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Ticino


Tessin / Schweiz


Ein Fluss mit sehr unterschiedlichen Teilabschnitten hinsichtlich Landschaftscharakter, Wassermenge und wildwassertechnischen Schwierigkeiten.

Direkt nachdem der Gotthardtunnel nach Süden in Richtung Tessin durchfahren wurde, wird bei Airolo der untere Oberlauf des Ticino erreicht. Der Ticino, im DKV-Flussführer auch als Tessin bezeichnet, hat seine Quelle beim Nufenenpass und wird auf dem hier beschriebenen unteren Oberlauf von bis zu 3000 m hohen Bergen begleitet. Zwischen den Orten Biasca und Bellinzona folgt noch eine leichte Wildwasserstrecke. Später mündet der Ticino schließlich in den Lago Maggiore.

Der aktuelle Wasserstand und damit die Möglichkeit einer Befahrung des unteren Oberlaufes des Ticino kann aktuell über das Internet unter www.bwg.admin.ch/service/hydrolog/d/index.htm bei Ticino - Piotta abgefragt werden. Als Minimum für die unten beschriebenen Abschnitte sollten hier nach Ansicht des Verfassers mindestens 6,5 cbm/sec angezeigt werden (= Mindestwasserstand). Laut kajak.at sollen hier 15 cbm/sec Hochwasser bedeuten.

Wer den Ticino befährt, wird zumeist auch die Moesa und evtl. auch die Maggia befahren. Im Tal des Ticino sowie im benachbarten Tal des Brenno existieren mehrere Campingplätze.


Abschnitt:

Schlucht von Stallvedro


Klärwerk Airolo - Brücke Schluchtende

Länge und Schwierigkeit:

0,5 km WW IV

DKV-km:

km 277,9 - km 277,4

Befahrbarkeit:

bis Juni

Landschaftsbewertung:

1


Nach Airolo folgt zunächst eine sehr schöne, aber leider nur sehr kurze Schlucht, die Schlucht von Stallvedro. Aufgrund einer Wasserableitung führt der Ticino hier zumeist nur Niedrigwasser.

Wer die kurze Schlucht fahren möchte, erreicht die Einstiegstelle unterhalb von Airolo bzw. dem auffälligen Kraftwerk. Hiernach bald von der Straße Nr. 2 in Richtung Kläranlagengelände abbiegen. Hier kann zumeist mit dem PKW direkt auf das Gelände gefahren werden. Am unteren Ende (> N 46° 31' 32.0'', E 08° 37' 26.0'') des Kläranlagengelände können die Kajaks an einem kleinen steilen Bach zu Wasser gelassen werden.

Die besonderen Kennzeichen der tief eingeschnittenen Schlucht (siehe Bild oben - Einfahrt in die Schlucht bei Niedrigwasser) sind die durchweg starke Verblockung und das starke Gefälle mit vielen Stufen (WW IV).

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Bei niedrigen Wasserständen kann jeder vorausliegende Abschnitt vom Kehrwasser gut erkannt werden (Bild rechts - knapp unter Mindestwasser).

Bei seltenen mittleren oder auch höheren Wasserständen und damit auch höherer Strömungsgeschwindigkeit sollte während einer Befahrung der eine oder andere Abfall zuvor besichtigt werden (z.B. auch wegen evtl. Baumhindernisse).

Leider wird schon viel zu schnell der Ausgang der Schlucht erreicht.


Abschnitt:

Brücke Schluchtende - Wehr nördlich Fiesso

Länge und Schwierigkeit:

9,1 km WW II-III

DKV-km:

km 227,4 - km 268,3

Befahrbarkeit:

bis Juni

Landschaftsbewertung:

2-3+


Wer sich die Schlucht von Stallvedro nicht zutraut, kann direkt hinter der Schlucht an einer Straßenbrücke am rechten Ufer ein- oder zusteigen (s. Bild unten). Die kleine schmale Straße, die zu dieser Brücke (> N 46° 31' 26.5'', E 08° 37' 44.5'') führt, zweigt direkt nach dem Straßentunnel der Straße Nr. 2 von dieser ab.

Auch auf den nächsten Kilometern wird wegen der Wasserableitung zumeist nur Niedrigwasser vorgefunden. Dafür ist dieser Abschnitt etwas einfacher, bietet aber teilweise auch recht schönes, leicht verblocktes Wildwasser bei WW II-III(+).

Ein schon nach einem Kilometer auftauchenes kurzes, aber steileres Gefällstück (siehe beide Bilder unten; WW III+) kann auf der rechten Seite vor der Befahrung besichtigt und hier ggf. auch umtragen werden.

Nach ca. 4 Kilometern lässt die Verblockung nach. Der Fluss verläuft nun mit teilweise regulierten Ufern und später auch recht geradlinigen Verlauf (WW I u. II) auf ein vor einigen Jahren neu angelegten 2-stufigen Blockwurf zu (s. Bild unten). Dieser Blockwurf kann je nach Wasserstand zumeist befahren werden. Notfalls ist aber rechts auch ein Umtragen möglich.

Bald darauf folgt noch eine weitere, ebenfalls vor einigen Jahren künstlich angelegte 30 m lange Schräge mit vielen Felsblöcken (s. Bild unten). Hier stehen die Felsblöcke so versetzt, dass eine Durchfahrt nicht ganz einfach ist. Je nach Wasserstand ist es dann evtl. besser, diese Passage über das linke Ufer zu umtragen.

Schließlich der Zufluss von Piotta erreicht. Hier wird dem Ticino das weiter oben abgeleitete Wasser wieder zugeführt (s. Bild unten; rechte Bildhälfte). Die Wassermenge ist nun mehr als doppelt so groß wie zuvor.

Der Charakter des Ticino ändert sich spürbar. Die Verblockung tritt zurück, die Wasserwucht, die Wellen und die Strömungsgeschwindigkeit bestimmen nun das Bild des Flusses (s. Bild unten; WW II-III). Einigen wenigen kräftigen Walzen und Löchern kann man in der Regel weitgehend ausweichen. Die Kehrwasser sind nun nicht mehr so groß und aufgrund der teilweise regulierten Ufer auch seltener.

Etwa 4 Kilometer nach der Wasserzuleitung taucht bei starker Strömung noch vor dem Ort Fiesso wieder ein unfahrbares, weil sehr rückläufiges Wehr auf. Dieses Wehr ist von Weitem an einem Fussgängersteg, der über das Wehr verläuft, gut zu erkennen. Die Fahrt sollte rechtzeitig vor dem Wehr am linken oder rechten Ufer in einen der wenigen und kleinen Kehrwasser beendet werden. Am Besten schon beim Abstellen der Fahrzeuge die geeignetste Ausstiegstelle erkunden.

Zwischen dem linken Ufer des Flusses und der hier naheliegenden Autobahn verläuft eine kleine, schmale Straße. Hier können ca. 100 m vor dem Wehr die Fahrzeuge in einer kleinen Parkbucht abgestellt werden. Normalerweise kann hier am danebenliegenden Ufer auch die Wildwassertour beendet werden. Die Ausstiegstelle (> N 46° 29' 49.5'', E 08° 43' 57.5'') ist von der Autobahnabfahrt Quinto erreichbar, wenn man von der Autobahnbrücke ca. 120 m nach Nordosten fährt und dann hier an einer Kreuzung nach rechts auf eine kleine Straße abbiegt und dieser noch 800 m folgt.

Nach dem Wehr folgt schon in Sichtweite das nächste (große) Wehr und eine umfangreichere Wasserableitung.




Hinweis: Alle Fotos (bis auf Nr. 1, 2, 5 u. 7) sowie Infos zum Abschnitt ab Schluchtende basieren auf den 21. Juni 2009. Der Fluss hatte an diesem Tag auf dem ersten Teil einen niedrigen, auf dem zweiten einen guten mittleren Wasserstand. Der o.g. Internetpegel zeigte 7,5 cbm/sec an. Auf diesem Abschnitt hätte an diesem Tag alles durchgehend befahren werden können. Die anderen vier Fotos sowie die Infos zur Schluchtstreccke sind von 2001 und stellen einen ähnlichen Wasserstand dar.

Infos und Fotos von Mathias Dieckmann.


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