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Mileapotamos


Östl. Pindusgebirge / Griechenland


Abschnitt:

Schwarzer Canyon


Mikrolivado - Spileo

Länge und Schwierigkeit:

9,2 km WW III u. IV (IV+/V) u. I-II

DKV-km (alt):

km 11,0 - km 1,8

Befahrbarkeit:

bis Mai

Landschaftsbewertung:

1


Der Mileapotamos liegt am östlichen Rand des Pindusgebirge, ca. 20 Kilometer Luftlinie südöstlich der Stadt Grevena und gehört mit zu den schönsten Flüssen Griechenlands. Das besondere an diesem Fluss ist neben der 7 Kilometer langen Schlucht und dem interessanten, verblockten, wuchtigen Wildwasser, das ungewöhnliche, teilweise fast schwarze Gestein.

Den Namen Mileapotamos wird man auf keiner offiziellen Landkarte finden. Der Name wurde vor vielen Jahren von Paddlern nach dem benachbarten Dorf Milea vergeben.

Der Fluss entspringt in Bergen von bis zu 2160 m Höhe und mündet schließlich nach einer kurzen äußerst schwierigen Schlucht in den Venetikos (Erstbefahrung der Schlucht im Mai 2005). Je nach Wasserstand können oberhalb der Schlucht zwei Abschnitte befahren werden. Bei dem hier beschrieben Abschnitt handelt es sich um den unteren Abschnitt. Dieser ist landschaftlich schöner und wildwassertechnisch anspruchsvoller als der obere Abschnitt. Aber auch der obere Abschnitt ist bei einem ausreichenden Wasserstand durchaus lohnenswert.

Die Ausstiegstelle für den unteren Abschnitt befindet sich an einer betonnierten Furt (>
N 39° 59' 51'', E 21° 16' 27'') ca. 6 Kilometer nordwestlich des Dorfes Trikomo. Hierzu fährt man von Trikomo nach Westen in Richtung Monachiti. Direkt nach der Brücke rechts auf einen nicht in den Karten eingezeichneten Fahrweg abbiegen. Nach einem Kilometer an einer Wegegabelung rechts. Ab hier noch 4 Kilometer bis zur Furt. Die Einstiegstelle liegt an einer Brücke (> N 39° 56' 57'', E 21° 14' 52'') zwischen den Dörfern Monachiti und Mikrolivado. Von der Ausstiegstelle zur Einstiegstelle insgesamt 12 km.

Da der Fluss an der Einstiegstelle noch relativ breit ist, wird man im Schwarzen Canyon einen mittleren Wasserstand haben, wenn man hier einen verhältnismäßig niedrigen Wasserstand vorfindet. Die Mindestdurchflussmenge von 4 cbm/sec sollte hier aber nicht unterschritten werden, ideal sind 8 cbm/sec.

Am Anfang fließt der Fluss durch ein breites Tal und weist dabei nur leichtes Wildwasser auf. Nach ca. 1 Kilometern taucht in einer Linkskurve auf der rechten Seite eine auffällige weiße Sandsteinwand auf. Die Schwierigkeiten nehmen ab hier auf WW III zu. Das Flussbett verengt sich und es beginnt langsam der schwarze Canyon mit schönem verblocktem Wildwasser. Zunächst bleibt jedoch alles noch vom Kajak erkennbar. Es folgen mehrere Kurven (s. Bild unten) und Stufen.

Nach einer Weile folgt dann die erste IVer-Stelle (kein Bild). Es handelt sich hierbei um eine 1,5 m hohe Stufe auf der linken Flusshälfte. Die Stufe sollte vor der Befahrung besichtigt werden. Kurz davor ist ein Anlanden am linken Ufer möglich. Ein Umtragen der Stelle ist hier wohl möglich, aber sehr mühsam. Die rechte Flusshälfte ist bei mittleren Wasserstand wegen Steckgefahr nicht fahrbar.

Danach setzt sich die Fahrt durch die Schlucht mit WW III-IV (s. Bild unten), einzelnen Stufen, vielen Kehrwassern fort.

Dann am Ende einer schärferen Linkskurve - am rechten Ufer befindet sich eine glatte Felswand - rechts unbedingt anlanden und den folgenden Katarakt besichtigen. Bei diesem Katarakt handelt es sich um die schwierigste Stelle auf dem Mileapotamos (s. Bild unten):

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Ein 20 m langer und 4 m breiter Felskanal, in deren Verlauf der Fluss 3m tief abfällt (WW V).

Der Felskanal ist auf der rechten Stromzunge fahrbar. Auf der linken Seite befinden sich mehrere Walzen, davon ist die erste rückläufig.

Die Gesamtsituation kann gut über das rechte Ufer umtragen werden. Die Stelle befindet sich genau in der Mitte der Schlucht.

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Danach geht es dann weiter mit WW IV-. Stärkere Verblockung und größere Felsblöcke kennzeichnen nun den Fluss (s. Bild links).

Alles ist auch hier vom Kajak oder zumindest Kehrwasser überschaubar.

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Nach einer Weile folgt nach einem kurzen ruhigen Stück ein kräftiger Katarakt (WW IV+). Hier schießt die Strömung nach links zwischen zwei großen Felsen hindurch (s. Bild rechts).

Vorsicht: Der rechte Felsen ist unterspült. Ein Umtragen ist rechtsufrig möglich.

Anschließend geht es auf herrlichem WW IV mit gleichmäßigem Gefälle und weiterhin stärkerer Verblockung weiter.

Ca. 2 Kilometern nach dem Katarakt öffnet sich dann langsam der Schwarze Canyon und die Schwierigkeiten lassen nach (s. Bild unten; WW II u. III). Es folgen noch ca. 4 Kilometer mit nur noch leichtem Wildwasser in einem breiteren Tal bis zur ersten Ausstiegstelle.

Die erste und übliche Ausstiegstelle befindet sich am linken Ufer an der oben genannten Furt.

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Eine weitere Möglichkeit zur Beendigung bietet sich 800 m weiter kurz vor einer auffälligen Türkenbrücke (s. Bild rechts; DKV-km 1,0).

Unmittelbar danach verschwindet der Fluss in einem riesigen Felsspalt einer 2 Kilometer langen Schlucht.

Nach der Schlucht mündet der Mileapotamos schließlich in den Venetikos.

Siehe auch allgemeine Infos zu Griechenland.


Hinweis: Alle Fotos und Infos basieren auf den 10. Mai 2004. Der Fluss hatte an diesem Tag einen mittleren Wasserstand. Alles war fahrbar.


Text: Stefan Matheja; Bilder: Carsten Feil

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