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Östl. Pindosgebirge / Griechenland |
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Der Venetikos ist ein nicht ganz so bekannter Fluss im Norden des griechischen Festlandes. Dieses liegt im Wesentlichen daran, dass hier die wildwassertechnischen Schwierigkeiten mit WW II nur gering sind und die meisten Griechenlandpaddler es meist zu etwas schwereren Flüssen hinzieht. Trotzdem ist der Venetikos auf dem hier beschriebenen Abschnitt ein landschaftlich durchaus nicht uninteressanter Fluss. Der Fluss fließt durch eine schöne, niedrige Klamm aus schwarzem Konglomerat. Der Venetikos entspringt im nördlichen Pindusgebirge in bis zu 2200 Meter hohen Bergen. Das meiste Wasser erhält er jedoch von einem rechten Zufluss, dem Mileapotamos. Der nachfolgend beschriebene Abschnitt des Venetikos liegt einige wenige Kilometer südöstlich der Kleinstadt Grevena inmitten einer leicht hügeligen Landschaft. |
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Die Ausstiegstelle für sportliche Wanderfahrer und Anfänger im Wildwassersport liegt unmittelbar vor der Mündung des Venetikos in den breiten Aliakmon. Hier befinden sich am linken Ufer an zwei Stellen Sand- und flache Kiesufer. Die Ausstiegstelle (> N 40° 03' 11'', E 21° 33' 32'') wird über einen kleinen Weg erreicht, der am westlichen Ufer der Brücke über den Aliakmon, südwestlich des Dorfes Agapi, nach Süden zum Venetikos führt. Oberhalb der Ausstiegstelle befindet sich auch ein sehr schöner und empfehlenswerter Zelt- und Standplatz mit zwei Trinkwasserbrunnen, einer großzügigen Unterstellmöglichkeit, Plätzen für Lagerfeuer und einer herrliche Aussicht auf den Fluss (s. Bild unten). |
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Darüberhinaus gibt es hier auch eine schöne und für WW II durchaus interessante Spielstelle (s. Bild unten) in der man sich nach einer Paddeltour noch ein wenig austoben kann. |
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Die übliche Einsatzstelle zwischen Grevena und Kalambaka an der Brücke nördlich von Eleftherochori ist schnell über das Dorf Kalochi erreicht. Hier wird oberhalb der Brücke (> N 40° 03' 05'', E 21° 28' 50'') am linken Ufer eingesetzt. Um sich möglichst nichts von der Klamm entgehen zu lassen, sollten die Kajak noch ein wenig flussaufwärts über eine breite Kiesbank getragen werden. So hat man noch einen kleinen Schwall und die Einfahrt in die Klamm mitgenommen. |
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Der Fluss verläuft teilweise durch niedrige und schwarze Konglomeratklammen (s. Bild oben), teilweise auch zwischen Kiesbänken. An den senkrechten Felswänden ergeben sich teilweise Prallwände. Vereinzelt liegen große Felsblöcke im Wasser. Auf kurzen Abschnitten findet man auf dem Venetikos auch nur reine Fließstrecken vor. |
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Gelegentlich belebt ein Schwall die Paddeltour. Der schwerste Schwall auf der Strecke (s. Bild unten) kann von Anfängern auch gut links Umfahren werden. Die Strömungsgeschwindigkeit ist bis auf die Schwallstücke insgesamt verhältnismäßig gering. |
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Kurz vor dem Zufluss in den Aliakmon sollten sportliche Wanderfahrer und Anfänger im Wildwassersport unbedingt beim Zelt- und Standplatz am linken Ufer die Tour nach 9 Kilometern beenden. Erfahrenere Wildwasserpaddler können die Tour auf dem Aliakmon noch auf 6 Kilometern fortsetzen. |
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Auf dem Alikamon setzen sich die teilweise vorhandenen niedrigen und schwarzen Konglomeratwände in einem breiteren Flussbett fort. Aufgrund der stärkeren Wasserführung auf dem Aliakmon liegen die Schwierigkeiten nun bei WW II-III-. Eine Stelle (WW IV) erfordert dabei aber besondere Aufmerksamkeit. Dieser Abschnitt auf dem Aliakmon wird in Regel nur als Ergänzung nach der o.g. Tour auf dem Venetikos gefahren. Aufgrund der IVer-Stelle sollte dieser Abschnitt nur von erfahreneren Paddlern gefahren werden. Nach 5 Kilometern folgt der Höhepunkt auf diesem Flussabschnitt (s. Bild unten): Eine 100 Meter langer wuchtiger Katarakt mit Walzen und hohen Wellen (WW IV). |
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Diese Strecke ist bei einem hohen Wasserstand und wahrscheinlich auch schon bei einem mittleren Wasserstand nur sehr schlecht und sehr mühsam über Felsen und dichtes Unterholz zu umtragen. Bei niedrigeren Wasserständen soll es sich hier weniger um einen Katarakt als um zwei hintereinander liegende Gefällstufen handeln. Auch dann soll aber eine erhebliche Wasserwucht geboten werden. Ein Umtragen soll dann möglich sein. Nach einem weiteren Kilometer kann dann am rechten Ufer an einer 2 Meter hohen Lehmböschung die Wildwassertour abschließend beendet werden. Diese Aussatzstelle ist mit dem Fahrzeug evtl. nicht ganz so einfach zu finden. Von Eleftherochori fährt man zunächst nach Osten zum Dorf Felli. Hier durch das Dorf durch weiter nach Südosten bis zur Kirche. Hier am Dorfrand einen einigermaßen gut ausgebauten 2,1 Kilometer langen Schotterweg fahren, der zunächst ca. 700 m nach Südosten verläuft, dann an einer Gabelung links halten, dann noch ca. 1200 m weiter nach Osten, dann an einer Gabelung rechts halten und dann noch ca. 200 m bis zu einer Wiese am Aliakmon (> N 40° 01' 18'', E 21° 33' 37''). Info zum Unterlauf des Aliakmon: Wer früher einmal die `Rote Endklamm´, die letzte große Schlucht des Aliakmon kurz vor der Einmündung in einen riesigen Stausee, gepaddelt ist oder diesen Flussabschnitt im Wildwasserführer `Greco´ als sehr interessanten Flussabschnitt entdeckt hat, muß enttäuscht werden. Die Bauarbeiten am Ausgang der Schlucht waren im Frühjahr 2004 inzwischen schon weit vorangeschritten. Der Damm soll einen 20 Kilometer langen Rückstau verursachen, 120 m hoch sein und 2008 fertig gestellt sein. Das ganze Wasser des Flusses wird inzwischen kurz vor dem Ende der Roten Endklamm durch einen Druckstollen geleitet und tritt erst am Ende der Klamm, im Bereich der früheren üblichen Ausstiegstelle, wieder zu Tage (s. Bild unten). |
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Eine Zugänglichkeit zum Fluss vor Ableitung des Wassers in den Druckstollen ist für Paddler zur Zeit nur mit viel Wohlwollen des Wachpersonals an der Eingangsschranke und auf dem riesigen Baugelände gegeben. 2005 war die Zufahrt zur gegenwärtigen Ausstiegstelle vor Ableitung in den Druckstollen noch einigen charmanten Paddlerfrauen gelungen. Nach Franz Bettinger (`Greco 2´) soll vor der Ableitung des Flusses in den Stollen ein Anlanden im gestauten Wasser unschwer möglich sein. Eine fahrbare Rampe soll hier eine Steinhalde hochziehen. Nach der Fertigstellung des Staudammes wird die Schlucht leider für immer in einem Stausee versinken. Siehe auch allgemeine Infos zu Griechenland. Hinweis: Alle Fotos und Infos basieren auf den 09. Mai 2004. Der Venetikos hatte an diesem Tag etwas mehr als einen mittleren Wasserstand und der Aliakmon leichtes Hochwasser. Alles war fahrbar. |
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