kajaktour.de . |
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Nordostschweiz / Schweiz |
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Die Thur bietet unterschiedlich leichte bis sehr leichte Abschnitte. Der Fluss entspringt am Säntis, in bis zu 2500 m hohen Bergen westlich von Liechtenstein und fließt dann bis zur Stadt Wil als Wald- und Wiesenfluss durch die Toggenburger Hügellandschaft. Hier in der hügeligen Voralpenlandschaft südlich vom Bodensee ist die Thur ein leichter, an einigen Stellen aber auch recht sportlicher Wildfluss (s. Beschreibung zur Mittleren Thur). |
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Nach 130 Kilometern mündet er dann südlich von Schaffhausen in den Rhein. Am Ende und im Anschluss auf dem Rhein bietet er Gelegenheit für eine schöne Wanderpaddeltour (s. Bild oben und Beschreibung zur Untersten Thur). |
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Der nachfolgend beschriebene Abschnitt liegt zwischen Zürich und St. Gallen südlich der Stadt Wil. Der aktuelle Wasserstand und damit die Möglichkeit
einer Befahrung der Thur kann am besten über die Website https://rivermap.org, über die installierte App https://www.riverapp.net/de oder direkt bei www.bwg.admin.ch/service/hydrolog
unter der Pegelstation Thur-Jonschwil abgefragt werden. Nach Auffassung des Verfassers können dabei für diesen Abschnitt folgende
Wasserstände angenommen werden: NW: 12 cbm, MW: 40 cbm, HW: 80 cbm. Möglichkeiten zum Campen existieren in der
Nähe dieses Abschnittes der Thur leider nicht. Der übliche Einstieg befindet sich beim Ort Bütschwil. Oberhalb liegen einige nur mühsam zu umtragende, gefährliche Wehre. Die in älteren Flussführern hinsichtlich der Einstiegstelle erwähnte Weberei Dietfurt existiert inzwischen nicht mehr. Zur möglichen Einstiegstelle an der Kläranlage und dem benachbarten Feuerwehrübungsgelände gelangt man, in dem man auf der Fahrt von der Austiegstelle bzw. der Stadt Wil auf der Straße Nr. 16 flussaufwärts am nördlichen Ortseingang von Bütschwil, ca. 100 m vor dem Bahnübergang, links in das kleine noch überwiegend unbebaute Gewerbegebiet (mit großer Feuerwehrwache) abbiegt. Der Straße mit all seinen Kurven bis zum Ende unten am Fluss folgen. Hier ganz am Ende der Straße befindet sich zwischen den Zäunen ein kleiner fussläufiger Durchlass und ein Trampelpfad der nach 30 m zum Fluss führt. Die Fahrzeuge sollten am Rand der Straße so gestellt werden (> N 47° 21' 49'', E 09° 04' 46''), dass keine Zufahrten für mögliche Feuerwehrfahrzeuge u.ä. versperrt werden. Eine weitere Einstiegstelle liegt 800 m weiter flussaufwärts. Ob hier die Zufahrt momentan verboten ist, müsste erkundet werden. Hierhin gelangt man, wenn man vom Bahnhof Bütschwil 200 m nach Süden fährt, hier die Gleise quert, dann 150 m nach Osten bis kurz vor dem unten liegenden Fluss fährt und hier dann dem links abzeigenden Feldweg noch 500 m dem Fluss flussabwärts folgt (> N 47° 21' 29'', E 09° 05' 00''). Auf der ersten Zweifünftel der Gesamtstrecke, d.h. bis zum Wehr bei Bazenheid (DKV-km 82,5), ist die Thur insgesamt etwas leichter als auf der zweiten Hälfte der Gesamtstrecke. |
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Die Thur fließt in vielen Kurven durch eine
sanfte Hügellandschaft. Wälder und Wiesen begleiten den Fluss. Einige Kiesbankschwälle
sorgen für etwas Abwechslung. Gelegentlich begleiten einige Konglomeratwände
den Fluss (s. Bild oben). Einige Wände in den Außenkurven sind etwas unterspült,
können aber gut im sicheren Abstand befahren werden. Ungefähr 5 Kilometer nach Fahrtbeginn fließt von rechts die Necker in die Thur hinzu. Es folgt eine lebhafte Schwallstrecke. |
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. . . Nach
5,5 Kilometern wird Lütisburg mit seiner schönen holzgedeckten
Fußgängerbrücke erreicht (s. Bild rechts; hier bei einem nicht
ausreichendem Wasserstand). |
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Bei niedrigen Wasserständen kann auch hier
an der Holzbrücke am rechten Ufer die Paddeltour begonnen werden. Von der flussabwärts liegenden
Straßenbrücke führt ein Fahrweg zu einem kostenfreien Parkplatz (> N 47° 23' 37'', E 09° 04' 30''). Von
hier (DKV-km 85,1) sind es bis zum Ausstieg nun noch 8,4 Kilometer. Nachfolgende drei Bilder bei Niedrigwasser. |
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Ungefähr 1 Kilometer später folgt eine interessante einfache Blockstrecke (s. Bild oben). Wieder ungefähr 1 Kilometer weiter (DKV-km 82,5) wird schließlich das unfahrbare Wehr an der Straßenbrücke zwischen Bazenheid und Unterrindal erreicht. Dieses kann rechtzeitig erkannt werden. Die Strömung vor dem Wehr ist bei mittleren Wasserständen verhältnismäßig gering. Das Wehr ist auf 100 m über das rechte Ufer zu umtragen. Ca. 10 m vor dem Wehr befindet sich an einem künstlichen Zulauf eine kleine Betontreppe für Paddler. Kurz nach dem Ende der rechten Uferbetonmauer können die Kajaks über die Böschung wieder zum Wasser hinunter getragen werden. Nachfolgend sind die Schwälle nun etwas wuchtiger. Die hier befindlichen Felsblöcke sind bei mittleren Wasserständen leicht überspült und bilden nun vermehrt einige schöne, verhältnismäßig leicht zu befahrene Surfwellen. Ein breiter und relativ langer verblockter wuchtiger Schwall auf der rechten Flusshälfte, ein enger wuchtiger Abfall am linken Rand des Flussbettes sowie zwei Nagelfluhstufen verdienen auf diesem Abschnitt besondere Aufmerksamkeit - siehe beide nachfolgende Bilder; bei Niedrigwasser. Bei mittleren Wasserständen liegen an diesen Stellen die Schwierigkeiten immerhin zwischen WW II+ und WW III. |
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Die beiden Nagelfluhstufen gehen über die gesamte Flussbreite, sind bis zu 1,2 m hoch und bilden bei mittleren Wasserständen unterhalb fast über die gesamte Flussbreite kräftige Walzen und Rückläufe. Den Stufen sollte man sich vorsichtig nähern und dabei rechtzeitig die beste Fahrroute erkunden. Die letzte Nagelfluhstufe befindet sich kurz vor dem üblichen Ausstieg. Die je nach Wasserstand etwas variierende Austiegstelle sollte aufgrund der evtl. nur kleinen Kehrwasser unbedingt vor Fahrtbeginn erkundet werden, da kurz danach eine gefährliche Stelle folgt (s. Erläuterungen unten)! Die Ausstiegstelle liegt vor der Kurve, bevor der Fluss unter der Eisenbahnbrücke (s. Bild unten) und der direkt nachfolgenden Straßenbrücke hindurchfließt. Die vorgenannte Straßenbrücke verbindet die weiter entfernt liegenden Orte Rickenbach mit Schwarzenbach. Auf der östlichen Seite der Brücke befindet sich eine Parkmöglichkeit (> N 47° 26' 46'', E 09° 03' 52''), die direkt vom Kreisverkehr über einen etwas steileren Fahrweg angefahren werden kann. Von hier führt ein Weg bzw. Trampelpfad zum Fluss hinunter. |
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. . Nach der üblichen Ausstiegstelle, am Ende der Kurve, folgt unter der Eisenbahnbrücke ein 1,5 m hoher Abfall mit schräger Walze und pumpenden, starkem Rücklauf (s. Bild rechts; hier bei einem nicht ausreichendem Wasserstand). |
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Nach einer Info aus dem Jahre 2005 besteht hier bei einer Kenterung Verletzungsgefahr, weil unter dem Abfall eine große Steinplatte mit Armierungseisen liegt, die wie ein Kastenwehr zurückhält. 5 m weiter dann noch einmal eine Platte mit rückläufiger Welle/Walze. 100 m weiter folgt noch eine Felsbarriere mit einem sehr engen, gebogenen, scharfkantigen und in der Regel nicht fahrbaren Schlitz (s. Bild unten; im rechten Teil des Bildes). |
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Hinweis:
Das Foto Nr. 1 von diesem Abschnitt ist vom 12. August 2006. Der Pegel
Thur-Jonschwil zeigte
40 cbm/sec an. Dieses entpricht einem mittleren Wasserstand. Das Foto
Nr. 2 zeigt einen nicht fahrbaren Wasserstand. Die Fotos Nr. 3-5 sind
von der letzten Befahrung am 04. September 2021 und zeigen mit 12,5
cbm/sec einen niedrigen Wasserstand an. An diesem Tag wurde nur der
Teilabschnitt Lütisburg bis Schwarzenbach gefahren, da der oberhalb
liegende Teilabschnitt zu wenig Wasser hatte. Bis auf das Wehr war hier
alles durchgehend befahrbar. Die beiden letzten Fotos sind wieder von
2006. Alle Infos von Mathias Dieckmann. |
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Die Unterste Tur liegt südlich von Schaffhausen
und mündet kurz vor dem Ort Rüdlingen in den Hochrhein. Früher auf dem
Unterlauf begradigt, fliesst die Unterste Thur heute wieder durch ein ansprechend renaturiertes
Flussbett durch eine durchaus reizvolle Landschaft. Beide Flussabschnitte können bei einem ausreichenden Wasserstand auf der Thur in Eins befahren werden. Auf der Thur ist dieses in trockenen Hochsommern jedoch nicht immer gegeben. Der aktuelle Wasserstand kann über das Internet bei www.bwg.admin.ch/service/hydrolog unter der Pegelstation Thur/Andelfingen abgefragt werden. Beim Pegel müssen mindestens 10 cbm/sec angezeigt werden. 15 cbm/sec dürften Niedrigwasser und 50 cbm/sec ein mittlerer Wasserstand sein. Sollte der Wasserstand für eine Befahrung auf der Thur nicht reichen, kann man zumindestens noch den Hochrhein befahren. Hier kann die Tour 1,5 Kilometer oberhalb der Thurmündung im linksufrigen Ellikon (CH) oder 5 Kilometer oberhalb der Thurmündung auf der Höhe von Lottstetten (D) / Neurheinau (CH) begonnen werden. Eine weitere schöne Wanderstrecke auf dem Hochrhein liegt zwischen Stein am Rhein und Schaffhausen (s. Hochrhein). Neben einem Mindestwasserstand darf aufgrund von Befahrungsregeln auf der Thur eine Wassertemperatur von 23 Grad nicht überschritten werden. Die Wassertemperatur kann ebenfalls bei der o.g. Pegelstation abgerufen werden. Darüber hinaus ist dieser Abschnitt der Thur immer vom 1. März bis 31. Mai gesperrt. Bei hochsommerlichen Wetterlagen, in der schweizerischen Ferienzeit und insbesondere am Wochenende kann es sehr schwierig werden, am üblichen Ein- und am Ausstieg einen Parkplatz zu finden! Dann ist hier und auch auf dem nachfolgenden Hochrhein mit allem zu rechnen, was Schwimmen kann, z.B. vielen Schwimmbadschlauchbooten und etlichen Schwimmern, die sich teilweise sogar mitten auf dem Fluss genussvoll den Fluss hinunter treiben lassen. Bei mehr als ca. 18 cbm/sec ist es evtl. lohnenswert die Paddeltour bereits bei Gütighausen am rechten Ufer (> N 47° 35' 18'', E 08° 44' 30''), etwas oberhalb der Brücke zu beginnen (hier ohne Beschreibung). Auf dem Abschnitt von Gütighausen bis Andelfingen verläuft der Fluss in große Schleifen durch eine recht nette Landschaft. Im Sommer wird die Paddeltour jedoch zumeist erst in Andelfingen begonnen. Ein möglicher Einstieg befindet sich an der o.g. Pegelstation, die linksufrig 50 m oberhalb der Straßenbrücke liegt. Hier stehen eine Handvoll kostenloser Parkplätze (> N 47° 35' 47'', E 08° 40' 55'') zur Verfügung. Verleiher, die den gleichen Abschnitten mit ihren Booten befahren, bringen ihre Boote beim Schwimmbad (> N 47° 35' 57'', E 08° 40' 34'') am westlichen Ortsrand von Andelfingen zu Wasser. |
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Ab Andelfingen herrscht bei sommerlichem Niedrigwasser zunächst leichte und stetige Strömung. Das Wasser ist glasklar. Einige wenige ganz leichte Kurven- und Kiesbankschwälle (WW I) sorgen für ein wenig Abwechslung, können aber notfalls weitgehend auch gut umfahren werden. |
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Kurz vor der Mündung in den Hochrhein lässt die Strömung dann langsam nach. Das Wasser wird bis hier leicht eingetrübt. Auf dem Hochrhein (s. Bilder unten) folgt dann zunächst flotte Strömung bei nun wieder weitgehend klarem Wasser. Im weiteren Verlauf bis nach Eglisau lässt dann die Strömung immer weiter nach. |
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Die Fahrt wird manchmal schon in Rüdlingen, drei Kilometer unterhalb der Thurmündung, meistens aber immer erst in Eglisau beendet. Im sehenswerten Eglisau wird üblicherweise am linken Ufer an einem Bootsanlegesteg am Ortsanfang angelegt. Auch die Verleiher beenden hier ihre Fahrt. Zum Aufladen können hier die Autos kurz auf den überdachten Wendeplatz (> N 47° 34' 27'', E 08° 31' 30'') vorgefahren werden. Leider sind die an der Zufahrtsstraße beidseitig angeordneten Parkplätze bei schönem Badewetter fast immer vollständig zugeparkt. Die Zufahrtstraße zweigt am linken Ufer direkt von der Flussbrücke nach Osten ab. Falls in der Zufahrtsstraße alles voll ist, kann man es auch noch auf einem Parkplatz versuchen, der ebenfalls am linken Ufer, aber weiter westlich der Brücke liegt (> N 47° 34' 30'', E 08° 31' 08''). Parkplätze mit einem relativ nahen Zugang zum Wasser sind in Eglisau und direkter Umgebung bei schönem Wetter leider sehr rar. Fast immer sind auch Parkgebühren zu entrichten. Wegen fehlender Parkmöglichkeiten ist der Verfasser dieser Beschreibung daher damals am linken Ufer weiter nach Südosten, zum östlichen Ortsrand des Dorfes Tössriederen ausgewichen. Eine mögliche Ausstiegstelle liegt hier ganz am Ende eines kleinen Fahrweges (> N 47° 33' 31'', E 08° 32' 56''). Leider sind hier die Boote sehr mühsam eine 2,5 m hohe Wand hochzuhieven. Der vom Fluss unscheinbare Ausstieg ist auf jeden Fall in den Ufergehölzen irgendwie zu kennzeichnen. |
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