Verfügung. Von Vogue bis zur Mündung der Ardeche in die Rhone folgt dann der lange sportliche Wanderflussabschnitt mit Schwierigkeiten von WW I-II. Dieses sind zumeist längere `ruhigere´ Abschnitte, die gelegentlich von kurzen, schnell fließenden und leicht verblockten Schwallstücken unterbrochen werden. Bis zum Beginn der großen Ardecheschlucht folgen mehrere Wehre. Das erste Wehr taucht bereits kurz hinter der Brücke in Vogué auf. Es handelt sich hierbei um ein altes verfallendes Wehr, das ohne Probleme zu fahren ist. Die nachfolgenden Wehre sind bis auf das letzte, kurz vor dem Ort Vallon-Pont-d´Arc, mit Bootsrutschen ausgestattet und i.d.R. gut zu fahren. Wie bei allen künstlichen Einbauten in fließenden Gewässern ist aber trotzdem Vorsicht geboten. Jedes Jahr passieren hier immer wieder Unfälle, z.B. weil einige etwas unaufmerksam neben den Bootsrutschen die Wehre herunterfahren. Nach 8,5 Kilometern wird der malerische Ort Balazuc erreicht (s. Bild unten), der zu einer Pause einlädt. Alternativ kann hier auch an der Kiesbank (> N 44° 30' 42'', E 04° 22' 18'') unter der Brücke des Ortes die Paddeltour begonnen oder am nächsten Tag fortgesetzt werden. Ein Parkplatz (Parkgebühr
2023: 3 € am Tag) befindet sich 150 m links vor der Brücke. Hierzu ist
der Ort mit seinen engen Gassen zu durchfahren. Über die Osterfeiertage
und in den Sommermonaten sind die Parkpätze hier leider ausgesprochen
rar! |
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Vereinzelt sind auf dem folgenden Abschnitt auch kräftige Walzen (s. Bild unten; die Spielstelle 500 m nach dem Camping bei Chauzon), die der erfahrene Wildwasserfahrer zum `Spielen´ nutzt, und unterspülte Prallwände in den Außenkurven vorzufinden. Die Prallwände können aber, bei ein wenig Aufmerksamkeit, in den Innenkurven zumeist im großen Abstand umfahren werden. |
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Auch schon auf dem Abschnitt der mittleren Ardeche sind vereinzelt beeindruckende Felsformationen, teilweise auch kurze Schluchten, anzutreffen. Die Schichtung dieser Felswände vermitteln dem Kajakfahrer manchmal das Gefühl steil abwärts oder sogar flussaufwärts zu paddeln, obwohl das Gefälle relativ gering ist (s. Bild unten). |
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Auch
bei einem Mindestwasserstand von nur 4,8 cbm/sec bietet eine Stelle
kurz hinter Pradons interessantes sportliches Wildwasser (s. Bild
unten). Die Passage kann aber auch über das linke Ufer umtragen oder
vorher von hier besichtigt werden. |
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Hinter dem Wehr im Ort Ruoms kann die Fahrt beendet
werden. Dieses Wehr liegt am nordwestlichen Ortsrand von Ruoms unmittelbar nach einer
großen Straßenbrücke. Das hohe Steilwehr ist am rechten Rand über
eine Bootsrutsche zu befahren. Bei niedrigen Wasserständen (s. Bild oben) existiert am Ende der Rutsche eine Stufe. Die Paddeltour kann aber auch noch einige Kilometer bis in die Nähe der Mündung des Chassezacs fortgesetzt werden. Bis nach Vallon-Pont-d´Arc wird wegen den hier befindlichen vielen Wehren und Staustrecken aber so gut wie nie gefahren. Da die vorgenannten Strecken für eine Tagestour und für Ungeübte doch etwas lang sind, werden diese Strecken zumeist auf zwei Tage verteilt gepaddelt. Zumeist wird man sich auch an der einen oder anderen Stelle etwas länger aufhalten und hier etwas Üben. Längs der vorgenannten Strecke befinden sich mehrere Campingplätze, die bereits zu Ostern geöffnet haben und teilweise auch direkt am Fluss liegen. |
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April 2023: Schon beim Umsetzen der Fahrzeuge auf der hochgelegenen D 290 zur Ausstiegstelle am unteren Ende der Gorges de l´Ardeche bieten einige Aussichtspunkte einen imposanten Blick auf die tief unten liegende gewundene Ardeche. Die Boote können beim Ort Vallon-Pont-d`Arc unterhalb der großen Straßenbrücke der D 579 am linken Ufer ins Wasser gelassen werden. Hier befindet sich oberhalb der Böschung ein Parkplatz (> N 44° 23' 57'', E 04° 23' 13''). Wer will und schon etwas Wildwassererfahrung hat, kann an der hier befindlichen künstlichen Slalomstrecke (WW II-III) zunächst noch etwas trainieren. Die Schlucht beginnt nach ca. 2 Kilometern. Nach weiteren 1,5 Kilometern folgt auf der Höhe einer steilen Felswand zur Rechten die beliebte Spielstelle `Charlemagne´ (s. Bild unten). |
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Diese wuchtige Surfwelle kann am Rand etwas umfahren werden. 200 m danach durchströmt die Ardeche den beeindruckenden Felsdurchbruch Pont d´Arc - ein Tor von gut 20 m Höhe und Spannbreite (s. Bild unten). |
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Wer sich nur den Pont d´Arc ansehen möchte,
kann auf einem riesigen Parkplatz parken (> N 44° 22' 60'', E 04° 24' 48'') und von hier 200 m zum
Flussufer bzw. Strand gehen. Der Parkplatz befindet sich unterhalb von Vallon-Pont-d`Arc,
ca. 2,4 Kilometer unterhalb der Brücke der D 290, mit der diese den kleinen Fluss
Ibie
quert. Hiernach beginnt dann die eigentliche Schlucht. Leider wurde die
Zufahrt zu diesem Parkplatz seit 2023 mit einer Sperre für Fahrzeuge
von mehr als 1,90 m Höhe versehen. Ostern kann man noch einige wenige
Parkpätze 500m unterhalb gegenüber einer Campingplatzzufahrt finden, da
dann dieser Campingplatz noch geschlossen hat. |
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Bis kurz nach dem Pont d´Arc kann der Fluss noch an vielen Stellen verlassen oder fussläufig erreicht werden, danach beginnt der einsame Teil der großen Ardecheschlucht. Längere ruhigere Abschnitte werden hier immer wieder durch kurze flotte Schwallstücke, angeströmte Prallwände, kleine Walzen und Kehrwässer unterbrochen (s. Bilder unten). Die Schwierigkeiten liegen zumeist nur bei höchstens WW I, unterbrochen von einzelnen Stellen mit WW II. Übrigens: Wer in den Schwällen Angst um seine Frisur hat, kann diese `schweren´ Stellen zumeist auch über die in den Innenkurven liegenden Kiesbänke leicht umtragen. An diesen Stellen ist schon so manche Beziehungskrise entstanden (wenn auch nur für einige Minuten). Für etwas erfahrenere Paddler oft ein amüsantes Schauspiel. |
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Auf den letzten Kilometern, wenn die Kräfte schon stark nachgelassen haben, ist am Nachmittag meistens mit starkem Wind, der aus dem Rhone-Tal in die Ardecheschlucht drückt, zu rechnen. Wer seine Kräfte nicht gut eingeteilt und genügend Pausen eingelegt hat, wird auf den letzten Kilometern, bei nur sehr geringer Strömung, noch etwas für einen guten Schlaf in der kommenden Nacht und seinen Muskelkater am nächsten Tag tun. Der übliche Ausstieg befindet nach insgesamt 27,5 km Paddeltour (ab Vallon-Pont-d`Arc) an einer der großen Kiesbänke (> N 44° 18' 42'', E 04° 33' 1'') am linken Ufer bei dem Ort Sauze. Hier warten auch die Verleiher auf die Ankunft ihrer Boote. Einige Kilometer weiter mündet die Ardeche schließlich in die Rhone. Übrigens: Nach starken Regenfällen soll das Wasser in der Schlucht innerhalb von Stunden schon um bis zu 10 m angestiegen sein! Daher: Wenn starke Regenfälle zu erwarten sind oder sich das Wasser gar schon vom Regen braun verfärbt hat und noch mehr Regen zu erwarten ist, unbedingt auf eine Tour durch die große Ardecheschlucht verzichten. Ein Fahrtabbruch und das Erreichen der hoch liegenden Straße ist in der Schlucht nur an ganz wenigen, nur schlecht erkennbaren Stellen und hier auch nur sehr mühsam möglich. |
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Allgemeine Hinweise |
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Längs der Ardeche, oberhalb der Schlucht, gibt es eine Vielzahl von Campingmöglichkeiten. So u.a. (hier nur als Beispiel) auch nördlich von Ruoms/östlich Chauzon den `Camping La Digue´ (s. bei diesem Link auch Infos zu Sehenswürdigkeiten). Für die Mittlere Ardeche von Vogué bis Ruoms kann beim Pegel
in Vogué unter www.rdbrmc.com/hydroreel2/station.php?codestation=245 die aktuelle Wassermenge (cbm/sec oder auch m3/s
= Wasserdurchfluss in Kubikmeter je Sekunde) abgerufen werden. Hier sollten mindestens 4,8 cbm/sec vorhanden
sein. Andernfalls wird man manchen Kiesbankschwall nicht mehr fahren können. Die aktuelle Wassermenge von der Großen Ardecheschlucht
kann im Internet beim Pegel in Vallon
Pont d´Arc auf www.rdbrmc.com/hydroreel2/station.php?codestation=511 eingesehen werden. Wer kein eigenes Kajak oder einen Canadier mitbringen will oder besitzt und vielleicht nur einmal die Große Ardecheschlucht fahren möchte, findet an der Hauptstraße westlich von Vallon-Pont-d`Arc mehrere Kanuverleiher, die sich auch um die Umsetzerei kümmern und i.d.R. eine Infobroschüre für unterwegs mit auf den Weg (bzw. hier Fluss) geben. In dieser Info sind dann die einzelnen Abschnitte der großen Ardecheschlucht mit Kilometer- und Zeitangaben sowie landschaftlichen Sehenswürdigkeiten angegeben. Am besten sollte man sich hierzu schon am Vortag bei einem dieser Verleiher ein entsprechendes Kanu aussuchen und reservieren. Einige dieser Verleiher haben auch schon bereits ab Ostern geöffnet. Da es in den Sommerferien der Franzosen auf der Ardeche sehr voll wird, sollte eine Befahrung der Ardeche möglichst vor oder, falls genügend Wasser vorhanden ist, nach den französischen Sommerferien erfolgen. Besonders schön und vor allem auch ruhig ist es hier nach den Osterferien bis Anfang Juni. |
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