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Seealpen / Frankreich |
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Eine der schönsten Schluchten Südfrankreichs! Das Vartal in den französischen Seealpen gehört zu den abgelegensten und einsamsten Landstrichen der französischen Alpen. Das Ziel der Kajakfahrer ist zumeist die imposante, landschaftlich hervorragend schöne, obere Schluchtstrecke des Vars, die `Gorges de Daluis´. Die `Gorges de Daluis´ liegt etwa 80 Kilometer nordwestlich von Nizza. Leider ist die Anfahrt zum Var von Deutschland sehr langwierig. Die Anfahrt erfolgt entweder von Nordwesten über Grenoble - Digne - Barreme - St.Andre - Annot oder von Osten über Mailand und Nizza. Wer in der ersten Maihälfte den Var ansteuert, hat auch die Möglichkeit verschiedenen Abschnitte auf dem Verdon, fast immer auch noch die Vesubie und die Tinee, bei etwas Glück auch noch den Esteron zu befahren. Im Juli bleibt dann nur noch der Var sowie der Verdon unterhalb von Castellane. Der Var entspringt in einer Quelle in etwa 1800 m Höhe zwischen Bergen von bis zu 2900 m Höhe. |
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. . Bei gutem Wasserstand im Frühjahr bereits ab St.Martin-d´Entraunes (Fluss-km 12) fahrbar, beschränkt sich die Befahrung vielfach nur auf die eigentliche Schluchtstrecke (s. Bild rechts). |
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Oft wird jedoch auch die etwas leichtere Strecke vom Schluchtende bis zum Campingplatz bei Entrevaux, etwas seltener auch noch der nachfolgende Abschnitt bis kurz nach Puget-Théniers gefahren. Nach Regenfällen verfärbt sich der Var aufgrund von Schiefervorkommen im Einzugsbereich schnell dunkelgrau. Ein Pegel vom Var kann im Internet auf der Website von www.rdbrmc.com/hydroreel2/listestation.php unter `Entrevaux - Pont levis´ oder direkt an diesem Pegel abgerufen werden. Hier werden die aktuellen Kubikmeter/Sekunde von 15 Kilometer unterhalb der Schlucht angegeben. Als günstiger Standort für die Befahrung des Vars, einschließlich der hinzufließenden Flüsse Vesubie, Esteron und Tinee, bietet sich ein Campingplatz (Camping du Brec > N 43° 57' 42.0'', E 06° 47' 54.0'') am linken Ufer des Vars ca. 1,5 Kilometer westlich von Entrevaux an. Zu erreichen ist dieser Platz über einen kleinen Weg, der von der Straßenbrücke über den Var, ca. 4 Kilometer westlich von Entrevaux, am linken Ufer nach Osten führt. |
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Vielfach
wird bereits in
Guillaumes die Kajakfahrt begonnen. Im Bereich dieses Ortes besteht
eine etwas unübersichtliche Verblockung (WW III+). Bis zum Beginn der
Vorschlucht fließt der Var zunächst auf 1,5 km mit kräftigen Schwällen
durch
breite Schotterfelder, WW II (III-).
Ein weitere beliebte Einstiegstelle befindet sich ca. 200 m oberhalb eines großen Parkplatzes bzw. oberhalb der Straßenbrücke der Talstraße D 2202, direkt vor Beginn der linksseitigen Uferbefestigung (DKV-km 91,3 > N 44° 04' 41.5'', E 06° 51' 27.0''). Schnell
rücken die
Felswände näher an den Fluss heran. Hiernach öffnet sich vorübergehend
noch einmal die Schlucht auf einem Kilometer, bevor der Var dann
endgültig in die eigentliche Schlucht entschwindet. |
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. Auf einer hoch über den Fluss befindlichen Brücke am Beginn der Schlucht (s. Bild links) wird sehr oft Bungeejumping durchgeführt. Daher nicht erschrecken, wenn plötzlich jemand von oben angeschossen kommt. Schon auf der Fahrt zur Einsatzstelle kann ein wunderschöner Blick von dieser Brücke sowie von vereinzelten kleinen Parkbuchten in die Schlucht geworfen werden. |
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Im Gegensatz zu den breiten Schotterfeldern vor und nach der Schlucht besteht die 4 km lange Schlucht nicht aus Kalkgestein sondern aus rotem bis rotbraunen Bauxit. |
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. . Der Fluss hat sich dabei tief in das harte Gestein hinein geschnitten. Das Flussbett ist in der Schlucht teilweise nur 6 m breit. Dabei steigen die Felswände bis zu 300 m nahezu senkrecht hoch. Besonders schön sind auch die vielen grünen Einsprengsel in den Felswänden |
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. . . Die Schlucht selbst bietet kurvenreiche Abschnitte mit einigen kleineren Stufen, schnelle Strömung, vereinzelnd mäßige Verblockung sowie teilweise Prallwände. Das Gefälle ist in der Schlucht verhältnismäßig gleichmäßig. |
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. Die Schwierigkeiten können hier je nach Wasserstand sehr stark variieren! Bei mittleren Wasserständen betragen die Schwierigkeiten fast durchweg WW III. Bei sommerlichem Niedrigwasser (s. Bilder) ist in dem engen stark verblockten Flussbett eher eine technische Fahrweise erforderlich. Die Schwierigkeiten liegen dann nur noch bei WW II. |
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Bei sehr hohen Wasserständen, insbesondere im Frühjahr oder nach starken Regenfällen, können durchweg WW IV erreicht werden. Die Strömungsgeschwindigkeit und die Wasserwucht nehmen enorm zu, kräftige Prallwände und Wirbel entstehen. Da dann nur in größeren Abständen die Möglichkeit besteht anzulanden, wird ein Schwimmer eine etwas längere Zeit im Wasser verbringen müssen. Wenn bei höheren Wasserständen das Boot erst hundert Meter unterhalb ans Ufer gerettet werden kann, muß der Fahrer zumeist das Stück bis zum Boot schwimmend zurücklegen, da die Ufer aufgrund der Felswände fast nie begangen werden können. |
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. . Nach nicht ganz zwei Drittel der Schluchtstrecke kann linksufrig ein sehr schönen Wasserfall, die `Cascade de la Clue d`Amen´ (s. Bild rechts) als Pausenplatz genutzt werden. Der Gumpen liegt etwas versteckt hinter vielen großen Felsblöcken. Der Wasserfall, der im Sommer nur wenig Wasser führt, kann aber vom Boot bei etwas Aufmerksamkeit entdeckt werden. |
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. . . Direkt hiernach öffnet sich vorübergehend die Schlucht (s. Bild links) ..... |
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. . ...... bevor sie anschließend wieder wie auf dem ersten Abschnitt enger wird. |
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500 m nach dem Wasserfall
hat im Frühsommer 2007 ein riesiger Bergrutsch Unmengen an großen
scharfkantigen Felsblöcken in das Flussbett befördert, der den Fluss
zumindest bis Juli 2012 vollständig versperrte. Im Juli 2012 wurde der
Felssturz gesprengt. |
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Das `Kehrwasser´ (s. Bild unten) ist nicht für mehrere Boote geeignet und recht spät erkennbar. Daher sollte jemand der fix aus dem Boot ist, die anderen - einzeln kommend - "abfischen" (alle nachfolgenden Bilder von April 2015). |
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Aber auch nach dem ersten Abfall geht die Verblockung weiter (s. Bilder unten). |
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Ein Umtragen des Abfalles
ist rechtsufrig nur mühsam möglich. Vorsicht vor allem bei höheren
Wasserständen! 1 Kilometer nach dem Ende der Schlucht taucht eine lange schmale Brücke (> N 44° 01' 52.0'', E 06° 49' 30.5'') auf. Hier kann die Fahrt direkt rechts nach der Brücke an einer Kiesbank beendet werden. Die Zufahrt erfolgt auf einer kleinen Straße, die von der D 2202 bei Daluis nach Liouc abzweigt. Alle Infos und Fotos von diesem Abschnitt, bis auf die vom Felssturz, sind aus verschiedenen Jahren und von Mathias Dieckmann. Der Fluss hatte an diesen Tagen einen niedrigen oder sehr niedrigen Wasserstand. Alles war damals noch durchgehend befahrbar. Die Infos und Fotos vom Felssturz sind vom Anfang April 2015 und vom Marburger Kanuclub (K. Korn). Der Pegel an der Brücke bei Entrevaux zeigte 75 cm an. Die wildwassertechnischen Bewertungen beziehen sich auf mittlere Wasserstände. |
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Wer am Ende der Gorges de Daluis nicht aussteigt oder hier einsteigt kann auf dem nachfolgenden Abschnitt einen ganz anderen Charakter des Vars kennenlernen. Ähnlich wie auf dem Stück vor der Schlucht durchfließt der Var hier breite bis sehr breite Schotterfelder (s. Bild unten) aus Kalkgestein mit kräftigen und langen Schwällen (WW II bei MW). |
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Der Abschnitt bis zu dem Camping du Brec (> N 43° 57' 42.0'', E 06° 47' 54.0'') kurz vor Entrevaux ist ca. 14 km lang. Die Ausstiegstelle an dem Campingplatz sollte vor Beginn der Fahrt angesehen werden, da der Campingplatz hinter einem Hochwasserschutzdamm etwas versteckt liegt. |
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