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Voidomatis


Nördl. Pindosgebirge / Griechenland


Die Befahrung der Voidomatis-Schlucht ist eines der Highlights in Griechenland. Der Voidomatis liegt im äußersten Nordwesten von Griechenland, 10 Kilometer südwestlich der Stadt Konitsa. Die Schlucht und die Umgebung des Voidomatis, des Vikos und des weiter nordöstlich verlaufenden Flusses Aoos liegen im Vikos-Aoos National Park. Tiefeingeschnittene Schluchten mit bis 900 m hohen Felswänden und eine große Vielfalt an Pflanzen und Tieren zeichnen diesen Nationalpark aus.

Der Voidomatis entspringt in mehreren Karstquellen unterhalb des Dorfes Vikos und ist bei einem ausreichenden Wasserstand direkt ab den Quellen fahrbar. Im Bereich dieser Karstquellen mündet ein anderer Fluss, der Vikos. Dieser ist nur im Frühjahr während der Schneeschmelze oder nach stärkeren Regenfällen fahrbar. In der Regel wird daher erst an den Quellen des Voidomatis die Wildwassertour begonnen.

Es gibt die Möglichkeit, zwei unterschiedlich schwere Schluchtabschnitte auf dem Voidomatis zu paddeln. Landschaftlich sind beide Abschnitte fast gleich interessant. In der Regel werden daher beide Abschnitte in Eins durchgefahren. Wanderpaddler und Anfänger im Wildwassersport werden sich jedoch nur auf die untere Strecke des Voidomatis beschränken.

Die untere Austiegstelle des Voidomatis liegt an einer Türkenbrücke in der Nähe der Straße Konitsa - Ioannina beim Dorf Klidonia. Kurz bevor die Straße den Unterlauf des Voidomatis quert, flussaufwärts abbiegen und dem Hinweisschild zur `Old Bridge´ folgen. Nach einigen hundert Metern wird dann der Fluss mit der alten Türkenbrücke (> N 39° 58' 04'', E 20° 39' 48,4'') erreicht (10 Meter unterhalb befindet sich ein zweistufiges, i.d.R. nicht fahrbares Wehr).

Der obere Einstieg befindet sich in einer tiefen Schlucht östlich des hochgelegenen Dorfes Vikos (> N 39° 57' 00,6'', E 20° 42' 25,6''). Dieses Dorf erreicht man über Aristi. Wer nur die untere Schlucht oder nur die obere Schlucht des Voidomatis fahren will, muß hier in Richtung Papingo abbiegen. Über diese Straße erreicht man dann eine weitere Türkenbrücke, an der sich die erste Ausstiegstelle bzw. die untere Einstiegstelle (> N 39° 56' 40,7'', E 20° 41' 14,9'') befindet. Wer jedoch den gesamten Voidomatis fahren möchte, fährt in Aristi weiter in Richtung Vikos.

Wichtiger Hinweis: Laut André aus Glauchau vom 21.05.2011 auf www.kajakchallenge.de sowie Gerald vom 23.05.2011 auf www.soulboater.com ist der erste Abschnitt gemäß Anordnung der Nationalparkbehörde gesperrt! Vor Ort weisen auch Schilder darauf hin.


Abschnitt:

Obere Voidomatis-Schlucht


Vikos - Brücke nordöstl. Aristo

Länge und Schwierigkeit:

3 km III u. IV

DKV-km:

km 12 - km 9

Befahrbarkeit:

evtl. bis Anfang Juni

Landschaftsbewertung:

1


Im Dorf Vikos, der oberen Einstiegstelle, gibt es nur wenige Parkplätze, da auch Wanderer, die die 14 Kilometer lange Vikos-Schlucht durchwandern, hier ihre Fahrzeuge abstellen. Die sechs- bis siebenstündige Wanderung wird am Besten im Dorf Monodendri begonnen und hier im Dorf Vikos beendet.

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Am Dorfeingang führt rechts der Straße an einem Hinweisschild ein schmaler und teilweise steiler Weg (s. Bild rechts, etwas unterhalb des Dorfes) über Steinstufen und Schotterpfade zu der 300 Meter tiefer liegenden Voidomatis-Quellen hinunter.

Je nach persönlicher Konstitution dauert der Abstieg mit dem Kajak 30-60 Minuten.

Schon von Weitem sieht man den Fluss mit seiner türkisen Farbe verlockend leuchten. Gegenüber einer großen, ebenfalls schon von Weitem sichtbaren Wiese am Fluss befinden sich die Karstquellen. Beim Anblick dieser Quellen und dem kristallklaren Wasser (s. Bild unten) sind alle vorhergegangenen Strapazen des Abstieges schnell wieder vergessen.

Die Fahrt kann direkt unterhalb der Wiese, gegenüber der ersten Quelle begonnen werden (s. Bild oben). Die Wassermenge ist ab hier schon ausreichend. Zusätzlich bringt hier der Vikos noch ein wenig Zuschusswasser.

Schon kurz nach dem Start weist der Fluss kleine Stufen und wuchtige Schwälle (s. Bild unten) auf. Nach Abfällen folgen immer tiefe Tumpen. Zwischendurch bleibt immer genügend Zeit, die traumhafte Landschaft zu genießen. Die Schwierigkeiten liegen zunächst noch bei WW III.

Nach einem Kilometer nehmen die Verblockungen zu, das schmale Tal verengt sich. Die Schwierigkeiten gehen auf einem Kilometer auf bis zu WW IV hoch.

Auf diesem Abschnitt heben sich zwei und nachfolgend etwas näher erläuterte Stellen etwas von den übrigen Schwierigkeiten ab. Bei bis zu mittleren Wasserständen betragen die Schwierigkeiten dieser Stellen aber auch nur lediglich WW IV.

Bei der ersten schweren Stelle handelt es sich um einen stark verblockten Katarakt. Am Ende zieht die Hauptströmung auf einen großen Felsblock (s. Bild oben). Der Felsen kann links und rechts umfahren werden. Üblicherweise wird der Felsen rechts durch den Schlitz umfahren. Der Felsen und die mögliche Umfahrung kann vor einer Befahrung vom linken Ufer aus besichtigt werden. Eine Umtragung wäre hier zwar möglich, ist aber über die vielen Felsblöcke etwas mühsam.

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Danach geht es wieder weiter in einer klammartigen, wunderschönen Schlucht (s. Bild rechts). Hier bieten zwischen den schwereren Stellen wieder viele Kehrwasser ausreichend Gelegenheit die Natur zu bewundern.

Bei der zweiten schweren Stelle handelt es sich um ein breites Labyrinth (s. Bild oben) mit engen Durchfahrten, wuchtigen Abfällen und einer kräftigen Walze zum Ende. In der Regel wird diese Passage von halblinks nach rechts durchfahren. Die Situation und die Wahl der besten Fahrroute kann vor einer Befahrung am Besten vom rechten Ufer aus besichtigt werden.

Wegen den steilen Felswänden auf der rechten Flussseite muß aber eine evtl. Umtragung über das linke Ufer erfolgen. Hierzu ist dann etwas weiter oberhalb gegen die starke Strömung auf die linke Flussseite hinüber zu traversieren.

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Nach diesem einem Kilometer mit bis zu WW IV geht es dann wieder mit etwas leichteren Abfällen und mäßig-schwerer Verblockung weiter (WW III).

Dafür werden die hellen Felswände noch höher und die landschaftliche Umgebung noch eindrucksvoller.

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Etwas später lassen die Schwierigkeiten dann weiter nach (WW II). Ab hier hat man dann endlich auch einmal ausreichend Gelegenheit die Fische in den tiefen grünen Gumpen zu beobachten.

Bald naht dann auch schon das Ende der Oberen Voidomatisschlucht und eine Türkenbrücke mit einer möglichen Ausstiegstelle für den oberen Abschnitt.

Wer zu leichtem Wildwasser absolut keine Lust hat, wird hier am rechten Ufer an einem schönen Platanenwäldchen seine Tour beenden. Eigentlich ist es aber viel zu schade hier die Tour zu beenden, da bald hiernach die ebenfalls landschaftlich sehr schöne Untere Voidomatis-Schlucht beginnt.


Abschnitt:

Untere Voidomatis-Schlucht


Brücke nordöstl. Aristo - Wehr Klidonia

Länge und Schwierigkeit:

4 km I-II

DKV-km:

km 9 - km 5

Befahrbarkeit:

evtl. bis Anfang Juni

Landschaftsbewertung:

1-2


Wanderfahrer und Anfänger im Wildwassersport können auf diesem Abschnitt ebenfalls die sehr schöne und tiefeingeschnittene Voidomatis-Schlucht erleben. Die Schwierigkeiten sind mit WW I-II nur gering. Teilweise finden sich hier auch längere Fließstrecken.

Die Untere Voidomatis-Schlucht ist nicht ganz so atemberaubend wie die obere Schlucht, dieses liegt einerseits daran, dass das Flussbett und der Fluss selbst nicht diese Vielfalt von Verblockung, Stufen, Weißwasser usw. aufweist, andererseits auch daran, dass die Untere Schlucht zumeist etwas breiter ist. Dennoch sollte man nicht eine Befahrung versäumen.

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Auf dem ersten Kilometer nach Fahrtbeginn verläuft der Fluss noch in einem breiteren Tal. Dann verengt sich das Tal zu einer tiefen Schlucht, der Unteren Voidomatis-Schlucht. Hier gibt es gelegentlich noch den einen oder anderen Kiesbankschwall.

Später treten die Felsswände aus Kalkgestein etwas zurück und schöne Platanenwälder säumen die Ufer. Manche Bäume stehen im Wasser, sind ausgehöhlt oder eigentümlich verwachsen.

Die Fahrt endet dann an einer Türkenbrücke (s. Bild unten). Direkt vor der Türkenbrücke befindet sich am linken Ufer eine gute Ausstiegstelle, dem 2. bzw. unteren Ausstieg des Voidomatis.

Das Übernachten mit Wohnmobilen ist im National-Park verboten. Dennoch wird man gelegentlich an der sehr schön gelegenen 1. Ausstiegstelle, zwischen Oberer und Unterer Voidomatis-Schlucht, Fahrzeuge von Paddler u.a. antreffen, die hier Übernachten.

Siehe auch allgemeine Infos zu Griechenland.

Hinweis: Alle Fotos und Infos basieren auf den 12. Mai 2004. Der Voidomatis hatte an diesem Tag einen Wasserstand der ungefähr zwischen niedrig und mittel lag. Der Vikos brachte ungefähr 1-2 cbm/sec Zusatzwasser. Auf dem Voidomatis war alles durchgehend fahrbar.

Bild Nr. 3 u. 13 von Carsten Feil

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