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Enza

Nördliche Apennin / Italien

Abschnitt:

Selvanizza - Vetto

Länge und Schwierigkeit:

13 km WW III(+) u. II(+)

DKV-km:

km 16 - km 29

Befahrbarkeit:

evtl. noch Mai

Landschaftsbewertung:

2

Interessanter und einsam gelegener Fluss in den nördlichen Apennin.

Die obere Enza ist nach der Standartstrecke der bekannten Trebbia eine der Flüsse, die in den Apennin am Längsten im Frühjahr fahrbar sind. Der Oberlauf der Enza verläuft auf der ersten Hälfte durch eine landschaftlich schöne aber auch sportlich interessante Schlucht und mäandriert in der zweiten Hälfte durch Kiesbette in einem überwiegend weiten aber dennoch einsamen Tal weitab jeder Straße.

Die Enza liegt zwischen Parma und La Spezia, hat seinen Ursprung in ca. 1500 m Höhe und fließt nach 90 km in der Nähe von Parma in den Po. Im Einzugsbereich der Enza liegen Berge mit Höhen von um die 2000 m. Zumeist ist die Enza nur während der Schneeschmelze und nach Regenfällen im April, evtl. noch im Mai fahrbar.

Vom Campingplatz in Bobbio, dem üblichen Standort für eine Befahrung der Trebbia, ist die Ausstiegstelle der oberen Enza, bei Vetto, ca. 2,5 Fahrstunden entfernt. Von der Ausstiegstelle mit seinem breiten Kiesbett wird täglich das Bild einer Webcam einschließlich Pegel ins Internet gestellt. Der zur Enza nächstgelegene ganzjährig geöffnete Campingplatz namens `Camping Le Fonti´ befindet sich ca. 18 km südlich von Vetto, an der Straße 63 bei Cervarezza.

Wer aus Richtung Parma kommend zur Ausstiegstelle bei Vetto will, biegt kurz vor dem Ortseingang von Vetto an einer Kreuzung auf eine steile und schmale Straße, die zum Fluss hinunterführt, ab. Hier unten am Rand der breiten Kiesbank befinden sich neben einer Gaststätte ausreichende Parkmöglichkeiten (>N 44° 29' 03.0'', E 10° 19' 50.5'').

Zur üblichen Einstiegstelle in Selvanizza fährt man zunächst durch den Ort Vetto hindurch und biegt an einer Kreuzung direkt(!) hinter dem Ort (nicht erst in Sole, wie in manchen Karten eingezeichnet) scharf rechts auf eine talwärts führende Straße ab. Dieser Straße über eine Brücke, die über einen Zufluss führt, immer weiter folgen.

Später an einer Abzweigung nicht(!) rechts der Straße mit dem Hinweisschild für Paddler bzw. dem Ortsschild Tempori folgen, sondern auf der Straße bleiben. Die vorgenannte Abzweigung führt wohl zu einer Ein- oder Ausstiegstelle am Ende der eigentlichen Schluchtstrecke, hierzu braucht man jedoch 30 Minuten auf einer unsäglichen Schotter- und Steinpiste, die eigentlich nur für Geländewagen geeignet ist.

Einige Kilometer nach der vorgenannten Abzweigung mündet die Straße dann auf eine Vorfahrtsstraße. Hier scharf rechts nach Selvanizza abbiegen, welches 2,5 Kilometer später erreicht wird. Im Ort noch einmal rechts auf die Hauptstraße abbiegen. Am nördlichen Ortsrand wird dann schließlich an einer Brücke über dem kleinen Flüsschen Cedra, zwischen der Brücke und einem Kieswerk der übliche Einstieg (> N 44° 26' 23.5'', E 10° 14' 09.5'') für eine Befahrung der oberen Enza erreicht. In der Regel wird hier unterhalb eines kleinen Wehres die Wildwassertour begonnen.

Kurz nach Fahrtbeginn mündet die Cedra in die Enza. Auf dem ersten Kilometer bis zum Beginn der eigentlichen Schlucht verläuft die Enza vorübergehend durch ein breites Kiesbett. Dabei teilt sich der Fluss auch schon einmal in zwei Arme. Ostern 2004 versperrte ein querliegender, nicht befahrbarer Baum die Durchfahrt eines linken Flussarmes und mußte rechts über die Kiesbank umtragen werden.

Am Eingang der Schlucht dann ein doppelstufiges unfahrbares Wehr (s. Bild unten). Rechtzeitig an den Betonmauern am Rand erkennbar und rechts über einen Weg gut zu umtragen.

Die nachfolgenden 5 Kilometer sind der eigentliche Höhepunkt der oberen Enza (s. die beiden nachfolgenden Bilder). Eine landschaftlich schöne Schlucht mit teilweise stärkerer Verblockung und gutem Gefälle. Die Schluchtwände, soweit nicht bewaldet, setzen sich zumeist aus einem Sand-, Lehm- und Kiesgemisch zusammen. Typische Felswände finden sich nur wenige in der Schlucht. Die Schwierigkeiten der Schluchtstrecke liegen bei mittleren Wasserständen bei bis zu WW III.

In der Mitte der Schlucht nehmen die Verblockung und das Gefälle zu. Ein leicht verwinkelter wuchtiger Katarakt (s. Bild unten) im Zusammenhang mit stärker verblocktem Oberwasser stellt dabei die größte Anforderung dar (WW III+). Am linken Ufer kann das Kernstück des Kataraktes notfalls über Felsblöcke umtragen werden. Bei Niedrigwasser kann die Gesamtsitution so grad vom Kajak und Kehrwasser aus übersehen werden (s. Bild). Bei höheren Wasserständen kann es evtl. geboten sein, evtl. 1-2 Teilabschnitte vorher zu besichtigen.

Nach diesem Katarakt setzt sich die Schlucht bei weiterhin interessantem Wildwasser fort.

Dann öffnet sich die Schlucht, das oben erwähnte Ende der unsäglichen Schotter- und Steinpiste wird erreicht. Die Enza mäandriert nun auf 7 Kilometern in einem einsamen und weiten, teilweise auch engen Tal zwischen Kiesbänken (s. Bild unten). Einige leicht verblockte Schwälle verschaffen aber auch hier Abwechslung. Die Schwierigkeiten der Schwälle liegen zumeist um WW II. Eine Stelle kann dabei bei höheren Wasserständen auch WW III- erreichen.

Bei Vetto wird dann schließlich die übliche Ausstiegstelle am rechten Ufer erreicht.

Gelegentlich wird von Einheimischen die Fahrt auf der Enza auch erst hier begonnen und auf der Höhe von Canossa bei Cerezzola oder Cino di Enza nach 16 Kilometern beendet (z.B. > N 44° 34' 34.0'', E 10° 24' 14.0''). Die Enza fließt auch hier in einem weiten Kiesbett mit nur relativ geringen Schwierigkeiten.

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