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Berner Oberland / Schweiz |
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Beliebter Wildfluss im Südwesten der Schweiz mit unterschiedlich schweren Abschnitten, teilweise in Schluchten und Klammen. Im äußersten Südwesten des Berner Oberlandes, ca. 20 Kilometer Luftlinie östlich vom Genfer See, liegt zwischen 2000 und 2800 m hohen Bergen der Oberlauf der Saane. Die Anfahrt erfolgt zumeist von Nordwesten über Fribourg und Bulle oder von Nordosten über Thun und Zweisimmen. Im Mittellauf, d.h. im französischsprachigen Teil der Schweiz, heißt die Saane übrigens Sarine. Campingplätze gibt es in Gstaad, Saanen und Chateau-d´Oex. Alle drei Plätze liegen direkt am Ufer der Saane und bieten sich auch als Ein- oder Ausstiegstelle für den schwereren Abschnitt der Saane an. Als zentraler Campingplatz für das Berner Oberland wird jedoch oft der Campingplatz in Zweisimmen an der Simme gewählt. Ein Pegel vom Oberlauf der Saane ist inzwischen leider über das Internet nicht mehr abrufbar. Die früher relevante Pegelanlage Saanen existiert nicht mehr. Der Pegel Laupen liegt unterhalb von mehreren Stauseen, weit im Unterlauf, und kann daher nicht herangezogen werden (Stand: 03.01.2011). |
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Der höchstmögliche Einstieg für den
obersten Abschnitt der Saane kann bei entsprechend guten Wasserständen an einer
kleinen Brücke (> N 46° 22' 52.0'', E 07° 16'
28.0'') ca. 700 m südöstlich
des kleinen Ortes Gsteig erfolgen. Am Anfang ist die Saane hier noch ein sehr enger,
schnell fließender Kleinfluss mit evtl. Strauchhindernissen sowie kaum Kehrwassern
(WW I-II). Bald wird der Fluss jedoch spürbar breiter und 800 m nach Fahrtbeginn
nimmt auch die Wassermenge mit dem Zufluss des Rüschbaches von links spürbar
zu. 800 m später nehmen die Schwierigkeiten vorübergehend auf WW II-III zu. Sollte der Wasserstand an der o.g. Brücke noch nicht ausreichend sein, kann zumeist an der nachfolgenden Talstraßenbrücke etwas unterhalb von Gsteig-Feutersoey zugestiegen werden (DKV-km 112,1 > N 46° 25' 31'', E 07° 16' 13''). Auf den ca. 10 Kilometern von hier bis etwa zum Ort Gstaad betragen die Schwierigkeiten der Saane bei einem relativ gleichmäßigem und gutem Gefälle sowie schneller Strömung WW II-III (s. Bild unten; bei mittleren Wasserstand auf einem schnellen Stück mit gutem Gefälle). |
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Neben vielen kleinen Stufen, die zum Spielen einladen, findet man zum Anfang im Bereich einer Linkskurve auch einen auffallend stark verblockten und stufigen Abschnitt vor, der bei schneller Strömung schon einiges vom Paddler abverlangt, dafür aber nur recht kurz ist (WW III). Bald darauf folgt dann noch ein relativ überraschend auftauchender Blockwurf mit starkem Stromzug auf, der zumeist auf der linken Seite befahren werden kann. Später, ab Gstaad, läßt das Gefälle etwas nach und die Saane fließt auf den verbleibenden 4 Kilometern als leichter und offener Wildfluss mit Schwierigkeiten von WW I u. II in einem breiter werdenden Tal. Die übliche Ausstiegstelle für den leichteren Teil der Saane liegt genau zwischen dem Dorf Rougemont und dem Ort Saanen. Von Saanen kommend der Straße Nr. 11 nach Westen bis zur ersten Abzweigung nach dem Flugplatz folgen. Eine kurze steile Straße führt hier zu einer Kläranlage bzw. zu einer Brücke über die Saane hinunter. Die Ausstiegstelle befindet sich direkt vor der Brücke am linken Ufer unterhalb einer kleinen Parkplatzfläche (> N 46° 29' 09'', E 07° 13' 48'') vor der Kläranlage. |
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Die vorgenannte Ausstiegstelle stellt auch zugleich die Einstiegstelle für die nachfolgende elf Kilometer lange, etwas anspruchsvollere Wildwasserstrecke dar (s. Bild unten; Einstiegstelle bei Niedrigwasser und nach Regen - daher so graubraun). |
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Bereits kurz vor der Einstiegstelle hat sich die Saane langsam in den weiträumigen Talboden eingeschnitten. Auf den nächsten 2 Kilometern folgt die Vanel-Schlucht, eine V-förmige Waldschlucht mit WW III-IV. Es folgen viele Kurven, einzelne Stufen, wuchtige Schwälle und kurze, mäßig-verblockte, aber übersichtliche Passagen (s. Bild unten; bei mittlerem Wasserstand). |
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. . . Aber auch hier gibt es noch die eine andere Passage zur kurzen Erholung. |
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Nach diesen ersten 2 Kilometern öffnet sich die Schlucht wieder. Die Schwierigkeiten gehen auf WW II-III zurück. Der Fluss fließt zunächst durch eine offenen Landschaft. Nach einigen Kilometern verengt sich das Tal des Flusses langsam wieder. Der Fluss mäandriert nun in vielen, aber großzügigen Kurven zwischen Fels- und Waldhängen. 4,5 Kilometern nach der Vernal-Schlucht, hinter einer Rohrbrücke und einer nachfolgenden Linkskurve kündigt schließlich von Weitem eine große Kiesbank am linken Ufer die unmittelbar danach folgende enge Einfahrt in die Eingangsklamm der Gerignoz-Schlucht an. Soweit keine aktuellen Informationen vorliegen, sollte vor einer Befahrung der Gerignoz-Schlucht die Klamm mit dem PKW zunächst wegen möglichen Baumverhauen von der hoch gelegenen Brücke über der Klammausfahrt besichtigt werden. Paddler, die diesen Teil der Saane noch nicht kennen, können von hier auch das schwerste Stück der Saane, das `Saane-S´ und die 200 m danach ansehen. Die Brücke (> N 46° 28' 20.0'', E 07° 09' 41.0'') wird über eine Abzweigung die nach Gerignoz bzw. Granges führt, von der Straße Nr. 11 erreicht. In der ca. 100 m langen, fast 100 m hohen und nur wenige Meter breiten Klamm kommt es ab mittleren Wasserständen zu stärkeren Verwirbelungen, Pilzen und zum Teil auch zu Presswasser. Im Vergleich zur nachfolgenden schwereren Strecke ist die Klamm aber verhältnismäßig einfach zu befahren. Da unmittelbar(!) nach dem nur zwei Meter breiten Klammausgang mit dem `Saane-S´ das schwerste Stück der Schluchtstrecke folgt (WW IV+), sollte nach dem Klammausgang, insbesondere bei mittleren oder höheren Wasserständen, sofort rechts in ein nur wenige Kajaks fassendes Kehrwasser gefahren werden (s. Bild unten; Klammausgang bei Niedrigwasser). |
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. Wie der Name schon andeutet, verläuft die Saane hier s-förmig zwischen hohen Felsblöcken. Vom Kajak ist der Verlauf der Strecke nicht zu überblicken. Die starke Verblockung ist durch einen Bergrutsch zur Rechten entstanden. Insbesondere bei mittleren und höheren Wasserständen bildet sich hier eine sehr starke Strömung und an den beiden hier befindlichen Stufen kräftige Walzen. |
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Außerdem entstehen in den scharfen Kurven starkes Presswasser und teilweise auch kräftige Wirbel (Bild oben: Ausgang des `Saane-S´, ebenfalls bei Niedrigwasser). Vor allem bei einer Erstbefahrung sollte das `Saane-S´ zunächst von den Felsblöcken am rechten Ufer kurz erkundet werden. Ein Umtragen ist hier notfalls mühsam über die Felsblöcke möglich. Über einen steilen, rutschigen Pfad am rechten Steilufer, direkt nach dem Kehrwasser am Klammausgang, kann in Notfällen ggf. die hoch oben liegende Straße erreicht werden. Bei der Erkundung des `Saane-S´ kann dann auch noch gleich ein Blick auf die nachfolgende 150 m lange, gefällstarke Strecke geworfen werden (s. Bild unten; bei Niedrigwasser). |
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Bei niedrigen Wasserständen sind die 150 m noch einigermaßen harmlos, bei mittleren Wasserständen dagegen schon sehr wuchtig (s. beide Bilder oben). Danach lassen die Schwierigkeiten auf den noch ausstehende 2,5 Kilometern bis zur ersten möglichen Ausstiegstelle immer weiter nach (WW II-III und I-II). Dieser Ausstieg befindet sich an einer Straßenbrücke beim Campingplatz von Chateau d`Oex. Da das nachfolgende Wehr inzwischen im Wesentlichen beseitigt wurde, wird die Fahrt nun fast immer noch auf 1,5 Kilometer, bei vorübergehend wieder etwas interessanterem Wildwasser (WW II-III-IV-) fortgesetzt. Die zweite Ausstiegstelle befindet sich auf dem Gelände der Raftstation von `Rivieres Chateau-d´Oex Adventures´, kurz vor einer Straßenbrücke am rechten Ufer. Bei dieser Straßenbrücke handelt es sich um die Straße 11, die 1 Kilometer westlich von Chateau-d´Oex von der rechten Flussseite auf die linke Seite wechselt. Da sich die Ausstiegstelle auf einem privatem Grundstück befindet, bitte entsprechend verhalten und parken (> N 46° 27' 52.5'', E 07° 06' 54.0''), damit der Ausstieg hier nicht irgendwann gesperrt wird. Das durchschnittliche Gefälle der Saane von der Kläranlage bis zur Raftstation beträgt 10 ‰. Hinweis: Die Infos zur Obersten Saane sind von Juni 2000, die zur Vanel- und zur Gerignozschlucht vom 27.05.2006. Beide Abschnitte waren an diesen Tagen durchgehend befahrbar. Die Fotos Nr. 2, 5, 6 u. 7 sind von August 2004. Der Fluss hatte im August 2004 Niedrigwasser und wegen den vorherigen Regenfällen ein graubraune Farbe. Alle anderen Fotos sind von Juni 2000 und wurden bei mittleren Wasserständen aufgenommen. Die wildwassertechnischen Bewertungen beziehen sich auf mittlere Wasserstände. |
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