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Aveto / Trebbia

Nördliche Apennin / Italien

Leichtes Wildwasser im Frühjahr in den nördlichen Apennin.

Der bekannteste und einer der landschaftlich schönsten Flüsse in den nördlichen Apennin ist die Trebbia zwischen Genua und Piacenza. Der Fluss hat seinen Ursprung in etwa 1200 m Höhe, durchfließt auf den ersten 70 Kilometern bis Bobbio einsame, bewaldete Schluchten und mündet schließlich nach weiteren 52 Kilometern bei Piacenza in den Po.

Der wichtigste Zufluss zur Trebbia ist der ebenfalls durch einsame und bewaldete Schluchten fließende Aveto. Der 50 km lange Aveto mündet kurz vor Marsaglia in die Trebbia. Die Berge der Apennin erreichen im Einzugsgebiet von Trebbia und Aveto Höhen von bis zu 1800 m.

Die wildwassertechnischen Schwierigkeiten sind auf der Standartstrecke der Trebbia (s. Bild unten), von Marsaglia bis Bobbio, sowie auf dem letzten Stück der Aveto, von Salsominore bis zur Einmündung in die Trebbia bzw. bis Marsaglia, mit bis zu WW II nur gering. Im Vordergrund steht bei beiden Flussabschnitten der Landschaftsgenuss.

Die Flüsse in den nördlichen Apennin sind nur während der Schneeschmelze und nach stärkeren Regenfällen im April und im Mai befahrbar. Die Standardstrecke der Trebbia gehört dabei zusammen mit der wesentlich weiter im Süden liegenden Enza zu den Flussabschnitten, die in den Apennin am längsten befahren werden können. Da vom Kraftwerk Salsominore, am Unterlauf der Aveto, oft reguliert Wasser abgegeben wird, ist neben der Standartstrecke der Trebbia zumeist auch noch der unterste Abschnitt der Aveto, bei etwas niedrigeren Wasserständen, fahrbar.

Bei guten Wasserständen sind zusätzlich auch die oberen Abschnitte von Trebbia (s. Bild unten) und Aveto, paddelbar.

Auch die hier gelegenen Flussabschnitte zeichnen sich durch ihre eindrucksvolle Landschaft aus. Die Schwierigkeiten auf den oberen Abschnitten der Trebbia sowie der Aveto liegen je nach gewählten Abschnitt bei WW II, WW II-III und WW II/III.

Ein Pegel und Bezugswerte von der Unteren und der Oberen Trebbia sowie der Unteren Aveto können im Internet unter www.ckfiumi.net/idro/ abgefragt werden.

Als Standort an der Trebbia wird zumeist der ganzjährig geöffnete Campingplatz von Bobbio (> N 44° 45' 03.0'', E 09° 22' 53.0''), anderthalb Kilometer flussaufwärts des Ortes, gewählt. Hier trifft man zu Ostern evtl. auch andere Paddler aus dem deutschsprachigen Raum.

Die Anfahrt zur Trebbia erfolgt am Schnellsten auf den Autobahnen über Mailand oder Brecia bis zur Stadt Piacenza. Von hier sind es dann noch 40 km Landstraße die Trebbia flussaufwärts bis zu dem kleinen und sehenswerten Ort Bobbio.

Abschnitt:

Unterlauf Aveto

Salsominore - Marsaglia

Länge und Schwierigkeit:

12,4 km WW II

DKV-km:

km 41,0 - km 50,0 sowie km 55,6 - 59,0

Befahrbarkeit:

zeitweise im April und Mai

Landschaftsbewertung:

1-2

Der Einstieg erfolgt in der Regel am unteren Ortsende von Salsonimare. Hier können die Kajaks direkt am rechten Flussufer (> N 44° 38' 50.0'', E 09° 24' 06.0'') zu Wasser gelassen werden. Falls hier der Wasserstand noch etwas zu knapp ist, bietet eine weitere Zugangsmöglichkeit, etwa Kilometer flussabwärts, direkt unterhalb eines kleinen Straßentunnels (> N 44° 39' 27.0'', E 09° 23' 55.0''), eine weitere Einstiegsmöglichkeit. Hier können die Kajaks von einem Parkplatz einen kleinen Weg zum Fluss hinuntergetragen werden.

Bei dem Unterlauf des Aveto handelt es sich um eine landschaftlich sehr schöne, bewaldete Schluchtstrecke abseits der zumeist hoch oben verlaufenden Straße. Der Fluss mäandriert in vielen Kurven zwischen Kiesbänken und Felswänden. Kurze Fließstrecken wechseln sich mit teilweise leicht verblockten Schwällen ab (s. Bilder oben). Die Schwierigkeiten liegen bei maximal WW II.

Nach 9 Kilometern mündet die Aveto in die Trebbia. Ab hier verläuft die Trebbia auf 3 Kilometern durch ein breites Tal. Landschaftlich ist dieser kurze Abschnitt bis zum nachfolgenden Ort Marsaglia vorübergehend nicht so interessant. Dafür sind die Wasserstände mit fast der doppelten Menge trotz eines etwas breiteren Flussbettes nun deutlich besser.

In Marsaglia befindet sich eine große Straßenbrücke. Die hier insbesondere im mittleren Brückenjoch befindlichen alten Betonbrückenreste (s. DKV-Führer km 59) können gut und großräumig umfahren werden.

Am unteren Ortsende von Marsaglia kann am rechten Ufer die Befahrung beendet werden. Die Ausstiegstelle liegt etwas abseits von der etwas weiter vom Fluss entfernt liegenden Talstraße. Hier am unteren Ortsende von Marsaglia beginnt auch die Standartstrecke der Trebbia.

Abschnitt:

Standartstrecke Trebbia

Marsaglia - Camping Bobbio

Länge und Schwierigkeit:

9 km WW II

DKV-km:

km 59 - km 68

Befahrbarkeit:

zumeist bis Mai

Landschaftsbewertung:

1-2

Eine der klassischen Standartstrecken in den Apennin ist der Abschnitt der Trebbia zwischen Marsaglia und Bobbio. Wie die untere Aveto verläuft auch die Standartstrecke der Trebbia in einer landschaftlich sehr schönen, einsamen und bewaldeten Schlucht.

Auf der Anfahrt von der Ausstiegstelle zur Einstiegstelle sollte man 3,5 km oberhalb von Bobbio, zumindest von Weitem, schon einmal eine spätere Ausstiegstelle am Fluss erkunden. Die Trebbia verschwindet hier nach einer scharfen Linkskurve bei bis zu mittleren Wasserständen vollständig in einem 5 Meter breiten und 250 m langen stockdunklen Tunnel. Bei zumindest bis zu mittleren Wasserständen kann hier kurz vor dem Tunnel auf der linken, breiten Kiesbank rechtzeitig ausgestiegen werden.

Um die Situation, insbesondere bei höheren Wasserständen, bereits auf der Anfahrt anzusehen, kann unmittelbar vor dem ersten Straßentunnel ab Bobbio von der alten, inzwischen durch den Tunnel ersetzten Straße (> N 44° 44' 35.0'', E 09° 23' 20.0'') einen Blick auf die tief unten liegende Tunneleinfahrt des Flusses geworfen werden. Angeblich führt auch ein kleiner Trampelpfad von einem in der Nähe der alten Straße befindlichen Haus zum Fluss hinunter.

Der übliche Einstieg in Marsaglia befindet sich am unteren Ortsende etwas abseits der Talstraße. Hier befinden sich am rechten Ufer der Trebbia und seinen Kiesbänken ausreichende Parkmöglichkeiten (> N 44° 42' 56.0'', E 09° 22' 54.0''). Auch kommerzielle Kanu- und Raftveranstalter beginnen hier ihre Touren.

Schon kurz nach Fahrtbeginn verengt sich das breite Tal zu einer schönen Schlucht.

Der Fluss mäandriert ähnlich wie auf der unteren Aveto in vielen Kurven zwischen Kiesbänken und Felswänden. Fließstrecken wechseln sich mit teilweise leicht verblockten Schwällen ab. Die Schwierigkeiten liegen bei maximal WW II.

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Kirche nördlich von Marsaglia.

Im Gegensatz zur unteren Aveto sind hier die Abstände zwischen den einzelnen Schwällen größer. Dafür ist hier aber auch die Wassermenge umfangreicher. In den Außenkurven des Flusses kommt es teilweise zu kleinen Wirbeln/Pilzen und leichtem Presswasser. Anfänger können hier schon einmal ins Kippeln kommen. Eine rettende Kiesbank ist aber meistens nicht weit entfernt.

2 km nach Marsaglia folgt der schwierigste, leicht verblockte Schwall auf dem Abschnitt der Standartstrecke (ohne Bild). Gegebenfalls, z.B. bei höheren Wasserständen, kann diese Stelle aber auch Umtragen werden.

Je nach Wetterlage, Lichtverhältnissen und Vegetationsstand zeigt sich das Wasser der Trebbia in unterschiedlich intensiven Grüntönen (s. Bild oben).

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Nach weiteren ungefähr 4,5 Kilometern taucht dann hoch am Berg, genau in Fahrtrichtung, ein großes gelbes, auffällig im Hang exponiert gelegenes Haus auf (s. Bild rechts).

Vor der nächsten Linkskurve, unmittelbar unter dem Haus, sollte dann etwas aufmerksamer gepaddelt werden, da kurz darauf der Fluss in einer scharfen Linkskurve und einem kräftigen Schwall (s. Bild rechts) in den einleitend erwähnten Tunnel verschwindet (s. Bild unten).

Wer die Tunneleinfahrt erkunden möchte, steigt rechtzeitig an der Kiesbank am linken Ufer aus. Direkt nach dem Tunneleingang macht der 200 m lange Tunnel eine scharfe Rechtskurve und verläuft dann bis zum Ausgang gradlinig weiter. Der Abschnitt ab der Rechtskurve bis kurz vor dem Ausgang ist stockdunkel!

In der Regel wird der Tunnel nicht befahren. Auch da nicht ausgeschlossen werden kann, dass nach einem Hochwasser irgendwelche Bäume oder anderes in dem dunklen, nicht einsehbaren Teil des Tunnels die Durchfahrt versperren. Bei einer Kenterung kann ein Schwimmen, ggf. auch Rollen, gefährlich werden, da sich im Tunnel angeblich auch Eisenreste befinden sollen.

Bei Niedrig- und evtl. auch noch Mittelwasser kann der Tunnel, nach Erkundung, auch vom Tunnelausgang, evtl. befahrbar sein. Ostern 2004 konnte bei gutem Niedrigwasser der Tunnel befahren werden. Der Eingangsschwall setzt sich zunächst noch etwas hinter der Tunnelkurve fort. Dann folgt etwas überraschend eine Walze, die aber bei aktiven Paddeln und ein wenig Erfahrung im Umgang mit Walzen gut überwunden werden kann. Danach lassen die Schwierigkeiten deutlich nach.

In der Regel wird nach der Besichtigung der Tunneleinfahrt, im sicheren Abstand zum Tunneleingangsschwall, auf die andere Flussseite hinübertraversiert. Hier am Rand des riesigen Flussgumpen muß dann ausgestiegen und das Kajak 150 Meter etwas mühsam über eine Kiesbank mit großen Steinen zu einem großen, verfallenden Betonwehr (s. Bild unten) getragen werden.

Dieses Wehr kann auf drei verschiedenen Arten überwunden werden: 1. Sprung mit dem Kajak von der 3,5 m hohen Wehrkrone ins ruhige Unterwasser. 2. Sprung von einem 1,5 m hohen etwas hakeligen Schlitz in der Mitte des Wehres (siehe gelbes Kajak oben). 3. Durchfahrung eines Loches am rechten Rand des Betonmauer (falls dieses Loch nicht durch Holz o.a. versperrt ist). Ostern 2004 war dieses Loch frei. Ein Umtragen dieses Wehres ist wegen steiler Felswände nicht möglich.

Vom Unterwasser kann noch kurz in den Tunnelausgang hineingefahren werden oder auch die Paddeltour direkt fortgesetzt werden.

2 Kilometer später öffnet sich Schlucht und die erste Brücke vor Bobbio quert den Fluss. Direkt danach befindet sich am rechten Ufer der Campingplatz von Bobbio. Zumeist wird hier die Befahrung der Trebbia beendet.

Der Campingplatz ist durch einen hohen Zaun vom Fluss abgesperrt. Am nördlichen Ende des Platzes befindet sich eine zumeist verschlossene Tür. Am Besten vor der Befahrung der Trebbia den Schlüssel vom Campingplatzbesitzer besorgen.

Wer in Bobbio, am linken Ufer, direkt unterhalb der großen alten Römerbrücke bzw. der Altstadt, auf dem dort befindlichen Übernachtungsplatz für Wohnmobile (> N 44° 46' 03.0'', E 09° 23' 24.0'') seinen Standort hat, muß die Fahrt vom Campingplatz noch 1,5 Kilometer fortsetzen und dabei kurz hinter der zweiten Brücke von Bobbio noch eine dreistufige, sehr niedrige, aus scharfkantigen Blöcken bestehende Wehranlage befahren oder links über die Kiesbank umtragen.

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