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Steiermark / Österreich |
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Ein insbesondere bei deutschen Paddlern wenig bekannter, überwiegend leichter Wildfluss im Osten Österreichs. Da sich in dieser Region zwei weitere lohnenswerte und in Deutschland nicht so bekannte Flüsse befinden, bietet sich ein Aufenthalt auf dem zentral liegenden Campingplatz in Kernhof, 26 Kilometer östlich von Mariazell, an. Von hier lassen sich die drei Einstiegstellen der Flüsse Mürz, Schwarza und Erlauf jeweils gut in einer halben Stunde mit dem PKW erreichen. Alle drei Flüsse sind evtl. bis Anfang Juni fahrbar (s. Pegel). Die Mürz und auch der Campingplatz in Kernhof werden von Deutschland am Schnellsten über Passau und St. Pölten angefahren. In St. Pölten die Autobahn verlassen und den Landstraßen ca. 75 bzw. 50 Kilometer nach Süden folgen. Die Mürz liegt an der Straße Nr. 23, die zur Stadt Mürzzuschlag führt, und der Campingplatz in Kernhof an der Straße Nr. 21, ca. 5 Kilometer südlich von St. Aegyd. Die beiden Quellflüsse Stille Mürz und Kalte Mürz entspringen in Bergen von bis zu 1900 m und münden schließlich als Mürz bei Bruck in die Mur. Der landschaftlich und wildwassertechnisch lohnenswertere Teil der Standartstrecke der Mürz befindet sich gleich zu Anfang dieser Strecke. Der Fluss führt hier bei schönem, mäßig-verblocktem Wildwasser (WW II-III) durch eine kurze, enge Schlucht mit senkrechten Felswänden und einem sehenswerten Wasserfall. Danach folgen vier nach Besichtigung evtl. fahrbare Stufen und eine kurze Blockstrecke in einer S-Kurve. Nach diesen 2,6 Kilometern am Anfang der Standartstrecke betragen die Schwierigkeiten auf dem verbleibenden 7,3 Kilometern nur noch WW I-II(+). Auch wer sich die ersten zwei Kilometer mit dem Kajak noch nicht zutraut, hat die Möglichkeit, sich den Wasserfall `Zum Toten Weib´ fussläufig von der alten inzwischen durch einen Tunnel ersetzten Straße aus anzusehen. (Alle nachfolgenden Fotos bei Niedrigwasser) |
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Die Wildwassertour wird zumeist in Frein an der kleinen Straßenbrücke am linken Ufer begonnen (> N 47° 44' 29'', E 15° 29' 08''). Bei guten Wasserständen ist auch schon eine Befahrung der Mürz einige Kilometer weiter oberhalb möglich. Zunächst verläuft die Mürz ohne Schwierigkeiten zwischen Kiesbänken in einem breiten Tal. Schon bald nähert sich der Fluss der Schlucht von Frein. Die Verblockung nimmt zu. Die Straße verläuft hier zunächst noch direkt rechts neben dem Fluss (s. Bild unten), verschwindet aber schließlich in einen ca. 200 m langen Straßentunnel. Neben dem Fluss verläuft hier noch die frühere inzwischen teilweise von Grün überwuchernde alte Straße. |
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In diesem Bereich verläuft die Mürz in einer schönen, mäßig-schwer verblockten Schlucht (WW II-III) mit teilweise senkrechten hohen Felswänden. Alles ist gut vom Kajak aus zu erkennen. Etwas überraschend stürzt dann plötzlich in einer Felsnische am linken Ufer der große und sehenswerte Wasserfall `Zum Toten Weib´ die Schluchtwand hinunter. Nachdem dann am rechten Ufer die Straße wieder aus dem Tunnel austritt, tauchen auf den folgenden ca. 120 m vier Hochwasserstufen von bis zu 1,80 m Höhe auf. Bei Niedrigwasser zu Ostern 2003 konnten alle Stufen gut befahren. |
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Aufgrund teilweise unsauberen Unterwassers und evtl. gefährlichen Rückläufen, insbesondere bei höheren Wasserständen, sollten alle Stufen unbedingt vor einer Befahrung besichtigt werden. Ein Umtragen einer einzelnen Stufe ist wegen senkrechter oder zumindest befestigter Uferwände nur sehr schwer möglich. Zwischen den Stufen bleibt aber zumindest bei niedrigeren Wasserständen ausreichend Zeit jeweils irgendein Kehrwasser anzufahren. |
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Nach den Stufen öffnet sich die Schlucht und der Fluss fließt bei mäßig-schwerer Verblockung und gutem Gefälle durch eine großen S-Kurve. In der Rechtskurve befindet sich dabei das schwerste Stück der Mürz, eine ca. 50 m lange Blockstrecke (WW III+) - s. Bild unten. Ostern 2003 konnte bei Niedrigwasser hier ein querliegender Baum mit Schwung überfahren werden. |
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Danach gehen die Schwierigkeiten der Mürz auf WW I-II zurück und auch nicht ganz so erfahrene Kajakfahrer können an einer geeigneten Stelle am rechten Ufer zu den anderen Paddlern hinzustoßen. |
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Eine leichte Wildwassertour auf der Mürz kann irgendwo unterhalb(!) der S-Kurve, die der Schlucht von Frein bzw. dem Straßentunnel von Frein flussabwärts folgt, am rechten Ufer begonnen werden (> N 47° 43' 16'', E 15° 29' 01''). Die Schwierigkeiten liegen auf den nächsten rund 9 Kilometern bis zum Ausstieg beim Ort Mürzsteg bei lediglich WW I-II(+). Ab und zu bietet ein Schwall etwas Abwechslung. Vor einigen angeströmten Felswänden am Ende einiger Schwälle sollte bei mittleren und insbesondere höheren Wasserständen etwas Acht gegeben werden. |
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. . . . Die Mürz fließt hier weitgehend durch ein offenes, etwas breiteres Tal. |
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Die schwerste Stelle dieser leichten Wildwasserstrecke der Mürz dürfte dabei eine nach ca. 3 Kilometern auftauchende 0,7 m hohe, etwas wuchtige Stufe darstellen (leider kein Foto). Aber auch diese ist rechtwinklig mit etwas Schwung gut zu meistern und unterscheidet sich hinsichtlich dem Grad der Schwierigkeit eigentlich nicht besonders von anderen Stellen auf diesem Flussabschnitt. |
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Der Ausstieg kann am unteren Ortsende von Mürzsteg am linken Ufer kurz hinter einem Sportplatz an einem Rastplatz erfolgen (> N 47° 40' 29'', E 15° 29' 50''). Die Straße verläuft hier wieder direkt neben dem Fluss. Der aktuelle Wasserstand und damit die Möglichkeit einer Befahrung der Mürz kann aktuell über das Internet bei http://4-paddlers.com unter Mürz/Neuberg abgefragt werden. |
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